[Kunst-News 26]_Ausgabe_02_2024

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[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] fe und rösterei köln Kunst-Welt Art Basel und UBS Global Art Market Report 2024 „Kunstmarkt bleibt widerstandsfähig“ Der Kunstmarkt bleibt trotz einer Verlangsamung der Verkäufe widerstandsfähig. Im Jahr 2023 sinkt der Marktwert um 4% auf geschätzte 65 Mrd. USD Die 8. Ausgabe des „The Art Basel and UBS Global Art Market Report 2024“ bietet eine umfassende mak- roökonomische Analyse der Lage des globalen Kunstmarktes im Jahr 2023. Der Bericht analysiert die Auswirkungen von Wirtschaft und Geopolitik auf die Kunstverkäufe und gibt einen Überblick über einige der wichtigsten Markttrends des letzten Jahres. Er wurde von der Kulturökonomin Dr. Clare McAndrew, der Gründerin von Arts Economics, verfasst und von Art Basel und UBS gemeinsam herausgegeben. Die wichtigsten Ergebnisse des „The Art Basel and UBS Global Art Market Report 2024“ sind: Globale Umsätze: Im Jahr 2023 stieg der weltweite Kunstmarkt- umsatz auf schätzungsweise 65 Mrd. USD, was trotz eines Rückgangs von 4% im Vergleich zum Vorjahr ein Zeichen der Wider- standsfähigkeit ist und das Niveau von 2019 vor der Pandemie) von 64,4 Mrd. USD übertrifft. Obwohl Faktoren wie hohe Zinssätze, Inflation und politische Instabilität zu einem verlangsamten Wachstum am oberen Ende des Marktes beitrugen, gab es einen bemerkenswerten Anstieg des Transaktionsvolumens um 4% auf insgesamt 39,4 Mio. USD. Diese Zunahme der Käufertätigkeit war in den unteren Preisklassen besonders ausgeprägt und schuf für Händler und Auktionshäuser in diesen Marktsegmenten ein lebhafteres Handelsumfeld. Clare McAndrew, Gründerin von Arts Economics: Im Jahr 2023 kam es nach zwei Jahren mit starkem Wachstum nach der Pandemie zu einer lang erwarteten Abschwächung der Verkäufe auf dem Kunstmarkt. (AB) Seite 2 For English Reports See Page 39 – 52 Anzeige Dr. Clare McAndrew, Gründerin von Arts Economics Bild: Paul McCharthy, Art Basel

2 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Fortsetzung von Seite 1 Kunst-Welt USA behielten ihre führende Position auf dem weltweiten Kunstmarkt bei Art Basel und UBS Global Art Market Report 2024 Während die Verkäufe im oberen Preissegment zurückgingen, hielt sich die Aktivität auf einem niedrigeren Niveau und der Markt setzte seine Entwicklung entlang eines dualen Pfades von Offline- und Online- Verkäufen fort. Wie in vielen anderen Branchen waren auch im Jahr 2023 steigende Kosten die größte Heraus- forderung für die Unternehmen des Kunstmarkts. Die Rentabilität wurde zu einer wichtigeren Messgröße als der Umsatz. Im Jahr 2024 liegt der Schwerpunkt für viele Unternehmen nicht mehr auf einer schnellen Expan- sion um jeden Preis, sondern auf der Suche nach Möglichkeiten, nachhal- tiges und rentables Wachstum und Stabilität zu erreichen, während sie sich weiterhin durch eine unsichere wirtschaftliche und politische Zukunft bewegen. Führende Märkte: Die USA behiel- ten ihre führende Position auf dem weltweiten Kunstmarkt bei und er- zielten 42% des Umsatzes, was einem Rückgang von 3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. China über- holte das Vereinigte Königreich als zweitgrößten Kunstmarkt der Welt und steigerte seinen Anteil auf 19%, während das Vereinigte Königreich mit einem Anteil von 17% auf den dritten Platz zurückfiel. Frankreich behauptete seine Position als viert- größter Kunstmarkt mit einem Anteil von 7% am weltweiten Umsatz. Nach einem robusten Wachstum in der Folge der Pandemie, das 2022 einen historischen Höchststand von 30,2 Mrd. USD erreichte, verzeich- nete der US-Kunstmarkt 2023 eine Verlangsamung und ging um 10% auf 27,2 Mrd. USD zurück. Die USA blieben das Zentrum für den welt- weiten Verkauf der teuersten Kunst- werke, wobei der Rückgang der rückläufigen Verkäufe am oberen Ende des Marktes widerspiegelt. Nach einem Jahr mit rekordverdächtigen Umsätzen im oberen Preissegment im Jahr 2022 lag der Markt durch den Rückgang im Jahr 2023 leicht unter dem Niveau von vor der Pan- demie im Jahr 2019. Die Umsätze auf dem chinesischen Kunstmarkt stiegen um 9 % auf ge- schätzte 12,2 Mrd. USD, da die COVID-19- bedingten Be- schränkungen gelockert wurden und in der ersten Jahreshälfte ein starker Anstieg der Aktivitäten zu verzeichnen war. Enthusiastische Käufer profitierten von den Verkäufen verschobener Auktionsbestände in Festlandchina, während die großen Messen und Ausstellungen in Hong Kong wieder ihre vollen Programme aufnahmen. In der zweiten Hälfte des Jahres 2023 verlangsamte sich das Tempo und die Verkäufe gingen zurück. Diese Trendwende wurde wahr- scheinlich durch die Prognosen für ein langsameres Wirtschafts- wachstum und eine anhaltende Immobilienflaute im chinesischen Kernland beeinflusst. Nachdem der Umsatz im Vereinigten Königreich in den Vorjahren dem wirtschaftlichen und politischen Druck standgehalten hatte, ging er bis 2023 um 8% auf 10,9 Mrd. USD zurück. Das Vereinigte Königreich bleibt eine wichtige Drehscheibe für den Verkauf der teuersten Kun- stwerke weltweit. Ein Rückgang dieser High-End- Bild: MCH Group, Art Basel Verkäufe sowie Importe in das Vereinigte Königreich trugen zum Rückgang des Marktes im Jahr 2023 bei, so dass die Werte 11% unter dem Niveau vor der Pandemie 2019 lagen. Noah Horowitz, CEO der Art Basel: Obwohl die Besucher- zahlen im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, blieb das Kernpub- likum der Sammler auch 2023 aktiv am Kunstmarkt beteiligt und unterstützte die Preise - wenn auch durch eine eher wertorien- tierte und qualitätsbewusste Sicht- weise. Die zunehmende Beteiligung neuer und oft jüngerer Käufer aus aller Welt in Verbindung mit Zuwächsen im Online-Sektor unterstreicht, dass es auf dem Markt einige kritische grüne Triebe gibt, die ein erhebliches Zukunftspotenzial haben. (AB) Seite 3 Noah Horowitz, CEO der Art Basel [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

[ ] Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Insgesamt war die Trendwende am oberen Ende des Marktes nach Jahren der verstärkten Beschleunigung eines der be- stim-menden Merkmale des Kunst- geschäfts im vergangenen Jahr, da sie auch eine Öffnung des Marktes für die Entstehung aufregender neuer Trends und Erzählungen schafft. Händlerzahlen: Nach zwei auf- einanderfolgenden Wachstums- jahren verlangsamten sich die Händ- lerverkäufe im Jahr 2023, wobei der Gesamtwert um 3% auf knapp 36,1 Mrd. USD sank. Die Trends kehrten sich um, da kleinere Händler mit einem Jahresumsatz von weniger als 500.000 USD einen deutlichen Anstieg des durchschnittlichen Umsatzes von 11% verzeichneten, während größere Händler mit einem Umsatz von mehr als 10 Mio. USD einen Rückgang von 7% hinnehmen mussten. Dies ist darauf zurück- zuführen, dass einige Käufer vor- sichtiger waren und die Verkäufe am oberen Ende der Skala dünner wurden. Auktionszahlen: Nach einem rekordverdächtigen Jahr 2022 gingen die öffentlichen Auktions- verkäufe um 7% auf 25,1 Mrd. USD zurück. Vor allem das Segment der Kunstauktionen über 10 Mio. USD verzeichnete einen erheblichen Wertrückgang, während bestimmte Anteile des mittleren und unteren Preissegments weiter zulegten. Die privaten Verkäufe von Auktions- häusern widersetzten sich dem Trend und stiegen um 2% auf 3,9 Mrd. USD, so dass sich die ge- schätzten öffentlichen und privaten Auktionsverkäufe im Jahr 2023 auf 28,9 Mrd. USD belaufen werden - ein Rückgang von 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Die USA, China und das Vereinigte Königreich blieben die größten Auktionsmärkte mit einem gemeinsamen Marktanteil von 74 % der öffentlichen Auk- tionsverkäufe nach Wert und einem Rückgang von 3 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Nachkriegs- und Zeitgenössische Kunst blieb auch 2023 der größte Sektor des Auk- tionsmarktes für bildende Kunst, trotz eines Wachstumsrückgangs seit dem Höchststand im Jahr 2021, mit einem bedeutenden Anteil von 53 % des weltweiten Umsatzes. Die Verkäufe moderner Kunst haben sich 2023 weiter verlang- samt, ebenso wie die von impres- sionistischer und postimpression- istischer Kunst, die 2022 ihr stärk- stes Auktionsergebnis erzielt hatten. Der starke Aufschwung Chinas im Jahr 2023 trug dazu bei, dass der Gesamtumsatz mit Gemälden Alter Meister im Vergleich zum Vorjahr um 15 % auf 1,1 Mrd. USD anstieg und damit knapp unter dem Niveau vor der Pandemie im Jahr 2019 lag. Kunstmessen: Im Jahr 2023 ma- chen die Verkäufe auf Kunstmessen 29% des Gesamtumsatzes der Händler aus, was einen Rückgang von 6% gegenüber dem robusten [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024 Fortsetzung von Seite 2 Kunst-Welt USA, China und das Vereinigte Königreich sind die größten Auktionsmärkte Art Basel und UBS Global Art Market Report 2024 3 Ergebnis von 2022 bedeutet und das Niveau von 2021 (27%) über- trifft. Händler mit einem Umsatz von mehr als 10 Mio. USD äußerten sich für 2024 am optimistischsten: 50% von ihnen erwarten einen An- stieg des Umsatzes auf Kunstmes- sen, obwohl ihr Anteil am Jahres- umsatz auf Kunstmessen von 40% im Jahr 2022 auf 30% im Jahr 2023 zurückging. Auch unter den Händ- lern herrschte insgesamt ein posi- tiver Ausblick: 39% sagten für 2024 einen Anstieg der Kunstmesse- umsätze voraus, 46% erwarteten ein stabiles Jahr und nur 14% rechneten mit einem Rückgang. Online-Verkäufe: Die weltweiten Online-Verkäufe stiegen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 7% und erreichten einen geschätzten Wert von 11,8 Mrd. USD. Obwohl der Umsatz gegenüber dem Spitzenwert von 13,3 Mrd. USD im Jahr 2021 zurückging, blieb er fast doppelt so hoch wie 2019 oder in den Jahren davor und machte 18% des Gesamtumsatzes des Marktes aus. (AB) Seite 35 Eingang bei der Art Basel 2023 Bild: epm

4 Kunstwelt Karin Schick verlässt die Hamburger Kunsthalle Die Kuratorin Karin Schick verlässt die Hamburger Kunsthalle. Nach lei- tenden Positionen am Kunstmuseum Stuttgart und am Kirchner Museum Davos führte sie seit 2012 die um- fangreiche Abteilung Klassische Mo- derne an der Hamburger Kunsthalle. Karin Schick Bild: Karin Schick Große Erfolge beim Publikum und viel Zuspruch in der Fachwelt erzielte sie für so bedeutende Ausstellungen mit internationaler Beteiligung wie „Paul Klee. Engel“ (2013), „Max Beckmann. Die Stillleben“ (2014/15), „Nolde in Hamburg“ (2015/16), „Anita Rée. Retrospektive“ (2017/18), „Max Beckmann. weiblich-männlich“ (2020/21), „Ernst Wilhelm Nay. Retrospektive“ (2022) und „ Herausra-gend! Das Relief von Rodin bis Taeuber-Arp“ (2023/24). Als (Co-)Kuratorin warf sie neues Licht auf die Sammlung Klassische Moderne in Ausstellungen wie „100 Jahre Hamburgische Sezession“, „Von Mischwesen. Skulptur in der Moderne“, 1923: „Gesichter einer Zeit“ oder „Impressionismus. Deutsch-französische Begegnungen“. In Karin Schicks Hamburger Zeit er- weiterte sich der Bestand Klassische Moderne um über 90 Gemälde und Skulpturen mit wichtigen Erwerbun- gen wie „Selbstbildnis Florenz“ und „Adam und Eva“ von Max Beckmann. Nach nunmehr elf Jahren folgt Karin Schick dem Ruf nach Liechtenstein. In Vaduz wird sie ab 01.04.24 die renom- mierte Hilti Art Foundation mit einer hochkarätigen Sammlung leiten und in die Zukunft hinein entwickeln. (HKH) [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Kunstmessen VOLTA Basel kehrt zurück Termin: 10.06. bis 16.06.24 VOLTA Basel kehrt zurück: In ihrem 19. Jahr präsentiert die etablierte Messe für zeitgenössi- sche Kunst eine neue kuratori- sche Vision für die Zukunft. Unter der Leitung von Lee Cavaliere wird die 19. Ausgabe der VOLTA Basel über 45 Galerien aus der ganzen Welt präsentieren. Lee Cavalieres Vision für die Zukunft der Messe kombiniert die Entwicklungen eines sich schnell verändernden Kunstmarktes mit einer gehobenen Positionierung als Qualitäts-Boutique- Messe, die die Verbindung für Samm- ler, Galeristen und Künstler gleicher- maßen in den Mittelpunkt stellt. Ein starker kuratorischer Fokus auf internationale Kunst und unter- repräsentierte Regionen der Welt wird ergänzt durch ein Schlaglicht auf junge und innovative Galerien in der neuen Sektion "Firsts". "Firsts" ist Galerien gewidmet, die zum ersten Mal in Basel ausstellen und einen wichtigen Einstieg in eine der Haupt- städte des Kunstmarktes bieten. VOLTA Art Fairs fördert die künstleri- sche Entdeckung und bietet Kunst- liebhabern und Sammlern die Mög- lichkeit, mit herausragenden aufstre- benden Talenten in Kontakt zu treten und deren Kunst zu sammeln. Der künstlerische Leiter Lee Cavaliere äußert: „VOLTA hat ein reiches Erbe, indem sie seit jeher aufstrebende Ga- lerien fördert und noch nie gezeigte Künstler vorstellt. Unter meiner Lei- tung setze ich mich persönlich dafür ein, Geschichten zu präsentieren, die sich über die Normen der Kunstwelt hinwegsetzen.“ (VAF) Seite 8 Love Angel, Shooting Cupid, 2023, Georgia Dymock, präsentiert von der Gillian Jason Gallery [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

6 Anzeige [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Zeitgenössische Kunst am neuen Standort Die ARTe Kunstmesse Stuttgart in der Phoenixhalle im Römerkastell Seit 2016 wirkt die ARTe als bedeutendes Schaufenster für Gegenwartskunst in der Metropolregion Stuttgart, heute mit Schwestermessen in Konstanz, Wiesbaden, Dortmund und Osnabrück. Die ARTe Kunstmesse Stuttgart findet in diesem Jahr vom 5. – 7. April erstmals in der architekto- nisch beeindruckenden Phoenixhalle im Römerkastell Stuttgart statt. Impressionen von d er ARTe Kunstmessen in Stuttgart Bild: ARTe Kunstmessen Mit einer Ausstellungsfläche von circa 1.500 Quadratmetern ermöglichen die neuen Räum- lichkeiten eine inspirierende Präsentation der aktuellen Positionen von rund 80 ausgewählten Künstler:innen aus der Region sowie dem In- und Ausland. Die Veranstaltungsgäste erwartet ein lebendiger Marktplatz für künstlerische Vielfalt. Junge, freche Kunst, die in einem offenen, luftigen und zwanglosen Ausstellungsambiente präsentiert wird. Aus der Region dürfen sich die Besucher:innen unter anderen auf Suzanne Kolmeder aus Stuttgart und Rebecca Neundorf aus Weiss- ach im Tal freuen. Daneben zeigen auch Künstler:innen aus ganz Deutschland ihre zeitgenössischen Werke, wie Verena Heil aus Hat- tersheim bei Frankfurt und BUJA aus Dudenhofen bei Speyer. Internationale Kunstschaffende sind ebenfalls auf der Messe ver- treten – beispielsweise Max Mensa aus Italien. Impressionen von der ARTe Kunstmessen in Stuttgart Bild: ARTe Kunstmessen [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 7 Anzeige Bedeutendes Schaufenster für Gegenwartskunst „Mit unserem Umzug in die Phoenixhalle im Römerkastell Stuttgart möchten wir einen langfristigen langfristigen Präsentationsort für zeitgenössische Kunst in der Region schaffen. Die Messe soll nicht nur ein Ort des Austauschs zwischen etablierten Künstlern und auf- strebenden Talenten sein, sondern wird in diesem archi- tektonisch faszinierenden Set- ting zu einem erlebnisreichen Hotspot für Kunstinteressierte. Wir laden ein, sich von der spannenden Vielfalt begeistern zu lassen und freuen uns auf ein Kunstereignis, das in Erin- nerung bleibt.“, so Lisa Marie Nau, Marketingmanagerin der ARTe Kunstmesse Stuttgart. Über das breite Spektrum künstlerischen Schaffens hinaus bietet die ARTe Kunstmesse Stuttgart ihren Besucher:innen kostenlose Services rund um das Einkaufserlebnis Kunst, darunter einen Einpackservice, eine EC/Kreditkartenbezahlstation und barrierefreien Zugang. Mit 400 kostenfreien Parkplätzen vor Ort und der zentralen Innenstadtlage ist, auch durch die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, eine bequeme Anreise möglich. Impressionen von der ARTe Kunstmessen in Stuttgart Bild: ARTe Kunstmessen Die ARTe Kunstmesse Stuttgart wird – in der Phoenixhalle im Römer- kastell, Naststraße 43-45, in 70376 Stuttgart – am Freitag, dem 5. April 2024 von 17 bis 21 Uhr, am Samstag von 11 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet sein. (l.) Verena Heil, „Paris Fashion Week“, 80 x 100 cm, Verwischtechnik mit Öl auf MDF Platte (r.) Max Mensa, Blondie, 160 x 140 cm, Acryl auf Leinwand Einen digitalen Drei-Tages-Pass kann man auf der Webseite der ARTe Kunstmessen für 10 € erwer- ben. Das postalisch verschickte Ticket gilt nur an einem der Messetage. Für 4 Personen kostet der online Drei-Tages-Pass 20 € und für Kinder unter 16 Jahren, die die Messe in Begleitung eines Er- wachsenen besuchen, ist der Eintritt grundsätzlich frei. Die Preise an der Tageskasse weichen ab. Mehr Informationen finden Sie unter www.arte-kunstmesse.de/stuttgart/ [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

8 Fortsetzung von Seite 4 Kunstmessen Neue kura- torische Vision für die Zukunft VOLTA Basel 2024 Eine Mission, die ich in die Eröffnungsausgabe von Basel 2024 einbringen werde. In einer oft von Homogenität gepräg- ten Kunstlandschaft ist diese Ausgabe mit Galerien aus über 27 Ländern die bisher vielfältigste. VOLTA ist und bleibt eine starke Plattform für Ent- deckungen, die den Markt mit Kunst belebt, die Grenzen überschreitet und den Status quo der Kunst- messen in Frage stellt." Das ganzjährige Programm der VOLTA ergänzt die Messen und reflektiert die Strukturen der Kunstwelt VOLTA ist dabei, ein aufregendes Programm außerhalb der Messen zu entwickeln. Dazu gehört ein ganzjähriges VIP-Programm zur Erweiterung der globalen Reichweite der Messen mit Veranstaltungen am 28.03.24 im Soho House in Hong- kong und in New York Anfang Mai. VOLTA kündigt Sotheby's Institute of Art als Bildungspartner an Für die VOLTA Art Fair 2024 wird das Sotheby's Institute of Art als Bildungspartner fungieren. Das Sotheby's Institute wurde 1969 ge- gründet und bietet heute M.A.-Pro- gramme in New York, London und online sowie eine Reihe von Kurz- und Fachkursen an der Schnittstelle von Kultur und Wirtschaft an. Das Institut verfügt über mehr als 8.000 Absolventen, die weltweit angese- hene Positionen in der Kunst- und Luxusbranche innehaben. Das Sot- heby's Institute und VOLTA werden zusammenarbeiten, um sowohl wäh- rend der Messen als auch darüber hinaus aufschlussreiche Bildungsmög- lichkeiten anzubieten. VOLTA New York wird zu einer Herbstmesse Neben der VOLTA Basel findet dieses Jahr auch wieder die VOLTA New York statt. Sie findet vom 04.09. bis 08.09.24 statt. (VAF) [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Ausstellungen Andreas Feininger, Photographien bei Lempertz in Köln Termin: 09.03. bis 06.04.2024 Andreas Feininger, der in Paris ge- borene erste von drei Söhnen von Bauhaus -Meister Lyonel Feininger, hat mit seiner technischen und künstlerischen Leidenschaft für die Photographie wichtige Meilensteine gesetzt. Es ist seiner technischen Neugier und Präzision zu verdan- ken, dass die Architekturphotogra- phie wichtige neue Impulse erhielt. Mit seinen selbstgebauten Kameras hat Andreas Feininger eine bis dato nicht gekannte Verdichtung des Raumes erzielt, wobei er durch den Einsatz langer Brennweiten die Wolkenkratzer von New York einfing. In seinen Arbeiten ist Photographie mehr als die Abbildung eines überraschende Ansichten, die zei- gen, wie eine Muschel, ein Knochen oder eine Feder auch gesehen werden können. Hierin zeigt sich Feininger besonders eindrucksvoll als Meister von Lichtführung und Perspektive. Spiegelt sich in frühen Arbeiten der 30er Jahre noch der Einfluss des Bauhauses wider, an dem sein Vater Lyonel lehrte, so findet Andreas Feininger in New York zu seiner eigenen photographischen Sprache. Vom 28.05. bis 21.06.24 wird die Ausstellung in einer Auswahl bei Lempertz Berlin gezeigt. Alle Werke der Ausstellung stehen zum Verkauf. (LZ) Blickes, sie er- zeugt in seinem Werk eine neue Erkenntnis über das Photogra- phierte. Lempertz widmet dem Entdecker der besonderen An- und Einsich- ten eine umfang- reiche Schau in seinem Haupt- haus am Kölner Neumarkt. Mit 70 Bildern aus verschiede- nen Werkgruppen und Schaffens- phasen entsteht in der Kölner Ausstellung ein Überblick über Feiningers Œuvre. Seine be- kannten visuellen Huldigungen an seine Stadt New York, aus der Ferne, als auch aus unmittelbarer Nähe, werden er- gänzt durch viele Professional People: The Photojournalist 1951 Andreas Feininger, [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

[ ] Bild: Hayo Heye Foyer des Kunsthaus Hamburg 9 hauses, freut sich auf die kom- mende Zusammenarbeit: „Ham- burg ist bundesweit einer der vielfältigsten und relevantesten Standorte für bildende Kunst. Die Kunstmeile vereint die renom- miertesten Museen und Institutio- nen. Es ist eine große Wert- schätzung, dabei zu sein. Als Haus mit enger Verbindung zu lokalen Künstler*innen und Kultur- akteur*innen sind wir nah am Puls der Stadt und vernetzen uns gleichzeitig international. Wir freuen uns sehr, diese Aus- richtung mit einzubringen." Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Kunstwelt Erweiterung der Kunstmeile: Das Kunsthaus Hamburg tritt bei Die renommierten Institutio- nen der Kunstmeile Hamburg heißen ab dem 1. April das Kunsthaus Hamburg als sechs- tes Mitglied ihres Verbunds herzlich willkommen. Durch die Aufnahme des Kunsthau- ses wird das Angebot für Be- sucher:innen der Kunstmeile, bestehend aus dem Bucerius Kunst Forum, den Deichtorhal- len Hamburg, der Hamburger Kunsthalle, dem Kunstverein in Hamburg und dem Museum für Kunst und Gewerbe Ham- burg, noch vielfältiger gestal- tet. Das Kunsthaus, welches direkt zwischen dem Kunstverein in Hamburg und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg gele- gen ist, bereichert die kulturelle Vielfalt entlang der Kunstmeile, die sich vom Deichtorplatz über den Hauptbahnhof bis zur Binnen- alster erstreckt. Das Kunsthaus Hamburg ist ein Zentrum für zeitgenössische Kunst. Es agiert gleichermaßen als partizi- pativer Ausstellungsort, künstleri- sche Produktionsstätte sowie als kulturpolitische Diskussions- und Reflexionsplattform. In der ehemaligen Markthalle werden jährlich bis zu sechs wechselnde Einzel- und Gruppenausstellungen bildender Kunst und angrenzender Disziplinen präsentiert. In Zusam- menarbeit sowohl mit jungen, auf- strebenden, als auch bereits etablier- ten Künstler:innen entsteht ein expe- rimentelles Programm, das eigens für die Ausstellungshalle konzipiert wird. Ganz im Sinne der Gründungsidee schafft die Institution Sichtbarkeit für die Künstler:innen der Stadt. Anna Nowak, Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des Kunst- Auch Milan Ther, Direktor des Kunst- verein in Hamburg, freut sich als Vertreter der Kunstmeile über den Zuwachs in unmittelbarer Nachbar- schaft: „Mit großer Freude heißt der Kunstverein in Hamburg unsere Nachbarn vom Kunsthaus unter der Leitung von Anna Nowak in der Kunstmeile willkommen. Als wichtige Institution für zeitgenössische Kunst bedeutet die Aufnahme des Kunst- hauses eine Stärkung des Profils der Kunstmeile, die den Horizont der programmatischen Ausrichtung er- weitern und verjüngen wird." (KHH) Tulga Beyerle, Direktorin des Museum Anzeige für Kunst und Gewerbe Hamburg: „Ich freue mich sehr, dass das Kunst- haus nun auch die Kunstmeile mitge- staltet und diese Vielfalt erweitert. Ein weiterer Akteur stärkt unser gemein- sames Handeln und Wirken in die Stadtgesellschaft hinein.“ Unikate direkt vom Künstler! Natura mystica Siegbert Hahn www.natura-mystica.eu [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 10 Ausstellungen „Max Pechstein – Die Sonne in Schwarzweiß“ Museum Wiesbaden 000 Max Pechstein, “Aufgehende Sonne” Bild: Max Pechstein, Museum Wiesbaden Max Pechstein (1881—1955) war zwischen 1906 und 1912 gemeinsam mit Ernst-Ludwig Kirchner, Erich He- ckel, Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff Mitglied der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden und Berlin. Erstes Anliegen der Vereinigung war es, subjektive Emotionen bildlich so temperamentvoll umzusetzen, dass sie in höchster Intensität sinnlich berühren. Um dies zu er- reichen, ist die Farbe und deren gestischer Auftrag das wichtigste Mittel. Pechstein war der Maler unter den Künstlern, der zudem eine besondere Vorliebe für Druckgrafik in Schwarzweiß hatte. Die Frage, die mit der Ausstellung Die Sonne in Schwarzweiß behandelt wird, ist: Warum verzichtete ein expressiver Maler, dem es vordringlich um Emotionen ging, freiwillig und nicht selten auf das subjektivierende Moment der Farbe? Um dies heraus- zuarbeiten, werden alle wesentlichen The- men des Künstlers — Landschaft, Akt, Familie oder Reli- gion — in farbigen und schwarzweißen Arbeiten präsen- tiert. Das Museum Wiesbaden präsentiert die erste Ret- rospektive des Künstlers im Rhein-Main-Gebiet. (MS) Auktionen Farbenfrohe Kreationen der Luxusmarken Van Ham, „Fine Jewels“ am 15.05.2024 Bei der diesjährigen Frühjahrsauktion für erlesenen Schmuck fällt sofort das erstklassige Angebot aus dem französischen Haus Van Cleef & Arpels auf. Hier kommen farbig leuchtende Edelsteine wie Lapis- lazuli oder Chrysopras zum Einsatz und lassen ver- spielte Kreationen entstehen. Doch auch die Vielfalt an reinem Diamant-Schmuck ist hochkarätig, dabei hinterlassen zwei Diamantringe mit über sechs Karat ei- nen bleibenden Eindruck. Die Marke Van Cleef & Arpels ist bekannt für ihre Van Cleef & Arpels, Lapislazuli-Diamant-Collier, Taxe: € 14.000 – 18.000 Bild: Van Ham [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024 kreativen und innovativen Designs, die von der Natur, Märchen oder kulturellen Einflüssen inspiriert sind. Ihre Kreationen zeichnen sich durch einzigartige Formen, Farben und Muster aus. So besticht die Serie mit dem cha- rakteristischen Einsatz von leuchtend blauem Lapislazuli in Kombination mit Diamanten, aus der ein Collier (€ 14.000 – 18.000), eine Arm- spange (€ 18.000- 22.000), Ohrclips (€ 4.000 – 5.000) sowie ein Ring (€ 3.000 – 4.000) zum Aufruf kommen. Eine weitere Kreation der renommierten Luxusmarke ist ein früh- lingshaftes Collier. Die zauberhaften Blüten in frischen Farben setzen sich aus Koralle, Diamanten und Chrysopras zusammen (Taxe: € 26.000 – 35.000). Der Diamantschmuck von Van Cleef & Arpels steht den Farbstein-Stücken natürlich in nichts nach. Hier verdient ein Diamant-Armreif besonderes Augenmerk: mit rund 420 Brillanten kommen hier zusammen ca. 7,2 Karat auf die Waage (Taxe: € 28.000 – 40.000). (VH)

] [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Museen TONY CRAGG – „PLEASE TOUCH!“ KUNSTPALAST, bis zum 26.05.2024 Eine unangefochtene Regel im Muse- umsbetrieb lautet: „Bitte die Kunst- werke nicht berühren!“. Aus konser- vatorischen Gründen ist es tabu, aus- gestellte Objekte mit bloßen Händen anzufassen. Nicht so in der Ausstel- lung Tony Cragg. Please touch!, die der Kunstpalast gemeinsam mit dem englischen Bildhauer entwickelt hat. Es ist die erste umfangreiche Präsen- tation in einem Museum, die die Besuchenden explizit dazu einlädt, sämtliche Skulpturen zu ertasten. Linien dürfen mit den Händen nach- gezeichnet und Konturen erspürt wer- den. Die sinnlichen Reize von Craggs Arbeiten rücken so ins Zentrum der Ausstellung: Neben den plastischen und stofflichen Eigenschaften treten die bewegten Formen in den Vorder- grund der Wahrnehmung und er- möglichen eine intensive körperliche Begegnung mit den Werken – ein „Erfassen“ im doppelten Wortsinn. Die Kälte von Stein trifft auf die Wärme von Holz, die Glätte von Glas auf die Härte von Stahl: Ein zentrales Anliegen von Tony Cragg (*1949) ist die Erforschung der materiellen Welt. Welche Gefühle und Bedeu- tungen durch den Einsatz verschie- dener Werkstoffe hervorgebracht werden, interessiert den Bildhauer schon lange. Seine Skulpturen zeichnen sich durch eine enorme Form- und Materialvielfalt aus, die in der etwa 60 Werke umfassen- den Schau des Düs- seldorfer Kunstpalas- tes sichtbar und aus- nahmsweise auch spürbar wird. „Es gibt kaum jeman- den, der die Skulptu- ren von Tony Cragg nicht berühren möchte. Dass dies in einem Museum normalerweise nicht möglich ist, hat gute Gründe: Es ist unsere Aufgabe, Kunstwerke für zukünftige Eine Besucherin berührt die Skulptur “Outspan” von Toni Gragg Bild: KUNSTPALAST, Anne Orthen 11 Generationen zu bewahren. Berührung aber hinterlässt Spuren und Schäden durch Abrieb oder chemische Reaktionen. Die in Please touch! gezeigten Skulpturen stammen direkt vom Künstler und werden im Anschluss an die Ausstellung durch Tony Cragg überarbeitet. Nur dank seines außergewöhnlichen Einsatzes ist diese besondere Form der Präsentation möglich“, erläutert Felix Krämer, Generaldirektor am Kunstpalast und gemeinsam mit Tony Cragg Kurator der Schau. „Ich freue mich sehr, unseren Be- sucherinnen und Besuchern dieses außergewöhnliche Erlebnis anbieten zu können. Die Wahrnehmung durch Berührung ist für uns Menschen zentral.“ Dies lässt sich immer wieder an Skulpturen im öffentlichen Raum beobachten: Die golden glänzenden Stellen an patinierten Bronzen sind Spuren wiederkehrenden Anfassens. Dass die Idee von Please touch! kein neuer Gedanke ist, zeigt sich bei den englischen Künstler:innen Barbara Hepworth (1903–1975) und Henry Moore (1898–1986), die da- von überzeugt waren, dass man nur durch Berührung ein wirkliches Ver- ständnis von Skulpturen erreichen könne. Tatsächlich war es wohl in der 1950 im Kunstpalast gezeigten Henry Moore Ausstellung schon ein- mal erlaubt, einige der präsentier- ten Skulpturen zu berühren, wie Zeitzeugen berichten. Zudem gab es bereits damals besondere An- gebote für blinde Menschen. (KP) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024 Einblick in die Ausstellung "Toni Gragg - Please Touch!" Bild: Anne Orthen, Kunstpalast

12 Zu diesem kleinen Kreis gesellt sich nun ein neuntes Exemplar, das mit einer interessanten und lückenlosen Provenienz zu Lempertz kommt: Marianne Brandt schenkte das Kän- nchen in den 1970er Jahren einer Chemnitzer Freundin, in deren Familie es bis heute geblieben ist. Der Briefwechsel der beiden Frauen hat sich erhalten und wird im Berliner Bauhaus-Archiv bewahrt. Auktionen Lempertz präsentiert Teekännchen MT49 / ME8 von Bauhaus-Ikone Marianne Brandt Auktion 1244 Kunstgewerbe am 15.05.2024 Lempertz präsentiert mit dem Teeextraktkännchen MT49 / ME8 von Marianne Brandt eine Ikone des Bauhaus-Designs aus dem Jahr 1924. Bisher waren weltweit acht Exemplare in den bedeutends- ten Sammlungen bekannt, nun kommt ein neuntes an die Öffent- lichkeit. 100 Jahre nach seiner Entstehung wird es bei Lempertz in Köln versteigert. Nach einem Studium an der Hoch- schule für Bildende Kunst in Weimar und einer anschließenden Bildhauer- ausbildung kommt Marianne Brandt 1924 an die Metallwerkstatt des noch jungen Bauhaus und macht sich schon bald einen Namen mit ih- ren Entwürfen von Prototypen für Kannen, Gefäße und Leuchten, alle- samt der 1923 von Walter Gropius ausgegebenen Losung „Kunst und Technik - eine neue inheit“ ver- pﬂichtet. Ihr Lehrer Laszlo Moholy- Nagy lobt sie in einer Empfehlung als „meine genialste Schülerin“. Ihr 1924 entstandenes Teeextrakt- kännchen MT49/ME8 gehört zu den ganz frühen Arbeiten, die Marianne Brandt gleich zu Beginn ihrer Ausbil- dung am Bauhaus entwarf. Heute zählt es zu den Ikonen der Bauhaus- Bewegung, auch wenn der Entwurf, anders etwa als bei den berühmten Freischwingern von Marcel Breuer oder den Leuchten von Wilhelm Wa- genfeld, niemals in Serie ging. Die bislang bekannten acht Ausfüh- rungen beﬁnden sich allesamt in großen internationalen Sammlun- gen, etwa im The Metropolitan Mu- seum of Modern Art, New York, im The British Museum, London, oder in der Klassik Stiftung Weimar. Sie- ben der Prototypen konnten 2019 anlässlich der Jubiläums-Ausstel- lung „Original Bauhaus“ in der Berli- nischen Galerie erstmals zusammen in einer Vitrine präsentiert werden, das achte Modell beﬁndet sich im neuen Bauhaus-Museum in Dessau. Das Kännchen in der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, das dem jetzt angebote- nen gegenübergestellt werden konnte, besteht aus Bronze, mit einer Tülle aus Neusilber. Eine Untersuchung der im Mai zur Auktion kommenden Ausführung am Cologne Institute of Conservation Sciences, CICS, ergab in allen Teilen Anteile von Kupfer, Zink und Nickel, es wurde also komplett aus Neusilber gefertigt. Eine der bisher bekannten Ausführungen wurde bereits 1996 bei Lempertz versteigert - sie beﬁndet sich heute in der Kamm Teapot Foundation in Los Angeles. (LZ) Marianne Brandt experimentierte offenbar bei ihren Entwürfen mit unterschiedlichen Materialien. Neben zwei Ausführungen in Silber sind beispielsweise Versionen in Tombak und Messing bekannt. Das Kännchen ist komplett aus Neusilber gefertigt versteigerte bereits 1996 ein solches Schätzpreis € 200.000 / 250.000 Bild: LEMPERTZ Teeextraktkännchen MT 49 / ME8, Neusilber, Weimar, Marianne Brandt. 1924, LEMPERTZ Teekännchen [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

13 ] [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Bücher „Eindringliche Werke von großer Menschlichkeit Bild: Hatje Cantz Verlag Käthe Kollwitz zählt zu den bedeutendsten Positionen der Klassischen Moderne – und ist doch eine Ausnahmeerscheinung. In ih- ren Zeichnungen, Lithografien, Radierun- gen, Holzschnitten und Plastiken fand sie zu einer eigenständigen Bildsprache von großer Unmittelbarkeit und verhandelte existenziell menschliche Fragen von hoher politischer Aktualität. Dennoch oder gerade deshalb wurde Kollwitz in Deutschland für viele Haltungen und Themen vereinnahmt. Der Katalog konzentriert sich auf das zeichnerische und druckgrafische Werk und stellt die Modernität der künstlerischen Haltung in den Vordergrund. Die Auswahl der präsentierten Blätter sowie ein neuer, unverstellter Blick bieten eine frische Per- spektive auf die Künstlerin und die unge- brochene Ausdruckskraft ihrer Arbeiten. KÄTHE KOLLWITZ (1867–1945) ist eine der herausragendsten Grafiker*innen des 20. Jahrhunderts. 1898 erlangte sie mit ihrem ersten grafischen Zyklus Ein Weberaufstand große Anerkennung und wurde 1919 als erste Frau zur Professorin an der Berliner Akademie der Künste ernannt. (HCV) HERAUSGEGEBEN VON Regina Freyberger TEXTE VON Linda Baumgartner, Regina Freyberger, Gudrun Fritsch, Alexandra von dem Knesebeck, Katharina Koselleck, Andreas Schalhorn, Iris Schmeisser GESTALTET VON formfellows Kommuni- kations-Design, Regina Schauerte und Thomas Klöß Deutsch 304 Seiten, 292 Abb., 23 x 28 cm ca. € 58,00 [D], ca. € 60,00 [AT] [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 14 Kunst-Welt Eine sehenswerte Ausstellung nach der anderen Beeindruckende Kunstmessen wie die Affordable Art Brussels, die art Karlsruhe sowie die TEFAF in Maastricht sind mit großen Erfolgen zu Ende gegangen. Darüber hinaus präsentieren die Museen zahlreiche sehenswerte Ausstellungen. Die nachfolgenden sechs Ausstellungen sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Nevin Aladağ – „INTERLOCKING“ Kathrin Linkersdorff: Fairies IV / 3, 2021 Bild: MEM Nevin Aladağ (geboren in Van, Türkei, lebt und arbeitet in Berlin) gehört zu den international renom- miertesten Künstlerinnen der Ge- genwart. Die Überblicksausstellung Nevin Aladağ – INTERLOCKING (In- einandergreifen) zieht mit textilen Collagen, Klangskulpturen, Installa- tionen und Videos Verbindungslinien zwischen verschiedenen Bereichen künstlerischen Schaffens und deren soziokulturellen Hintergründen. Das Herstellen solcher Zusammen- hänge ist ein Hauptthema in Nevin Aladağs vielgestaltigem, oft humor- vollem Werk, das die Gemeinsam- keiten im Formenspiel ganz unter- schiedlicher Kulturen sinnlich erfahrbar macht. (MEM) Felka Platek - „Eine Künstlerin im Exil“ Felka Platek, Stillleben mit Tulpenstrauß, 1940 Bild: Felka Platek, FNH Anlässlich des 125. Geburtstags der Künstlerin Felka Platek (1899 War- schau – 1944 Auschwitz) präsen- tiert das Felix-Nussbaum-Haus im Museumsquartier Osnabrück eine Sonderausstellung zum Leben und Werk der Malerin. Die Ausstellung „Felka Platek – Eine Künstlerin im Exil“ würdigt das Leben und Werk dieser jüdischen Malerin, die nicht nur eine talentierte Künstlerin, son- dern auch Künstlerkollegin und Ehe- frau von Felix Nussbaum war. (FNH) Max Ernst Museum Brühl Comesstr. 42 / Max-Ernst-Allee 1 Felix-Nussbaum-Haus Museumsquartier Osnabrück 50321 Brühl Noch bis zum 21.01.24 Di. - So. 11 - 18 Uhr sowie Karfreitag, Ostermontag, 1. Mai, Pfingstmontag Mo. geschlossen maxernstmuseum.lvr.de Lotter Straße 2 49078 Osnabrück Noch bis zum 11.05.25 Di. - Fr. 11 - 18 Uhr Sa. u. So. 10 - 18 Uhr Mo. geschlossen museumsquartier-osnabrueck.de [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024 Augusto Giacometti „Freiheit | Auftrag“ Augusto Giacometti, Selbstbildnis, 1910, Oel auf Leinwand, 35.2 x 26 cm, Schlesisches Landesmuseum, Opava, Bild: Ludek Wünsch Die umfassende Präsentation lenkt den Blick auf eine facettenreiche Künstlerpersönlichkeit, deren Werk zu den Höhepunkten in der Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhun- derts zählt. Die in Co-Kuration mit dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) re- alisierte Ausstellung thematisiert entlang der Achsen „Freiheit“ und „Auftrag“ das Verhältnis von freiem Schaffen und Auftragskunst und legt das Spannungsfeld offen, in dem sich Augusto Giacometti (1877–1947) als Künstler und Kulturpolitiker zeitlebens produktiv bewegte. (AKH) Aargauer Kunsthaus Aargauerplatz 5001 Aarau, Schweiz Noch bis zum 20.05.24 Di. - So. 10 - 17 Uhr Do. 10 - 20 Uhr Mo. geschlossen arrgauerkunsthaus.ch

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Hilma af Klint und Wassily Kandinsky Träume von der Zukunft LACAN, DIE AUSSTELLUNG - Wenn Kunst auf Psychoanalyse trifft Hilma af Klint, Altarbilder, Gruppe X, Nr.1, 1915 ©The Hilma af Klint Foundation/Wassily Kandinsky, Im Blau, 1925 © Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Bild: Achim Kukulies, Düsseldorf Zwei große Namen gelten als Leitsterne der westlichen Abstrak- tion: Auf der einen Seite Wassily Kandinsky (1866-1944), der russische Maler, Mitbegründer des „Blauen Reiter“ in München und Lehrer am Bauhaus in Weimar und Dessau. Zum anderen Hilma af Klint (1862-1944), die schwedi- sche Künstlerin, deren visionäres Werk erst kürzlich wiederentdeckt wurde und die seitdem ein großes Publikum begeistert. Mit der Ausstellung in der Kunst- sammlung Nordrhein-Westfalen werden die Werke von af Klint und Kandinsky zum ersten Mal in einer umfassenden Ausstellung vereint. Geboten wird damit die einzigartige Möglichkeit die Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Notizen vergleichend zu be- trachten und nachzuvollziehen. Af Klint und Kandinsky, die fast gleichzeitig lebten, ist dabei ge- meinsam, dass sie mit der Ab- straktion viel mehr als einen neuen Malstil erfinden wollten. Beide träumten von einer Zukunft, zu der die Kunst den Weg weisen sollte. (KSNRW) Kuratiert von Julia Voss und Daniel Birnbaum. Kunstsammlung NRW K20 Grabbeplatz 5 40213 Düsseldorf Termin: 16.03. bis 11.08.24 Di. - So., Feiertag 11 - 18 Uhr kunstsammlung.de René Magritte, The False Mirror (Le Faux Miroir), 1928. Huile sur toile, 54 x 80,9 cm, New York, The Museum of Modern Art,Purch- ase, 133.1936 © Adagp, Paris, 2023 / Digital Bild: The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence Das Gedankengut von Jacques Lacan ist neben dem von Roland Barthes, Michel Foucault, Jacques Derrida und Gilles Deleuze von grundlegender Bedeutung für das Verständnis unserer heutigen Welt. Während die meisten dieser Geis- tesgrößen bereits im Rahmen von Hommagen und Ausstellungen ge- würdigt wurden, bleibt Lacans Den- ken trotz seiner starken Beziehung zur Kunst unerforscht. Sprach Lacan in einer Abhandlung über das Werk von Marguerite Duras nicht sogar davon, dass „der Künstler dem Psy- choanalytiker immer vorausgeht und er daher nicht den Psychologen spielen muss, wo der Künstler ihm den Weg bahnt“? („Hommage fait à Marguerite Duras du Ravissement de Lol V Stein“ (1965), Autres écrits, Paris, Seuil, 2001, S. 192- 193.). Die im Centre Pompidou-Metz von Marie-Laure Bernadac und Bernard Marcadé kuratierte Ausstellung wird die erste sein, die Jacques Lacan gewidmet ist. (CPM) Centre Pompidou-Metz 1, Parvis des Droits-de-l’Homme 57020 Metz, Frankreich Galerie 2 Noch bis zum 27.05.24 bis 31.03.: Mo., Mi. - So. 10 - 18 Uhr ab 01.04.: Mo., Mi., Do. 10 – 18 Uhr Fr. - So. 10 bis 19 UhrDi. geschlos- sen centrepompidou-metz.fr 15 Matthew Wong| Vincent van Gogh: „Malen als letztes Mittel“ Matthew Wong, The Space Between Trees, 2019, Privatsammlung © Matthew Wong Foundation c/o Pictoright Amsterdam 2023 Die Ausstellung Matthew Wong | Vincent van Gogh: Painting as a Last Resort wurde am 01.03.24 im Van Gogh Museum eröffnet. Diese Retro- spektive zeigt das farbenfrohe und ausdrucksstarke Werk von Matthew Wong (1984-2019) neben dem einer seiner wichtigsten Inspirationsquellen. Die Ausstellung erkundet das Werk von Matthew Wong und seine un- bestreitbare künstlerische und persön- liche Verbindung zu Vincent van Gogh. Wong entwickelte schnell einen sehr persönlichen Stil mit überschwängli- chen, mystischen Gemälden und Zeichnungen, die in der ganzen Welt Anerkennung finden. Dies ist der erste große Überblick über sein Werk in Europa. Matthew Wong ließ sich von vielen Künstlern inspirieren und kombinierte Beispiele aus der europäisch-amerika- nischen und der chinesischen Kunstge- schichte auf originelle Weise. Vincent van Goghs Einfluss auf Wong ist un- verkennbar in seiner ausdrucksstarken Farbgebung, der dick aufgetragenen Farbe und den persönlichen Themen. Van Gogh Museum Museumplein 6 1071 DJ Amsterdam, Niederlande Noch bis zum 01.09.24 Mo. – So. 9 - 18 Uhr Ab 22.03.24: Fr. 9 - 21 Uhr, außer am 29.03., 31.05., 28.06. und 27.09.24 vangoghmuseum.nl [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 16 Kunst-Welt Die größte Kunstmesse Österreichs lädt ein! ARTfair Innsbruck 2024, 25.10. – 27.10.24, Olympiaworld Innsbruck Die ARTfair Innsbruck, Österreichs größte Kunstmesse mit Kultfaktor, öffnet im Herbst 2024 wieder ihre Tore. Vom 25. bis 27. Oktober ver- wandelt sich die Olympiaworld Inns- bruck in ein pulsierendes Zentrum der Kunstwelt, an dem Galerien, Künstler und Kunstliebhaber aus aller Welt zusammenkommen. Etablierte Künstler und Newcomer: Präsentiert werden Arbeiten von be- reits am Weltmarkt etablierten Grö- ßen, sowie von aufstrebenden Künst- lern. Sichern Sie sich Unikate und entdecken Sie neue vielverspre- chende Talente. Umfangreiches Rahmenprogramm: Tauchen Sie ein in die Welt der Kunst und erweitern Sie Ihr Wissen. Ver- schiedene Veranstaltungen bieten spannende Einblicke und Perspektiven. Kunstevent mit Flair: Die ARTfair Innsbruck ist mehr als nur eine Messe. Genießen Sie die Atmo- sphäre, lassen Sie sich von der Ener- gie der Kunst elektrisieren und tau- schen Sie sich mit anderen Kunstlieb- habern aus. (PRFA) Fotografien, die unter Wasser aufgenommen wurden, bilden Akrobaten, Tänzer und Parkouristen gemeinsam stimmungsvolle Bewegungsformationen. Erleben Sie Kunstgenuss auf höchstem Niveau: Internationale Vielfalt: Entdecken Sie Werke von über 500 herausragenden Künstlern aus 20 Ländern, präsentiert durch renom- mierte Galerien und Kunsthändler. Lassen Sie sich von der Spannbreite der zeitgenössischen Kunst inspirie- ren, von Malerei und Skulptur bis hin zu Fotografie, Videoinstallatio- nen und Digital Art. Kunst-Welt „Forget my Name“ - Fotografien von Eric Terrey Eric Terrey, ein interdisziplinärer Berliner Fotograf, hat seine eigenen ethischen Regeln entwickelt, die sich vom Mainstream abheben. Terreys künstlerischer Werdegang begann mit der Philosophie des Parkours, einer Sportart, die die Bewegungs- kunst als Selbstausdruck betrachtet, Effizienz im Timing als Prinzip schätzt und Respekt für andere fordert. Diese Disziplin fördert die Arbeit an sich selbst durch das Aufzeigen und Überwinden physischer und mentaler Grenzen. Parkour ist ein kreativer Ansatz, um Körper und Geist zu trainieren, mit dem Ziel, sich effektiv und frei in der Umgebung zu bewegen. Es stärkt das Selbstvertrauen und erfordert Entschlossenheit, ist jedoch nicht wettbewerbsorientiert und fördert harmonische, soziale Interaktionen. In einer Serie von Schwarz-Weiß- Die fließenden Verbindungen in den Körperkonfigurationen sind spontan und spiegeln eine minimale choreo- „Meine Arbeit hat keine festen Ursprünge oder des visuellen Inputs, die ich aktiv aufnehme Inspirationen. Es ist eine Verschmelzung meiner Erfahrungen und meiner Vergangenheit, meiner Gegenwart, (...)“ Eric Terrey Bild: Die Fotografen Impressionen von der ARTfair Innsbruck 2022 grafische Anleitung wider. Nur wenig wird durch Fotobearbeitung verän- dert. In dieser natürlichen Umgebung ist die Bewegung des menschlichen Körpers ungezwungen und drückt die Verbundenheit in der Bewegung aus. Die Praxis der Fotografie erfordert ein Lernen, das durch Neugierde geför- dert wird, was wiederum zur Selbst- entwicklung führt. FORGET MY NAME präsentiert Bilder, die beispielhaft für Terreys visuellen Ausdruck sind und die treibenden Kräfte in seiner Her- angehensweise an die Praxis der Fotografie offenbaren: Neugierde und Verantwortung, Effizienz und Entschlossenheit, Befreiung und Bewegung. Diese Konzepte sind die wichtigsten Elemente von Terreys kreativem Werdegang. Die Ausstel- lung FORGET MY NAME ist die erste Einzelausstellung von Eric Terrey. (alb) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

18 Bücher His Life and Complete Works in Oil SANYU Bilder: Hatje Cantz 1921 gehörte Sanyu zu der Welle von chinesischen Studierenden, die ihre Heimat verließen, um im Ausland die westliche Moderne zu studieren. In Paris nahm er an Kursen der liberalen Académie de la Grande Chaumière teil, wo er sich mit Verve dem in China unmöglichen Aktzeichnen nach Modellen widmete. Beeinflusst von seiner Ausbildung in chinesischer Kalligraphie, zeichnen sich seine Tuschezeichnungen durch einen ein- zigartigen Fluss in der Linienführung aus. Auf Anregung des Schriftstellers und Kunstsammlers Henri-Pierre Roché begann er ab 1929 mit der Ölmalerei. Im Gegensatz zu seinen Zeichnungen bezog er sich hier oft auf Erinnerungen aus seiner Jugend. Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste er nach New York, wo er sich mit dem Schweizer Fotografen Robert Frank anfreundete. Obwohl er sich nicht der Abstraktion zuwandte, wurde er von der New York School beeinflusst und erweiterte in der Folge seine Farbpa- lette. 1950 kehrte er nach Paris zurück, wo sein Leben von hoffnungs- vollen Anfängen, aber auch entmuti- genden Misserfolgen geprägt war. Das Werkverzeichnis SANYU: His Life and Complete Works in Oil Volume Two: Catalogue Raisonné ist die erste Publikation, die alle seine bisher be- kannten Ölgemälde versammelt. (HC) Volume One: Englisch | 2024 | 248 S.| 297 Abb. Hardcover mit amerikanischem Schutzumschlag ISBN 978-3-7757-5662-4 € 88,00 Volume Two: Englisch | 2024 | 600 S. | 597 Abb. Hardcover mit amerikanischem Schutzumschlag ISBN 978-3-7757-5680-8 € 128,00 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Anlass für die Ausstel- lung im Städtischen Museum Braunschweig ist u.a. das 100-jährige Jubiläum der Künstler- gruppe im Jahr 2024. Die Schau ist vom 23.2. bis 19.5.2024 im Haus am Löwenwall zu se- hen. Es wird ein um- fangreiches Rahmen- programm (Öffnet in einem neuen Tab) angeboten. Die bahnbrechende Bildsprache der Künst- ler der Blauen Vier wird in der Ausstellung in „assoziativ“ zusammen- gestellten Themengrup- pen veranschaulicht. Das Kapitel „GESPIELT NAIV“ demonstriert, wie sich die Künstler von ‚ausgereiften‘ akademischen Darstel- lungsmustern lösten und bewusst ‚naive‘ Darstellungsmittel aus Kinderzeichnungen verwendeten. Ausstellungen Galka Scheyer und die blauen Vier” Städtischen Museum Braunschweig Kunstagentin, Emigrantin, Jüdin, „Tornado“ – die Ausstellung „Galka Scheyer und die Blaue Vier“ präsen- tiert das schillernde Leben der Kunstagentin Galka Scheyer (Braun- schweig 1889 – 1945 Hollywood). Scheyer gründete 1924 zusammen mit den Künstlern Wassily Kandin- sky, Paul Klee, Lyonel Feininger und Alexej von Jawlensky die Gruppe Die Blaue Vier. Als Agentin vermit- telte sie in ihrer Wahlheimat Holly- wood Werke der hochkarätigen Künstler in namhafte Sammlungen wie die von Walter und Louise Arensberg oder Greta Garbo. Galka Scheyer gehörte zu den bedeuten- den Förderinnen moderner europäi- scher Kunst in den USA. Vorgestellt werden in der Ausstellung Scheyers Lebensstationen von Braunschweig bis Hollywood und bahnbrechende Kunstwerke der Blauen Vier in erzählerischen Themeninseln – von Beschwingt bis Testbild. „GEOMETRIE DER WELT“ widmet sich dem Vokabular von geometri- schen Grundformen, die die Künst- ler auch im Sinne des Bauhauses verwendeten. Die Themeninsel „SCHWANKEN- DES SCHWEBEN“ zeigt Bildräume, die die klassische Perspektive durch darstellerische Freiheit ersetzen und eine schwebende Bildwelt zur Ausdrucksform immaterieller, etwa ‚spiritueller‘, Inhalte machen. Die Insel „TESTBILD“ gibt zu er- kennen, in welcher Weise die Künst- ler aktuelle, epochale Diskussionen aus dem Bereich der Psychologie und Wahrnehmungstheorie künstle- risch verwerteten und experimentell umkreisten. „BESCHWINGT“ zeigt Schnittstellen der Blauen Vier zur Musik. (SMB) Emmy Esther Scheyer (Renée), Selbstporträt, 1915, Bild: Klaus G. Kohn, Braunschweig Öl auf Leinwand, Privatsammlung [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

] [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Bücher Meisterhafte Sinnlichkeit Stillleben – Zeitlose Schönheit Bild: Hatje Cantz Verlag GmbH Sie faszinieren uns heute wie vor 500 Jahren: kunstvolle Arrangements exoti- scher Früchte, genauso wie gewöhnliche Speisen, auserlesene Blumengestecke oder mahnende Totenköpfe, kostbar verzierte Musikinstrumente und wissen- schaftliche Apparaturen. Die trügerisch echt wirkenden Gegenstände zeugen von Reichtum und Sinneslust, von auf- klärerischer Neugier sowie religiöser Ehrfurcht im Zeitalter des Barocks. Dieses reich illustrierte Buch erzählt eine lebendige Geschichte des Stilllebens ent- lang der einzigartigen Sammlung der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. Die Meisterwerke der holländischen und flämischen Malerei werden in all ihren hinreißenden Detailthemen betrachtet. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den verschlüsselten Botschaften, Allegorien und Symbolen, die durch ein bebildertes Glossar erläutert werden. Rund 70 Gemälde von Malerinnen und Malern des 17. Jahrhunderts – darunter Frans Snijders, Adriaen van Utrecht, Jan Davidsz. de Heem, Abraham Mignon, Rachel Ruysch oder Gerard Dou – bieten einen einmaligen Einblick in die Blütezeit dieses magischen Genres. (HCV) HERAUSGEGEBEN VON Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Konstanze Krüger TEXTE VON Konstanze Krüger GESTALTET VON Rutger Fuchs Deutsch 160 Seiten, 100 Abb., 20 x 25 cm € 38,00 [D], € 40,00 [AT] 19 [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

20 Museen Otto Piene - Wege zum Paradies Museum TINGUELY Otto Piene (1928−2014) verfolgte mit seiner Kunst hochgesteckte Ziele: Nicht nur erweiterte er seinen künst- lerischen Schaffensbereich mit schwebender Sky Art und medialen Projektionen buchstäblich bis in den Himmel, auch sollten seine Werke ei- nen Beitrag zu einer harmonischeren und nachhaltigeren Welt leisten. The- matisch strukturiert zeichnet die Aus- stellung im Museum Tinguely, Otto Piene. Wege zum Paradies, die Visio- nen des Künstlers entlang der wich- tigsten Projekte und Werkserien sei- nes Œuvres nach. Otto Piene, Untitled (text and bleed-through of previous page, left page); Untitled (designs for wind socks, right page) Harvard Art Museums/Busch-Reisinger Museum, Schenkung von Elizabeth Goldring Piene, © 2024 ProLitteris, Zürich: Otto Piene Estate Bild: © President and Fellows of Harvard College, 2019.11.13 Dabei stehen Kunstwerke unter- schiedlicher Gattungen sowie aus ver- schiedenen Zeiträumen miteinander und insbesondere mit seiner stetigen Praxis des Zeichnens im Dialog. Neben seinen Rasterbildern, Rauch- zeichnungen, Feuerbildern und Lichts- kulpturen versammelt die Ausstellung mehr als 20 Skizzenbücher des Künstlers und ermöglicht so neue und vielschichtige Lesarten von Pienes Œuvre. Mit der Präsentation im Museum Tinguely wird das Werk des Künstlers - zehn Jahre nach seiner noch zu Lebzeiten 2014 in Berlin eröffneten Retrospektive - erst- mals wieder in einer umfassenden Sonderausstellung gewürdigt. (MT) Kuratorinnen: Dr. Sandra Beate Reimann und Dr. Lauren Elizabeth Hanson [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Bild: Van Ham auf Leinwand auf Holz, Ø 150 x 7 cm, Taxe: € 700.000 – € 1.000.000 Günther Uecker, Lichtscheibe (Ausschnitt), 1998, Eingeschlagene Nägel und weiße Farbe Auktionen „Nägel, soweit das Auge reicht“ Van Ham, 05.06. und 06.06.24 Die Highlights des Evening Sales der Frühjahrsauktionen für Moderne und Zeitgenössische Kunst sind zwei un- verwechselbare Nagelbilder von Gün- ther Uecker, die durch ihre Dynamik und Dimensionen beeindrucken. Die École de Paris wird von Serge Poliakoff vertreten, dessen abstrakte Komposition mit satten Farben über- zeugt. Wer auf der Suche nach einem Werk mit humorvollem Charakter ist, wird bei der vierteiligen Arbeit von Martin Kippenberger fündig. Die Werke von Günther Uecker sind unverkennbar: Die dynamischen Nagelbilder sind Gemälde und Skulp- turen zugleich. Für den ZERO-Künst- ler sind die Nägel eine Metapher für verschiedene menschliche Erfahrun- gen wie Schmerz, Verletzlichkeit und Transformation. Bei Van Ham kommen nun gleich zwei dieser ausdrucksstarken Nagel- arbeiten zum Aufruf. Sie stammen aus einer Norddeutschen Sammlung und wurden beide direkt vom Künst- ler erworben. Die kraftvolle Komposi- tion der „Lichtscheibe“ von 1998 ent- wickelt durch die starke Verdichtung im Zentrum eine dynamische Sogwir- kung (Taxe: € 700.000 – 1.000.000). Sie ist ein wunderbares Beispiel, wie Uecker die Grenzen zwischen Bild- hauerei und Malerei neu definiert – kein Wunder, dass seine Scheiben unter Sammlerinnen und Sammlern zu den gefragtesten Werken des Künstlers zählen. Auch die Arbeit „Weisser Wind“ von 1990 trägt die charakteristische Handschrift Ueckers. Auf dem ästhetischen, großformatigen Nagelbild bilden sich Wirbel und bewegte Strukturen, die den Betrachtenden an ein Ge- treidefeld im Wind erinnern lassen (Taxe: 300.000 – 500.000). Aus der hochkarätigen Privatsamm- lung, aus der Van Ham im ver- gangenen Jahr bereits das Picasso- Gemälde „Buste de femme“ erfolg- reich versteigerte, kommt nun auch Serge Poliakoffs „Composition abs- traite“ von 1965 zum Aufruf (Taxe: € 100.000 – 150.000). Die Arbeit zählt zum Spätwerk Poliakoffs – der Haupt- vertreter der „Nouvelle École de Pa- ris“ ist zum Zeitpunkt der Entstehung bereits ein international gefeierter Star. Die große, marktfrische Malerei zeichnet sich durch ihre besondere Leuchtkraft und ihre samtig-matte Oberfläche aus und bildet ein beson- ders eindrucksvolles Beispiel für Poliakoffs kontrastreiche Farb- form-Kompositionen. Martin Kippenberger ist für sein viel- seitiges Werk und seine provokativen, oft humorvollen Arbeiten bekannt. Mit einem Schmunzeln ist so auch die marktfrische Arbeit „Hans-Jesus M.“ von 1981 zu sehen, die aus vier Ge- mälden mit skurrilen Titeln wie „Re- serviert für Oma“ oder „Der Freizeit- knopf“ besteht (Taxe: € 120.000 – 180.000). Zu dem Werk liegt ein Zertifikat von November 2013 der Galerie Gisela Capitain / Estate Martin Kippenberger Köln vor. (VH) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

21 schen Vielfalt und die Anerkennung kulturel- ler Diversität stärken. Der südliche Teil Afrikas, insbesondere Namibia, rückt wieder verstärkt in den Fokus Deutschlands. Das reicht von wirtschaftlichen Bestrebun- gen über den zunehmenden Tourismus bis zur deutschen Koloni- alzeit mit dem Genozid an Herero und Nama. Der kritische Blick aus aktueller Perspektive zeigt, dass sich in der Region das seit Jahrtausenden bestehende Wechselspiel zwischen Mensch und Natur verändert. Die Ausstellung möchte genau die- sem Wandel nachspüren und sich in mehreren historischen Etappen den Tier-Mensch-Geschichten des süd- lichen Afrikas zuwenden. So steht ihr Titel, der vom Mythos von Mond und Hase abgeleitet und der bei den San, Nama, Damara und anderen Im Spannungsfeld zwischen kritischer Präsentation und breiter Unterhal- tung, möchte die Ausstellung Neugier und Faszination für die vielseitige Region des südli- chen Afrikas wecken und den Schutz der biologi- ] [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Leute Der Hase ist des Jägers Tod Kultur und Natur des südlichen Afrikas, 21.03.24 bis 02.02.25 Großangelegte Jahresausstellung der Naturhistorischen Abteilung präsentiert ab dem 21.03.24 die Kultur und Natur des südlichen Afrikas auf 1000 qm Ausstellungsfläche: Als der Hase den Menschen die Nach- richt ihrer Unsterb- lichkeit überbringen soll, verkehrt er sie ins Gegenteil und be- wirkt so deren Endlich- keit. So erzählen sich noch heute zahlreiche Gemein- schaften im südlichen Afrika das Märchen von Hase und Mond und es steht stellvertretend für die Ver- änderung der Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur. Genau darauf fokussiert die Aus- stellung und gibt Einblicke in ver- gangene und aktuelle Geschichten des südlichen Afrikas. Sie reichen von der Steinzeit, dargestellt durch die grandiosen Felsbilder der Frühge- schichte über die deutsche Kolonial- zeit mit ihrem erzwungenen Wandel der Lebensbedingungen, bis zum heutigen Alltag in Namibia. Die Darstellung der ein- zigartigen Vielfalt des Na- turraumes, vor allem der großen Säugetiere, hat ebenso ihren Platz wie die ethno- logischen Zeugnisse vorkolonialen Lebens, als Anpassung des Menschen an diese Umwelt. Die Schau spart auch ein Augenmerk auf moderne Foto- und Jagdsafaris nicht aus. Modell eines Afrikanischen Elefanten Museum Wiesbaden, Bernd Fickert Bild: geläufig ist, sinnbildlich für diesen Wandel. Die natur- und kulturwissen- schaftliche Ausstellung kombi- niert verschiedene Aspekte und Perspektiven. Die Ausstellung wird neben den Schauobjekten auch eine Reihe von Mitmachstationen zum Forschen anbieten. (MW) Anzeige [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 22 Ausstellungen „Mit anderen Augen“ Franz Marc Museum, 24.03. bis 30.06.24 Für Ihre letzte Ausstellung im Franz Marc Museum hat die Anfang Mai 2024 ausscheidende Direktorin, Cathrin Klingsöhr- Leroy, drei Kollegin- nen und Freundinnen zu einem gemeinsamen Projekt eingeladen. Die Künstlerin Karin Kneffel, die Romanistin Barbara Vinken und die Kunsthistorikerinnen Cathrin Klingsöhr-Leroy und Juli Voss werfen einen neuen Blick auf die Sammlung des Franz Marc Museums und ermög- lichen ungewohnte Perspektiven auf vermeintlich bekannte Werke des Blauen Reiters und der Brücke. Julia Voss: Seelenwanderung Die Kunsthistorikerin Julia Voss und Kennerin des Werks der schwedischen Malerin Hilma af Klint, stellt Aquarelle dieser Künstlerin Bildern von Wassily Kandinsky gegenüber. Beide waren zur gleichen Zeit, um 1910, Vorreiter auf dem Weg in die abstrakte Malerei. Vielleicht sind sie sich 1916 in Stock- holm, als Kandinsky dort ausstellte, begegnet.. Beide verband die Über- zeugung von der Kraft des Geistigen und der seelischen Bewegung als Quelle der Kunstproduktion und Kunstrezeption. In einem berühmten Text schrieb Kand- insky: „Im allgemeinen ist also die Farbe ein Mittel, einen direkten Einfluss auf die Seele auszuüben. Die Farbe ist die Taste. Das Auge ist der Hammer. Die Seele ist das Klavier mit vielen Saiten. Der Künst- ler ist die Hand, die durch diese oder jene Taste zweckmäßig die menschliche Seele in Vibration bringt.“ l l o c : d l i B , t r a . o t c e z t i s e b t a v i r P s u a e b a g h e l r e u a D i , n n a m k c e B x a M ) t t i n h c s s u A ( m u e s u M c r a M z n a r F , 8 2 9 1 , e b o r e d r a G Cathrin Klingsöhr-Leroy: Wachstum der Nachtpflanzen Haben Pflanzen eine Seele? Erst in neuerer Zeit scheint eine solche Frage nicht mehr absurd und inzwischen ist sie Teil unserer Vorstellungswelt. Die Direktorin des Franz Marc Muse- ums gestaltet im Rahmen der Ausstel- lung einen Raum zur Spiritualität der Pflanzen und hat dafür Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, die Pflanzen eine besondere Energie und Spirituali- tät zuschreiben. Im Zentrum steht eine Arbeit von Wolfgang Laib, ein zylinder- förmiger kleiner Berg aus Haselnußpol- len im Dialog mit einem Gemälde von Paul Klee, Wachstum der Nacht- pflanzen. Diese Werke, so wie die kalligraphischen Baumbilder von Leiko Ikemura, die Zeichnungen von Joseph Beuys, die Naturnotizen von Peter Handke oder die plastischen Natur- studien von Anna Moll zeigen einen achtsamen Blick auf die Pflanzen, im Bewusstsein ihrer besonderen Ausstrahlung. (FMM) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024 Karin Kneffel: Face of a Women, Head of a Child Die Künstlerin Karin Kneffel inszeniert Bilder aus ihrer seit 2005 entstehenden Serie Face of a Woman, Head of a Child und kombiniert diese mit Darstel- lungen von Mutter und Kind aus der Zeit des Expressionismus: u.a. mit Bil- dern und Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck, Paula Moderson-Becker, Max Beckmann, Franz Marc, Otto Müller. Wie hat sich das Bild der Madonna mit dem Christuskind, die Darstellung von Mutter und Kind im Laufe der Jahrhunderte verändert? Und wie wird es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gedeutet und welche Vorstellungen transportiert es? Barbara Vinken: Ver-Kleidet Die Literaturwissenschaftlerin, Gender – und Modeforscherin Barbara Vinken kommentiert Werke von Else Lasker- Schüler, Otto Dix, Alexej von Jaw- lensky und weiterer Künstler vor dem Hintergrund ihrer aktuellen Publikatio- nen zum subversiven Charakter der Mode seit der französischen Revolu- tion. So ist zum Beispiel die androgyne Selbstdarstellung von Else Lasker- Schüler, die sich in orientalischen Ge- wändern als Prinz Jussuf präsentiert, nicht nur eine Strategie zum vielbe- achteten Auftritt in der männlich be- herrschten Kunstwelt, sondern auch eine Attitude, die sich in zeitgleichen Schöpfungen des Couturiers Paul Poiret spiegelt. Seine Nachmittags- kleider der 10er Jahre waren Kreatio- nen im orientalischen Stil mit Pluderhosen für die Dame.

Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] [ Museen Shinkichi Tajiri: „The Restless Wanderer“ BONNEFANTEN Museum, Maastricht (NL) Ab dem 2.12. präsentiert das Bonnefanten die erste Ausstellung über Shinkichi Tajiri (1923, Los Ange- les, Kalifornien, USA - 2009, Baarlo), die von seiner Enkelin Tanéa und sei- nem Enkel Shakuru Tajiri gestaltet wurde. Im Jahr 2023 wäre der japa- nisch-amerikanische Künstler Shin- kichi Tajiri 100 Jahre alt geworden. Dieses Ereignis wird mit Shinkichi Tajiri: The Restless Wanderer gefei- ert. Anhand seiner bewegenden Le- bensgeschichte erläutern Tanéa und Shakuru das Werk des vielseitigen Künstlers. Während der Ausstellung im Bonnefanten sind eine Vielzahl von Werken aus seinen Warriors-, Seeds-, Machines- und Knot-Serien zu sehen. Ergänzt werden die Arbeiten durch neues, bisher ungezeigtes Material aus dem Familienarchiv der Tajiris sowie durch Anekdoten und Werke befreun- deter und ihn inspirierender Künstler wie Isamu Noguchi, Karel Appel, Constant, Lucebert und Julio González. Die Ausstellung führt die Besucher:in- nen 100 Jahre zurück in die Vergan- genheit, um Shinkichis Werk einge- hend erfassen zu können – in die Zeit, als Shinkichi Tajiri als vierter Sohn von Issei-Immigrierten, der ers- ten Generation japanischer Einwande- rer/Einwanderinnen, geboren wurde. Er wuchs im afroamerikanischen Viertel Watts in Los Angeles auf und Shakuru, Shinkichi and Tanéa Tajiri at the iron works (2001) Bild: Kim Zwarts 23 zeigte großen Einfallsreichtum bis zu jenem Tag, als japanische Truppen die Marinebasis Pearl Harbor angrif- fen. Dieser 7.12.1941 war sein acht- zehnter Geburtstag. Als Folge des An- griffs wurden mehr als 120.000 an der Westküste lebende Japaner:innen und japanische Amerikaner:innen ohne jegliche rechtliche Verfahren in primitive Internierungslager einge- sperrt. So auch Shinkichi und seine Familie. Diese Erfahrung hat tiefe Spuren hinterlassen, die in seinem späteren künstlerischen Schaffen sichtbar werden. Der Bruch Shinkichis Eintritt in die US-Armee im Jahr 1943 bot ihm die Gelegenheit, dem Internierungslager zu entkom- men. 1944 wurde er nördlich von Rom schwer verletzt. Bis zum Ende seiner Dienstzeit im Jahr 1946 war er an verschiedenen Orten in Frankreich und Deutschland stationiert, bevor er in seine Heimat zurückkehrte. Dort sah er sich trotz seiner Bemühungen, ein neues Leben aufzubauen, mit den rassischen Folgen des Zweiten Welt- kriegs für Menschen japanischer Ab- stammung konfrontiert. 1948 be- schloss Shinkichi Amerika zu verlas- sen und ins selbstgewählte Exil zu gehen. Über Nacht wurde er zum ‘restless wanderer’. Selbstgewähltes Exil Paris hatte eine starke Anziehungs- kraft auf Shinkichi. So entschloss er nach Paris, den kreativen Schmelztie- gel dieser Zeit, zu emigrieren. Es folg- ten Begegnungen mit Gleichgesinn- ten, die auf der Suche nach Identität und Sinngebung waren, und inspirie- renden Persönlichkeiten wie dem Bild- hauer Zadkine und dem Maler Léger. Die Kombination aus (künstlerischen) Einflüssen und traumatischen Erinne- rungen an die Kriegszeit führte zu in- novativer Arbeit, die von den Mitglie- dern der niederländischen Cobra-Be- wegung nicht unbemerkt blieb. 1949 stellte er gemeinsam mit ihnen im Stedelijk Museum in Amsterdam und 1951 im Palais des Beaux Arts in Lüttich aus. (BFM) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 24 Galerien Galerie HermyM präsentiert Jana Freudenberger, Hannelore Schade und Katharina Schulz Termin: 16.03. bis 24.04.2024, Bremerhaven Drei regionale Künstlerinnen stellen, ab dem 16. März 2024, in der Galerie HermyM aus. Bei Hannelore Schade spürt man die Liebe zur Natur und dem Meer. Sie schafft es atmosphäri- sche Bilder zu schaffen, die von der Nordsee und ihrem rauen Klima inspiriert sind. Ihre Liebe zu Pferden und fi- gurative Darstel- lungen zeigen die ganze Bandbreite dieser Künstlerin. Galerien DORTHE GOEDEN - „looking back forward“ Galerie Wichtendahl, 15.03. bis 27.04.2024 das Verhältnis von Bild und Abbild Dorthe Goeden untersucht in ihren hinterfragen. Papierschnitten die Ambivalenz von Natur und Kultur, von Wildwuchs und Für ihre catalog cut outs verwendet Ordnung. Sie interessiert Alltägliches, Dorthe Goeden ihren ersten Katalog Flüchtiges und Beiläufiges ebenso wie als Ausgangsmaterial. Aus aktueller natürlich gewachsene und kulturell Perspektive reflektierend, arbeitet sie entwickelte Strukturen. Kleinforma- sich mit dem Skalpell durch die Pa- tige Zeichnungen, konkrete Bruch- pierbögen und bezieht sich dabei auf und Versatzstücke des Erlebten und Vorhandenes: auf die abgebildeten der Erinnerung bilden den Ausgangs- Werke, die Texte, die grafische Ge- punkt für ihre komplexen, mehrlagi- staltung sowie das bedruckte Papier gen Papierschnitte. Natürliche Unre- selbst. Durch das Lösen der Bindung gelmäßigkeit verbindet sie mit anor- entstehen gefalzte Doppelbögen, ganisch-regelmäßiger Ordnung, ver- deren Schnitte in einen Dialog mit- traute Formen mit fragmentarischen, einander treten. Dorthe Goeden be- irritierend uneindeutigen. Fragile Li- schäftigen hierbei Fragestellungen niennetze zwischen Abstraktion und zur Nachhaltigkeit künstlerischer Gegenständlichkeit entstehen, die Produktionen. (GWD) Fröhlich und bunt geht es dagegen bei Jana Freudenberger zu. Die Heiterkeit in ihren abstrakten bis realisti- schen Bildern über- trägt sich auf den Be- trachter. Klare, helle Farben unterstreichen die Aussagen in ihren Werken, die die Frau in den Mittelpunkt stellen. Experimentier- freudig arbeitet sie mit verschiedenen Techni- ken und Darstellungs- weisen, die von figu- rativ und abstrakt bis Pop-Art reichen. Fotorealismus ist die Stärke von Katharina Schulz. Sie zeichnet, was sie sieht. Mit Grafit und Zeichen- kohle schafft sie es ihren Bildern Tiefe zu geben, indem sie die Schatten exakt setzt. Die Größe ihrer Bilder und die Motive, die sie ihrem Umfeld findet, geben einen Einblick in ihre Welt und ihre Sicht auf die Dinge um sie. Licht spielt bei der Umsetzung eine wichtige Rolle und das Licht- und Schattenspiel beherrscht sie perfekt. (GHM) Bild: Jana Freudenberger Bild: Hannelore Schade [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 25 ] [ Impressum | Imprint Kunst-News Das digitale Kunstmagazin Anschrift EBERHARD print & medien agentur GmbH Mauritiusstraße 53 56072 Koblenz / Germany Tel. +49 (0)261 / 94 250 78 Mail: info @ kunst - news . de Handelsregister: HRB Koblenz 67 63 Geschäftsführer Reiner Eberhard Redaktion Thorsten Weber (TW) (V.i.S.d.P.) Dorothee Mennicken Erika Marquardt Fax: +49 (0) 261 / 94 250 79 Internet: www.kunst-news.de IHK: Koblenz/Germany eberhard @ messekompakt . de redaktion @ kunst - news . de redaktion @ kunst – news . de redaktion @ kunst – news . de Museen K21 Global Art Award Freunde der Kunst- sammlung NRW Die nominierten Künstler:innen für den jährlichen Kunstpreis der Freunde der Kunstsammlung Nord- rhein-Westfalen und der Kunst- sammlung Nordrhein-Westfalen stehen fest. Die Freunde der Kunstsammlung ver- leihen in Kooperation mit der Kunst- sammlung Nordrhein-Westfalen und Dank einer großzügigen finanziellen Unterstützung der Stiftung Reydan + Roger Weiss den neuen jährlichen Kunstpreis K21 Global Art Award. Er wird getragen von der inhaltlichen und operativen Leistung der Kunst- sammlung und ist ein Beispiel für das kreative und nachhaltige Engagement der Freunde für die Förderung des Wirkens des Museums. Der Preis würdigt die Vision und den Mut von Künstler:innen am An- fang oder in der Mitte ihrer Karriere und wird jährlich an international anerkannte Kunstschaffende im Alter unter 45 Jahren vergeben. Der Preis trägt zur programmatischen Samm- lungserweiterung des Museums bei und ergänzt die Bestände der Kunstsammlung um bedeutende internationale Stimmen. (K21) Nominierte 2024 Mire Lee | (*1988, Südkorea), Seoul, Südkorea / Amsterdam, NL Wang Tuo | (*1984, Changchun, China), Peking, China Tiona Nekkia McClodden | (*1981, Blytheville, USA), Philadel- phia, USA Mame-Diarra Niang | (*1982, Lyon, Frankreich), Paris, Frankreich Hayv Kahraman | (*1981, Bagdad, Irak), Los Angeles, USA Meleko Mokgosi | (*1981, Bots- wana), New York, USA Hajra Waheed | (*1980), Yogya- karta, Indonesien / Montreal, CAN Denilson Baniwa | (*1984, Barce- los, Amazonas, BRA), Niterói, BRA Luana Vitra | (*1995, Belo Hori- zonte, Brasilien), Durban, Südafrika / Contagem, BRA R. Eberhard (VL) Rüdiger Thiel eberhard @ kunst – news . de thiel @ kunst – news . de Verkauf Bilder/Logos/Texte Aargauer Kunsthaus (AKH), Affordable Art Fair (AAF), ALBERTINA (AA), Alfred Ehrhardt Stiftung (AES), Art Economics, ARTe Kunstmessen GmbH, artloft.berlin (alb), BB International Fine Arts GmbH (BBIFA) – Art International Zürich, Berardi Galleria d’Arte, Bonnefanten Museum (BFM) – Gallery Ron Mondos & Victoria Miro, Centre Pompidou-Metz (CPM), Christie’s (Chr), Cid Grand Hornu (CID) – David Farabegoli, Deutsche Kulturrat (DKR), Drents Museum, DOROTHEUM (DM), EBERHARD print & medien agentur gmbh (epm) / Reiner Eberhard (RE) /Thorsten Weber (TW), Felix-Nussbaum-Haus (FNH), Fondation- Giacometti-Institut (FGI), Franz Marc Museum (FMM), Galerie Dorthe Goeden (GWD), Galerie Hermy M. (GHM), Galerie Lelong & Co. (GL), Galerie Leu (GL), Galleria Lia Rumma, Galerie Nanna Preußners (GNP), Gillian Jason Gallery, Goodman Gallery, HAMBURGER KUNSTHALLE (HKH), HAUSER & WIRTH (HW) – William Kentridge & Noerbert Miguletz, HATJE CANTZ Verlag GmbH (HC), in focus galerie – Burkhard arnold (fg) – Kuda und Sky I, Isaac Julien – Bonefanten Museum, Simbabwe, K20 - Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K20) – Achim Kukulies Deutschland, K21 – Freunde der Kunstsammlung Nord- rhein-Westfalen (K21), Kulturstiftung der Länder (KSdL) – Universität Göttingen, Kunsthalle Düsseldorf (KHD), Kunsthalle Mannheim (KHM), Kunsthaus Hamburg (KHH) – Hayo Heye, KUNSTPALAST (KP) – Anne Orthen, [Kunst-News] siehe EBERHARD print & medien agentur gmbh, LEMPERTZ (LZ), Liste Basel Foundation (LBF), MCH Group (MCH) – Text: Skye Sherwin, MUSEUM LUDWIG (ML), Museum Wiesbaden (MW) – Bernd Fickert, Palais de Lomé (PdL) – Téte Cannille Azankpo, Max Pechstein, Museum of Fine Arts of Mons (MFAM) – Ville de Nice, Museo National del Prado, Museum Tinguely (MT), Naturwissen- schaftliches Museum Flensburg (NMF), Neues Museum Nürnberg (NMN), museo PICASSO málaga (mpm), PEFA Fine Art Ltd. (PEFA), Schlesisches Landesmuseum (SLM) – Giacometti Augusto, Siegbert Hahn – Natura mystica, SINGULART SE (Sin), Staatliche Kunsthalle Baden Baden (SKBB), Städtische Galerie Neunkirchen (SGN), Städtisches Museum Braunschweig (SMB) – Klaus G. Kohn, Braunschweig, Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), TEFAF Maastrich (TM), Toni Gragg, Universität Göttingen, Van Gogh Museum – Matthew Wong Foundation, VOLTA Art Fairs (VAF), M.A.C. Hoffmann GmbH (MAC), OLOMOUC Museum of ART (muo) – Collection Robert Tosi, Panorama Museum (PM), Van Gogh Museum (VGM), Van Ham Kunstauktionen (VH), Archiv Haftungsausschluss Die EBERHARD print & medien gmbh prüft Werbeanzeigen von Ausstellern bzw. sonstigen Inserenten in diesem ePaper nicht und haftet unter keinerlei rechtlichen, insbesondere nicht unter wettbewerbsrecht- lichen Gesichtspunkten für den Inhalt sämtlicher in diesem ePaper veröffentlichten Werbeanzeigen. Das gleiche gilt für die veröffentlichten redaktionellen Berichte sowie für die redaktionell gestalteten Anzeigen unter dem Namen des jeweiligen Ausstellers (Firmenname/Verfasser wird in den einzelnen Berichten aufgeführt); diese Einträge hat das einzelne Unternehmen / der jeweilige Aussteller (Halle, Stand) ei- genverantwortlich veranlasst. Gemäß Urteil vom 12.5.1998 | Landgericht Hamburg weisen wir darauf hin, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gestaltung noch auf die Inhalte der auf unserer Homepage und ePaper gelinkten Seiten haben. Des Weiteren distanzieren wir uns von den Inhalten aller von uns gelinkten Seiten. Ebenso machen uns deren Inhalte nicht zu eigen und lehnen jegliche Verantwortung dafür ab. Disclaimer EBERHARD print & medien agentur gmbh accepts no liability for statements by exhibitors or the content of advertising. 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26 Kunstmessen 2024 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Impressionen von der TEFAF 2024 in Maastricht, Galerie Hemmerle, München Bild: [Kunst-News], epm gmbh 12.04. bis 14.04.2024 MiArt 2024 in Mailand (Italien) 12.04. bis 14.04.2024 Art Düsseldorf in Düsseldorf (Deutschland) 12.04. bis 14.04.2024 Affordable Art Fair Berlin 2024 in Berlin (Deutschland) 12.04. bis 14.04.2024 ARTMUC 2024 in München (Deutschland) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024 Im In- und Ausland 15.03. bis 17.03.2024 C.A.R. – Art Ruhr - Photo Media Art Fair in Essen (Deutschland) 19.03. bis 24.03.2024 Salon du dessin in Paris (Frankreich) 21.03. bis 24.03.2024 Art on Paper in Amsterdam (Niederlande) 21.03. bis 24.03.2024 DRAWING NOW Art Fair – Le Salon du Dessin Contemporain in Paris (Frankreich) 21.03. bis 24.03.2024 MODERN + CONTEMPORARY in Palm Beach (USA) 04.04. bis 07.04.2024 Dallas Art Fair 2024 in Dallas (USA) 04.04. bis 07.04.2024 ART PARIS in Paris (Frankreich) 11.04. bis 14.04.2024 EXPO CHICAGO 2024 in Chicago (USA) 25.04. bis 28.04.2024 ART BRUSSELS in Brüssel (Belgien) 25.04. bis 28.04.2024 paper positions berlin 2024 in Berlin (Deutschland) 26.04. bis 28.04.2024 Discovery Art Fair Cologne 2024 in Köln (Deutschland)

[ ] Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin 26.04. bis 28.04.2024 Gallery Weekend Berlin 2024 in Berlin (Deutschland) 01.05. bis 05.05.2024 Frieze New York in New York (USA) 09.05. bis 12.05.2024 Art on Paper 2024 in Amsterdam (Niederlande) 10.05. bis 14.05.2024 TEFAF New York 2024 in New York (USA) Impressionen von der TEFAF 2024 in Maastricht, Alon Zakaim (AZ) Tine Art, London Bild: [Kunst-News], epm gmbh 27 13.06.2024 16.06.2024 Art Basel 2024 in Basel (Schweiz) 10.06. bis 16.06.2024 Liste Art Fair in Basel (Schweiz) 05.07. bis 07.07.2024 artmonte-carlo in Monte Carlo (Monaco) 04.09. bis 07.09.2024 FRIEZE Seoul in Seoul (Süd-Korea) 04.09. bis 08.09.24 VOLTA New York in New York (USA) 06.09. bis 08.09.2024 The Armory Show in New York (USA) 06.09. bis 08.09.2024 INC art fair 2024 in Hamburg (Deutschland) 12.09. bis 15.09.2024 POSITIONS Berlin Art Fair in Berlin (Deutschland) 12.09. bis 15.09.2024 VIENNA CONTEMPORARY in Wien (Österreich) 19.09. bis 22.09.2024 Unseen Amsterdam in Amsterdam (Niederlande) Alle Angaben ohne Gewähr! Änderungen vorbehalten! 02.05. bis 12.05.2024 AKKA. Art & Design Fair 2024 in Los Angeles (USA) 09.05. bis 12.05.2024 Independent in New York (USA) 09.05. bis 12.05.2024 Affordable Art Fair Brisbane in Brisbane (Australien) 16.05. bis 19.05.2024 Photo London in London (Großbritannien) 10.06. bis 16.06.2024 Liste Art Fair in Basel (Schweiz) 11.06. bis 16.06.2024 photo basel 2024 in Basel (Schweiz) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

28 Kunstmessen 2024 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 25.10. bis 27.10.2024 ARTMUC 2024 in München (Deutschland) 07.11. bis 10.11.2024 PARIS PHOTO in Paris (Frankreich) Alle Angaben ohne Gewähr! Änderungen vorbehalten! Im In- und Ausland 20.09. bis 22.09.2024 ART VIENNA In Wien (Österreich) 03.10. bis 06.10.2024 SWAB 2024 in Barcelona (Spanien) 05.10. bis 13.10.2024 Fair for Art Vienna in Wien (Österreich) 09.10. bis 13.10.2024 FRIEZE Masters in London (Großbritannien) 10.10. bis 12.10.2024 ART Zürich 2024 in Zürich (Schweiz) 15.10. bis 20.10.2024 Paris International in Paris (Frankreich) 16.10. bis 20.10.2024 Paris+ par Art Basel in Paris (Frankreich) 16.10. bis 22.10.2024 OFFSCREEN 2024 In Paris (Frankreich) 17.10. bis 20.10.2024 HIGHLIGHTS in München (Deutschland) 23.10. bis 27.10.2024 Art Salon Zürich in Zürich (Schweiz) Impressionen von der TEFAF 2024 in Maastricht, Galerie Léage Paris Bild: [Kunst-News], epm gmbh 31.10. bis 03.11.2024 Kunst Zürich 2024 in Zürich (Schweiz) 31.10. bis 03.11.2024 discovery art fair in Frankfurt/Main (Deutschland) 07.11. bis 10.11.2024 ART COLOGNE in Köln (Deutschland) 07.11. bis 08.11.2024 MUTEC 2024 in Leipzig (Deutschland) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024 Anzeige

29 Nick Brandt, Kuda and Sky II, Zimbabwe Bild: Nick Brandt, focus galerie Anzeige [ ] Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Galerien Nick Brandt: „The Day May Break“ focus galerie burkhard arnold, 23.03. bis 15.08.24 Die in focus Galerie, Burkhard Arnold in Köln, freut sich Nick Brandt: mit „The Day May Break, Kapitel 1-3“ zu präsentieren. The Day May Break ist eine fort- laufende globale Serie, die Menschen und Tiere porträtiert, die von Umwelt- zerstörung und Klimawandel betroffen sind. Kapitel eins wurde 2020 in Simbabwe und Kenia fotografiert, Kapitel zwei 2022 in Bolivien. Die Menschen auf den Fotos sind alle stark vom Klimawandel betroffen, von extremen Dürren bis hin zu Über- schwemmungen, die ihre Häuser und Lebensgrundlagen zerstört haben. Die Fotos wurden in verschiedenen Auffangstationen und Naturschutzge- bieten aufgenommen. Bei den Tieren handelt es sich fast ausnahmslos um Langzeit-Rettungstiere, die von der Zerstörung ihres Lebensraums bis hin zum Handel mit Wild- tieren alles erlebt haben. Diese Tiere können niemals wie- der in die freie Wildbahn entlas- sen werden. Daher sind sie fast alle an den Menschen gewöhnt, so dass es für fremde Menschen ungefährlich war, sich ihnen zu nähern und sie zur gleichen Zeit im gleichen Bild zu fotografieren. Der Nebel ist ein Symbol für eine natürliche Welt, die jetzt schnell aus dem Blickfeld verschwindet. Er wird von Nebelmaschinen vor Ort erzeugt und ist auch ein Echo des Rauchs der Waldbrände, die durch den Klimawandel verstärkt werden und weite Teile unseres Planeten verwüsten. Doch trotz ihres Verlustes sind diese Menschen und Tiere die Überlebenden. Und darin liegt noch eine Möglichkeit. (fg) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

30 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Auktionen Wieder ein furioses Meisterwerk des indonesischen Prinzen Van Ham, „Fine Art“, 17.05.24 Es ist eine spektakuläre Neuent- deckung des javanischen Künstlers Raden Saleh Ben Jaggia: die rasante Löwenjagd dreier arabischer Reiter. Das marktfrische Werk wurde jahre- lang unter einer anderen Zuschrei- bung eingeordnet, bis es nun von Van Ham entdeckt und mithilfe des Kunsthistorikers Dr. Werner Kraus als ein Hauptwerk Raden Salehs identifi- ziert werden konnte. Weitere Spitzen- stücke der Auktion „Fine Art“ sind zwei monumentale Gemälde der Malerbrüder Oswald und Andreas Achenbach sowie eine anmutige Tänzerin aus Bronze des Münchner Meisters Franz von Stuck. Raden Saleh Ben Jaggia ist eine der schillerndsten Künstlerpersönlichkei- ten des 19. Jahrhunderts und gilt als der erste Asiat, der eine europäische Ausbildung erhielt. Sein enger Freund und Mäzen Ernst II. von Sachsen- Coburg und Gotha führt ihn an vielen Höfen Europas ein, darunter das Briti- sche Königshaus unter der Regent- schaft von Königin Victoria von Groß- britannien. Hier schätzt man die exo- tischen Motive des Ausnahmetalents, das selbst die Exotik des Fernen Osten verkörpert. Salehs rasante Werke sind charakte- ristisch, so auch das exzeptionelle Werk „Kampf zwischen arabischen Reitern und einem Löwen“ (Taxe: € 300.000 – 500.000). Es ist ein wilder Kampf ineinander verschränkter Tiere und Menschen, perspektivisch an- spruchsvoll und an dramatischer Be- wegung kaum zu überbieten. Leben und Überleben, Tod und Todeskampf sind Themen dieser außergewöhnli- chen Darstellung von 1842, in der zeitgenössische Betrachter Fremdheit, Wildheit und Kühnheit erleben konn- ten. Die neuentdeckte Arbeit zählt für Dr. Werner Kraus, Experte für Raden Saleh, zu den Hauptwerken des Künstlers. Van Ham verbindet eine besondere Erfolgsgeschichte mit dem Ausnahmekünstler Raden Saleh: 2011 konnte Van Ham Salehs monu- mentales Werk „In letzter Not“, eben- falls einen arabischen Reiter auf seinem Schimmel im Kampf gegen Raden Saleh Ben Jaggia (1811 – 1880), Kampf zwischen arabischen Reitern und einem Löwen, einen Löwen zeigend und aus dem Jahre 1842 stammend, für rund 2 Millionen Euro verkaufen – über lange Jahre der höchste Auktionszuschlag für ein Gemälde des 19. Jahrhunderts weltweit. Die Brüder Oswald und Andreas Achenbach gehören zu den bedeu- tendsten deutschen Malern des 19. Jahrhunderts und stehen für die Qua- lität der Düsseldorfer Malerschule. Und doch haben beide ein eigenstän- diges Œuvre geschaffen, das sich deutlich vom dem des anderen unter- scheidet. So ist Oswald Achenbach bekannt für seine romantischen Land- schaftsdarstellungen, die sich oft in idyllischer, friedlicher Natur zeigen. In dem Gemälde „Volksfest in Neapel“ zeigt er seine lebhafte Seite: In der stimmungsvollen Nachtszene gibt er eine feiernde Menschenmenge am Hafen von Neapel unterhalb der alten Festungsanlagen wieder (Taxe: € 80.000 – 120.000). Besonders ein- drucksvoll sind hier die Lichteffekte des Feuerwerks, das sich im Wasser wiederspiegelt. Weitere großformatige Versionen des Motivs befinden sich in der Eremitage in St. Petersburg sowie Öl auf Leinwand | 67 x 98 cm, Taxe: € 300.000 – 500.000 Bild: Van Ham in der Neuen Galerie in Kassel. Das bestimmende Motiv im Œuvre An- dreas Achenbachs ist die Darstellung der Naturgewalten. Im angebotenen Gemälde findet sich dies dramatisch inszeniert mit einer Wassermühle an einem norwegischen Wildbach unter stürmisch aufreißendem Gewitterhim- mel (Taxe: 40.000 – 80.000). Detail- reiche und meisterhaft gibt Achenbach hier die Elemente wie Wasser, Wolken, Landschaft und Vegetation wieder. Das auch in den Maßen raumgreifende Werk stammt aus der Frühzeit des Künstlers, in der er die Grundlagen für seinen späteren internationalen Ruhm legte. Franz von Stucks Bronzearbeiten zeichnen sich durch ihre feinen Details, dynamischen Posen und sorgfältig ausgearbeiteten Oberflächen aus. Besonders beliebt sind seine Tänzerin- nen, die Eleganz, Bewegung und Sinn- lichkeit ausstrahlen. Bei der angebote- nen Arbeit einer Tänzerin handelt es sich um einen frühen Guss der Gieße- rei C. Leyrer in München, als der Künst- ler noch mit Franz Stuck signierte, bis er 1906 den Adelstitel „von“ erhielt (Taxe: € 20.000 – 30.000). (VH) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

[ ] Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Museen Der Cyriakus-Altar wird um drei Tafeln ergänzt Hessischen Landesmuseum Darmstadt V. l. n. r.: Meister des Cyriakus-Altars, Papst Marcellus weiht den Heiligen Cyriakus zum Diakon, Öl auf Ei-chenholz, 39,5 x 35,5 x 0,5 cm, Tafel von der linken Flügelinnenseite des Cy- riakus-Altars, Köln um 1540; Meister des Cyriakus-Altars, Der Heilige Cyriakus wird ins Gefäng- nis geführt, Öl auf Eichenholz, 39,8 x 38,4 x 1,8 cm, Zweite untere Tafel von der Mitteltafel des Cyriakus-Altars, Köln um 1540; Meister des Cyriakus-Altars, Der Heilige Cyriakus verweigert den Götzendienst, Öl auf Eichenholz, 39,8 x 39,6 x 1,8 cm, Dritte untere Tafel von der Mittelta- fel des Cyriakus-Altars, Köln um 1540, © Hessisches Landesmuseum Darmstadt Bild: Linda Breidert, HLMD Drei Tafeln des um 1540 in Köln entstandenen Cyriakus-Altars konnten für das Hessische Landes- museum in Darmstadt neu- bzw. zurückerworben werden. Die Kultur- stiftung der Länder fördert den Ankauf mit 84.750 Euro. Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Ich freue mich, dass die Kulturstiftung der Länder mit ihrer Förderung einen entscheiden- den Bei-trag zur Rekonstruktion des Cyriakus-Altars leisten kann, um dieses herausragende Meister- werk der Kölner Malerei der Öffent- lichkeit und der Forschung wieder zugänglich zu machen.“ Cyriakus war ein Diakon während der Christenverfolgung in Rom. Er gilt in der katholischen und orthodo- xen Kirche als Märtyrer und wird als Heiliger verehrt. Der ihm ge- widmete Altar ist ein zentrales Werk der sogenannten Kölner Malerei der Spätgotik und entstand vermutlich in der Werkstatt von Bartholomäus Bruyn d. Ä., dem Hauptmeister der Kölner Tafelmalerei im 16. Jahrhun- dert. Der Altar befand sich einst in der Stiftskirche St. Kunibert eben- dort, bis diese Anfang des 19. Jahr- hunderts in eine Pfarrkirche umge- wandelt wurde und die Ausstattung in Teilen entfernt bzw. veräußert wurde. Der Kölner Baron von Hüpsch vermachte der Darmstädter Sammlung, dem heutigen Hessi- schen Landesmuseum, 1805 den linken Retabelflügel des Altars. Zum Zweck der Präsentation in der Großherzoglichen Gemäldegalerie wurde dieser – wie damals üblich – in seine einzelnen Tafeln zerteilt. Die beiden oberen Tafeln der Flüge- linnenseite gelangten später in den Handel. Mit dem Ankauf des Motivs „Papst Marcellus weiht den Heiligen Cyriakus zum Diakon“ befinden sich nun beide Tafeln wieder im Bestand des Museums. Mit den Neuankäufen der Tafeln „Der Heilige Cyriakus wird ins Ge- fängnis geführt“ und „Der Heilige Cyriakus verweigert den Götzen- dienst“ besitzt das Museum nun ins- gesamt acht der ursprünglich acht- zehn Altarbilder. Alle drei Erwerbun- gen stammen aus Privatbesitz und wurden kürzlich in einem Wiener Auktionshaus angeboten. Sechs weitere Tafeln des Altars befinden sich in der Sammlung der Alten Pinakothek in München, vier weitere werden in Privatbesitz vermutet. (KSdL) 31 Museen Affordable Art Fair kommt nach Berlin Termin: 12.-14.04.24 Im Jahr 1998 rief Will Ramsay in London die erste Affordable Art Fair ins Leben. Damit schuf er die Grundlage für eine neue Messeform, die zu einer Erfolgsgeschichte wurde. Heute ist sein Unternehmen, Ramsay Fairs, eine der größten und erfolg- reichsten Kunstmessefirmen weltweit und betreibt die Formate Affordable Art Fair, VOLTA Fairs und British Art Fair. Im Zentrum der Messen steht ein lebhaftes, offenes Kunsterlebnis ohne Schwellenängste. Kunst für alle in der deutschen Hauptstadt Nun kommt die Affordable Art Fair endlich auch nach Berlin: Vom 12. bis zum 14. April 2024 wird sie die Arena Berlin auf einer Fläche von 3.500qm bespielen. 50 Galerien aus 15 Ländern zeigen Werke zwischen 100 EUR und 10.000 EUR. Die ein- drucksvolle Industriearchitektur der Arena Berlin gibt einen ersten Hinweis darauf, was Berliner Be- sucher*innen künftig auf der Affordable Art Fair erwarten dürfen: vielfältige, internationale Kunst- werke und eine entspannte Atmo- sphäre. Die internationale Kunst- messe will in der pulsierenden Hauptstadt Begeisterung für den unkomplizierten Kunstkauf auch für Einsteiger:innen wecken. Präsentiert werden eine breite Pa- lette talentierter Newcomer:innen sowie etablierter zeitgenössischer Künstler:innen mit spannenden Po- sitionen aus den Bereichen Malerei, Plastik, Druck und Fotografie. Unter anderem sind die Berliner Galerien artnow Gallery und whitegrid gallery vertreten. Auch international renommierte Galerien wie T&B Gallery aus Südkorea, Eye Contem- porary aus Hongkong oder Pigment Gallery aus Spanien stellen ihre Künstler:innen vor. Zu sehen sein werden unter anderem Arbeiten von Georg Baselitz sowie von internatio- nalen Künstler:innen wie Aren Shahnazaryan aus Armenien, dem türkischen Künstler Niko Guido und Amalia Crişan aus Rumänien. (AAF) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

32 Auktionen Top-Zuschlag für „Korwar“ LEMPERTZ Mit sehr guten Zuschlägen und einer hohen Verkaufsquote eröffnete die Auktion für Kunst aus Afrika, dem Paziﬁkraum und den Amerikas das Auktionsjahr bei Lempertz. In der Repräsentanz in Brüssel übertraf das außergewöhnliche Korwar aus dem spektakulären Fund im Nach- lass Blekkink die Erwartungen, ebenso wie zahlreiche weitere Lose der Auktion. Lot 175 Korwar, Cenderawasih-Bucht, Indonesien Höhe 32 cm Ergebnis € 42.000 Bild: LEMPERTZ Das Interesse war im Vorfeld mit gutem Grund groß. Das Korwar, das am 31. Januar bei Lempertz in Brüs- sel aufgerufen wurde, war Teil einer außergewöhnlich gut dokumentier- ten Sammlung solcher Bildnisse, die sich im Nachlass von Henry Blekkink in Den Haag fand. Dieses Exemplar aus der Cenderawasih-Bucht erregte daher die Aufmerksamkeit zahlrei- cher Bieter. Schließlich wurde statt der erwarteten 15.000 Euro ein Er- gebnis von € 52.900 (inkl. Aufgeld). Besondere Anziehungskraft ging auch von einer Statue der Dogon (Los 18) aus, die sich unter ande- rem durch ihre stilistische Nähe zu den Arbeiten des „Master of Ogol“ auszeichnet. Weitergegeben wurde das auf 10.000 Euro geschätzte Stück erst für das Ergebnis von 20.000 Euro. (LZ) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Museen Hamburger Hafen und Norddeutsche Küste Alfred Ehrhardt & Rolf Tietgens, Termin: 13.04. - 07.07.24 Rolf Tietgens (1911-1984) gilt als einer der bedeutenden Fotografen der 1930er Jahre, der hierzulande jedoch bisher nur wenigen bekannt ist. Sein Werk geriet in Vergessen- heit, nachdem er, als homosexueller Künstler in Deutschland von Ver- folgung bedroht, Ende 1938 nach New York emigrierte. Da er nie nach Deutschland zurück- kehrte, blieb sein Schaffen lange Zeit vergessen. Heute muss sein Buch Der Hafen, das 1939 im Zuge der 750 Jahrfeier des Hamburger Hafens im renommierten Heinrich Ellermann Verlag erschien, zu den besten Fotobüchern der 1930er Jahre gezählt werden. Tietgens setzt souverän das Vokabular des „Neuen Sehens“ ein, um in einer persönlichen Sichtweise den Bildern eine symboli- sche Dimension zu verlei- hen. Der Hafen erscheint als facettenreicher, archai- scher Ort, an dem der Mensch den Übergang von Wasser zu Land gestaltet hat. Der Schiffsverkehr und die mit ihm verbunde- nen technischen Vorgänge sind dabei nur ein Teil ei- nes komplexen Organis- mus, zu dem die Sphären von Architektur und Arbeit ebenso gehören wie die von Handel und nächtli- chem Vergnügen. Erstmals werden in dieser Doppelausstellung auch die Einzelbilder vom Ham- burger Hafen von Alfred Ehrhardt (1901-1984) prä- sentiert. Ehrhardts Foto- grafien aus den 1930er Jahren fallen sachlicher aus. Sie erfassen den Hafen weniger als meta- phorischen Raum, sondern als dynamischen Schau- platz des Industriezeital- ters, der eine spezifisch maritime Technik hervorgebracht hat. Die Poesie des Hafens und die unge- heure Vielfalt seiner stets wechseln- den Bilder hat Fotografinnen und Fotografen schon immer angezogen. Über den dokumentarischen Wert ihrer Aufnahmen hinaus, wird im Werk beider Fotografen die über- zeitliche Poesie der maritimen Welt erfahrbar. Thematische Überschnei- dungen und die gleichermaßen der Bildrhetorik der Avantgardefotogra- fie verpflichteten Aufnahmen haben bereits die zeitgenössische Kritik dazu veranlasst, die Hamburger Fotografen Alfred Ehrhardt und Rolf Tietgens als ebenbürtige Kollegen zu beurteilen. (AES) Alfred Ehrhardt, Hamburger Hafen, 1930er Jahre, Silbergelatinepapier, 49 x 32,5 cm Bild: Alfred Ehrhardt Stiftung

34 Kunstmessen Ein Fixpunkt für Kunst ART&ANTIQUE Residenz Salzburg Die Messe für Kunst, Antiquitäten und Design gehört zum österlichen Salzburg wie die Palmbuschen, die Osterkrippen, die buntbemalten Eier und die legendären Osterfestspiele. Von 23.03. bis zum 01.04.24 sind Sammlerinnen und Sammler wieder zur ART&ANTIQUE Residenz Salzburg in die Festspielstadt eingeladen. Zum 47. Mal präsentieren Österreichs Top-Kunsthändlerinnen und Kunst- händler sowie hochkarätige internati- onale Ausstellerinnen und Aussteller in den fürsterzbischöflichen Räum- lichkeiten der Residenz Salzburg ein sehenswertes Portfolio aus Bildender Kunst, Skulpturen, Design, Kunst- handwerk, Ikonen, Uhren, Schmuck, Volkskunst, Antiquitäten und Möbeln. Salzburgs bedeutende Zahl an Gale- rien zeigt, dass Kunst einen hohen Stellenwert in der Musikstadt hat. Ein Osterspaziergang durch die frühlingshafte Mozartstadt mit ihren schmalen Gassen, kleinen Plätzen, versteckten Wegen, wunderschönen Parks und den einzigartigen Stadt- bergen, mit einem Zwischenstopp oder Ausklang in der Residenz Salzburg mit guter Kunst ist immer ein Vergnügen. 2024 steht im Zeichen mehrerer Jubiläen! Für M.A.C. Hoffmann, den allseits bekannten Messe- und Eventveran- stalter, ist 2024 ein ganz besonde- res Jahr, denn es werden gleich mehrere Jubiläen gefeiert: 55 Jahre ART&ANTIQUE in der prachtvollen HOFBURG Vienna, 30 Jahre M.A.C. Hoffmann, 10 Jahre ART&ANTIQUE im Sommer in der Residenz Salz- burg und 5 Jahre ART VIENNA, zuletzt in der stimmungsvollen Orangerie Schönbrunn. „Unser Dank gilt unseren Partnerin- nen und Partnern für das konstant gelebte Vertrauen und die wert- schätzende Zusammenarbeit über viele Jahre. Gemeinschaftlich war es möglich zu wachsen und auch an- spruchsvolle Jahre zu überstehen“, so Alexandra Graski-Hoffmann zum Jubiläumsjahr. (MAC) [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Bild: Van Ham dem Antwerpener Altar in St. Pankratius Bergheim-Paffendorf (l.) Prophet aus dem Antwerpener Altar in Kleve. Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt, Kreuzaltar, Antwerpen um 1540 | (r) Heiliger Nikodemus mit der Dornenkrone und Maria Magdalena. Aus Kunst-Welt Drei auf einen Streich Van Ham spendet drei gestohlene spätmittelalterliche Kunstwerke Bei den Vorbereitungen der vergan- genen Auktion im Kölner Auktions- haus Van Ham machten die Experten einen unerwarteten Sensationsfund. Dank der Zusammenarbeit mit ver- schiedenen Spezialisten wurden drei Altarskulpturen des 16. Jahrhunderts identifiziert, die Anfang der 1970er Jahre aus zwei Kirchen gestohlen wurden. Am 19.03.24 um 12 Uhr werden diese drei Werke als Schen- kung von Van Ham an die Kirchenge- meinden Bergheim-Paffendorf und Kleve überreicht. Nach mehr als 50 Jahren ihrer Entwendung können sie nun wieder in ihren ursprünglichen li- turgischen Kontext zurückkehren. Dank der Zusammenarbeit mit dem niederländischen Kunsthändler Erik Bijzet sowie dem Senior-Kurator für Skulpturen des Rijksmuseums Ams- terdam, Professor Dr. Frits Scholten, erhielt Van Ham den Hinweis auf die Skulptur des Propheten, die ur- sprünglich aus dem Klever Kreuzaltar stammt. Parallel konnte Guido de Werd, Kunsthistoriker und ehemaliger Direktor Museum Kurhaus Kleve, zu- sammen mit dem Leiter der Restau- rierungswerkstatt des Rheinischen Amts für Denkmalpflege Brauweiler, Marc Peez, auch eine zweiteilige Skulpturengruppe mit dem Heiligen Nikodemus und Maria Magdalena als gestohlene Skulpturen identifizieren. Sie stammen aus derselben Einliefe- rung einer Erbengemeinschaft wie der Klever Prophet und waren ursprüng- lich Teil des kunsthistorisch bedeuten- den Antwerpener Altars der Kirche St. Pankratius in Bergheim-Paffendorf. Die Objekte wurden umgehend aus der Auktion zurückgezogen. Auch wenn der Diebstahl vor über 50 Jahren inzwischen juristisch verjährt ist, sind diese Werke im regulären Kunst- markt dennoch unverkäuflich. Um für alle Beteiligten ein glückliches Ende zu finden, hat Markus Eisenbeis, Ge- schäftsführer von Van Ham, der Erben- gemeinschaft die drei unter Denkmal- schutz stehenden Skulpturen abge- kauft, so dass diese als Schenkung von Van Ham an die rechtmäßigen Eigentü- mer überreicht werden können. (VH) Zum Hintergrund der Diebstähle St. Mariä Himmelfahrt in Kleve: 1972 und 1973 wurden aus dem bedeutenden Ant- werpener Kreuzaltar der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Kleve zwei Prophe- tenfiguren gestohlen. Es handelte sich bei den expressiv ausgearbeiteten Gestalten in der kostbaren Tracht der Zeit um Meister- werke der Antwerpener Schnitzkunst. Vor einigen Jahren wurde bereits eine Prophe- tenfigur wiederentdeckt: Im Februar 2016 warf ein Unbekannter zwei Koffer über die Kirchenmauer des Klosters Maria Laach. Darin befanden sich elf Altarskulpturen, die Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre aus Kirchen in Kempen, Rheinberg, Kleve, Geilenkirchen-Süggerath, Jülich- Mersch, Linnich und Münstermaifeld gestoh- len wurden. Darunter auch einer der beiden aus Kleve entwendeten Propheten. Die Bun- deskriminalpolizei gab damals die Skulptu- ren wieder an die Eigentümer zurück. St. Pankratius in Bergheim-Paffendorf: 1971 wurden aus dem meisterhaften Ant- werpener Altar in der Katholischen Pfarr- kirche St. Pankratius in Bergheim-Paffen- dorf vier Figuren gestohlen. Der bedeu- tende Altar, der sich ursprünglich im Esse- ner Münster befand, thematisiert die Ju- gend und das Leiden Jesu. Eine Figur wurde auf einem Flohmarkt wiedergefun- den und befindet sich inzwischen wieder an Ort und Stelle. Die drei anderen Figuren wurden nach Fotografien nachgeschnitzt, vergoldet und eingefügt. [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 35 Fortsetzung von Seite 3 Kunst-Welt Kunst ist so viel mehr als der Besitz von physischen Objekten Art Basel und UBS Global Art Market Report 2024 Paul Donovan, Chefvolkswirt bei UBS Global Wealth Management Bild: MCH Group, Art Basel am optimistischsten äußerten, waren 2023 die größten Händler am hoffnungsvollsten: 54% erwarteten einen Anstieg. Die Auswirkungen der politischen und wirtschaftlichen Un- gewissheit wurden von den meisten Händlern als größte Herausforderung eingestuft, gefolgt von der Pflege der Beziehungen zu bestehenden Kun- den - eine Priorität, die seit 2020 im- mer wieder genannt wird. Die Kosten für Reisen zu und die Teilnahme an Kunstmessen wurden als drittgrößte Herausforderung genannt. Während die Aufrechterhaltung bestehender Beziehungen für die Händler in den Jahren 2023 und 2024 ein Hauptan- liegen war, wiesen sie auch auf die längerfristige Bedeutung einer Aus- weitung ihrer geografischen Präsenz hin, um neue Sammler zu erreichen. Im Auktionssektor war der Optimis- mus für 2024 relativ groß: 38% der befragten mittelgroßen Auktionshäu- ser erwarteten eine Verbesserung der Umsätze, während nur ein klei- ner Teil (4%) einen Rückgang der eigenen Umsätze vorhersagte - ein deutlicher Rückgang gegenüber 24% im Jahr 2022. [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024 Die Online-Verkäufe im Händler- markt, einschließlich der direkt und über Dritte getätigten Verkäufe, machten 2023 23% aller Händler- verkäufe aus, ein Anstieg um 7% im Vergleich zum Vorjahr und auf dem gleichen Niveau wie 2021. Das größte Wachstum verzeichneten die handler- eigenen Online-Kanäle und Websites, auf die 20% im Jahr 2023 entfielen, gegenüber 12% im Jahr 2022. NFTs: Nach dem Höchststand von 2,9 Mrd. USD im Jahr 2021 setzte sich der Abwärtstrend bei den Um- sätzen mit kunstbezogenen NFTs außerhalb des Kunstmarktes 2023 fort. Die Umsätze mit kunstbezoge- nen NFT auf NFT-Plattformen sanken 2023 auf 1,2 Mrd. USD, was einem Rückgang von 51% gegenüber dem Vorjahr entspricht, aber immer noch mehr als das 60-fache des Markt- volumens im Jahr 2020 beträgt. Paul Donovan, Chefvolkswirt bei UBS Global Wealth Management: Der Kunstmarkt beweist weiterhin seine Widerstandsfähigkeit. Zusam- men mit der Stärke der Finanz- märkte, dem erwarteten Rückgang der Zinssätze und der nachlassenden Inflation gibt dies Anlass zur Hoffnung für 2024. Wir beobachten auf dem Luxusmarkt eine Verschiebung weg vom Kauf von Gütern hin zu mehr Ausgaben für "Spaß haben" - Freizeit- reisen, Unterhaltung und Geselligkeit. Kunst ist so viel mehr als der Besitz von physischen Objekten - und die mit dem Sammeln verbundenen Ereignisse, Erfahrungen und sozialen Netzwerke sollten den Sektor unterstützen. Ausblick: Mit Blick auf das Jahr 2024 erwarten 36% der Händler einen Umsatzanstieg, während 48% mit einem gleichbleibenden Umsatz und 16% mit einem Rückgang rech- nen. Im Vergleich zu Ende 2022, als sich die kleinsten Händler Adrian Zuercher, Leiter Globale Vermögensallokation, UBS Glo- bal Wealth Management CIO: Im Zuge der Lockerung der COVID- 19-Beschränkungen ist der Kunst- markt in China um 9% gestiegen. Dies folgt einem ähnlichen Muster wie die Reaktion, die wir 2022 in anderen Märkten weltweit beobachtet haben, die zunächst einen postpandemischen Boom verzeichneten, gefolgt von Berichten über langsamere Verkäufe und eine moderatere Zunahme. Wie in anderen Regionen hat auch die Luxusindustrie in Asien eine Verschie- bung der Ausgaben für Unterhaltung und Erlebnisse erlebt. Aus einer breiteren wirtschaftlichen Perspektive wird für 2024 ein Wachstum in Asien prognostiziert, das durch eine Locke- rung der Politik und eine moderate Expansion der regionalen Exporte vorangetrieben wird. (AB) Bitte klicken Sie hier, um kostenlos auf den Art Basel und UBS Global Art Market Report 2024 zuzugreifen. Link: https://theartmarket.art- basel.com/

36 Museen Roni Horn. Give me Para- dox or Give Me Death Museum Ludwig Give Me Paradox or Give Me Death ist eine umfangreiche Einzelaus- stellung der einflussreichen US- amerikanischen Künstlerin Roni Horn mit über einhundert Werken, die von den Anfängen ihrer künstle- rischen Tätigkeit bis heute reichen. Das Œuvre von Roni Horn umfasst Skulptur, Fotografie, Zeichnung und Künstlerbücher. Der Titel der Ausstellung geht auf Patrick Henry, einen herausragenden Vertreter der amerikanischen Unabhängigkeitsbe- wegung im 18. Jahrhundert, zurück, der eine Rede mit den berühmten Worten beendete: „Gebt mir Freiheit oder den Tod!“ Indem sie „Freiheit“ durch „Paradox“ ersetzt, verweist die Künstlerin auf ihre Vorliebe für die Kopplung zwei einander wider- sprechender Aussagen. Dieser für ihr Werk zentrale Aspekt findet auch Niederschlag in ihrer Ver- wendung von Dopplungen und Paaren. Am Eingang zur Ausstellung werden die Besucher*innen von This is Me, This is You (1997–2000) begrüßt. Auf zwei einander gegenüberliegen- den Wänden werden jeweils acht- undvierzig gerahmte Fotografien präsentiert, die die Nichte der Künstlerin in ihrer Jugend zeigen. Die Porträts wurden im Verlauf von zwei Jahren aufgenommen. Jedes Foto hat ein Pendant auf der gegen- überliegenden Wand, dass sich nur durch minimale, in Bruchteilen von Sekunden aufgetretene Veränderun- gen unterscheidet. 1989 erläuterte Horn in einem Interview: „Die Paarform verweigert sich durch die Bedingung, doppelt zu sein, aktiv der Möglichkeit, als ein Ding an sich erfahren zu werden.“ Einsatz von Doppelungen und Paaren trägt auch Horns Über- zeugung Rechnung, dass Identität fließend sei. (ML) Kurator: Yilmaz Dziewior Kuratorische Assistenz: Kerstin Renerig, Leonore Spemann Bild: Stephanie Marie Roos Stephanie Marie Roos erzählt Ge- schichten – vom Menschen als kultu- rellem, sozialem Wesen, das sich durch Kleidung, Accessoires, Gestik und Mimik definiert und sich der Welt präsentiert. Ihre keramischen Men- schenbilder versteht sie als ein „Ka- leidoskop für Betrachtungen und As- soziationen“. Die Themen, zeitgenös- sisch im besten Sinne, sind der Welt- politik sowie der vielfältigen Alltags- und Popkultur entnommen. Vor al- lem aber klingen hinter der äußeren Erscheinung immer wieder existenti- elle Fragen und Emotionen an. Die Figuren von Stephanie Marie Roos sind ambivalent: Sie scheinen stark und fragil, selbst- und fremd- bestimmt zugleich, oft zweifelnd und auf der Suche nach der eigenen Identität und ihrer individuellen Rolle in der Gesellschaft. Den Eindruck in- nerer Verletzlichkeit unterstreicht die Keramikkünstlerin nicht zuletzt durch die besondere Verarbeitung des Materials Ton. Glanzplatin, Strasssteine Stephanie Marie Roos, Aus der Serie Japan Diary Tokyo, 2023, Steinzeug, Unterglasurfarbe, Glasur [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Ausstellungen Menschenbilder in Keramik SEE. ME. NOW. - Stephanie Marie Roos Nur selten verwendet sie Gla- suren für die hohl und dünn- wandig aufgebauten Figuren. Farben bringt sie akzentuiert im ungebrannten Zustand als Engobe auf. Die Spuren des Werkprozesses, die Sichtbar- keit von Material und Textur sind für Roos gestalterisch wie inhaltlich bedeutsam: Unter der rauen Oberfläche legen sie die Fragilität der Figuren offen, die dem Gegenüber dadurch merk- würdig nah zu sein scheinen, um sich gleichzeitig wieder zu entziehen. Stephanie Marie Roos entwirft ein Panoptikum der menschlichen und gesell- schaftlichen Vielfalt. Verbunden mit einer deutlichen Botschaft: SEE. ME. NOW. Stephanie Marie Roos, geb. 1971 in Albstadt. Studium der Kunstpädagogik, Ausbildung zur Grafik-Designerin. Seit 2012 freischaffende Künstlerin. Seit 2018 Mitglied der IAC (International Academy of Ceramics). Auszeichnungen auf internationalen und nationalen Wettbewerben. Lebt und arbeitet in Achern. (SGN) Stephanie Marie Roos, (li.) Echo, 2020, Steinzeug Glanzgold (re.) Narziss, 2020, Steinzeug Glasur Glanzplatin Bild: Stephanie Marie Roos

37 Anzeige ] Ich freue mich, dass es mit- hilfe der Förderung durch die Kulturstiftung der Länder in die Sammlung zurückkehrt, wo es künftig im interdiszipli- nären Universitätsmuseum ‚Forum Wissen‘ einer breiten Öffentlichkeit vermittelt wer- den kann und der Forschung – insbesondere zu seinem Vorbesitzer Blumenbach – zur Verfügung steht.“ (KSdL) [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Kunst-Welt Kunstsammlung Universtät Göttingen erwirbt Stillleben Ein außergewöhnliches nieder- ländisches Stillleben aus dem 17. Jahrhundert, das der Göttinger Naturforscher Johann Friedrich Blumenbach (1752–1840) einst für seine Sammlung erworben hat, kehrt nach einhundertjähriger Abwesenheit in die Universitäts- sammlung zurück. Die Kulturstif- tung der Länder fördert den Ankauf mit 24.000 Euro. Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Das ‚Stillleben mit Paradiesvogel, Muscheln, Uhr und Porträtmedaillon‘ ist vor allem in wissen-schafts- und sammlungs- geschichtlicher Hinsicht für die Universität Göttingen von großer Bedeutung. N. Steenwijk: Stillleben mit Paradiesvogel, Muscheln, Uhr und Porträtmedaillon; 17. Jahrhundert Bild: Universität Göttingen [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

38 Ausstellungen Erwartungen weit über- troffen Hamburger Kunsthalle Caspar David Friedrich (1774–1840) Mondaufgang am Meer, 1822 Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie © bpk / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders Das großartige Interesse führt bereits vier Wochen vor dem Ende der Laufzeit zum Ausverkauf der Jubiläumsschau: Es gibt ab sofort keine Tickets mehr Bereits vier Wochen vor dem letzten Besuchs- tag, dem 1. April 2024, ist klar: die große Jubiläumsschau CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit hat eine so starke Anziehungskraft ausge-löst, dass sie am Ende über 300.000 Besucher:innen zählen wird. Der riesige Erfolg bestätigt die an-haltend hohe Faszination, die Friedrichs Werke auslösen, und welche besondere Anschluss-fähigkeit sie in der Gegenwart haben. Ab sofort gibt es keine Tickets mehr. Glücklich können sich all jene Interessierte schätzen, die frühzeitig ein Ticket erworben haben, damit schon in der Schau waren oder noch kommen werden. Die Kunsthalle hatte bereits knapp sechs Wochen nach der Eröffnung die große Nachfrage verkündet und eine Vorabbuchung für den Wunschbesuch empfohlen. Die Ausstellung eröffnete am 13.12.23 mit Grußworten von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und einem Livestream, der die Teilnahme für alle ermög- lichte. Der erste offizielle Be- suchstag war der 15.12.23. (HKH) [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Bild: Van Ham (Ausschnitt) Bernard Schultze „Zug der Masken-Tiere“ | 2000 Wahlkölners im Kontext des Informel. Schultzes malerisches Œuvre seit den 1980er Jahren wird beherrscht von großen, teils monumentalen Formaten, in denen er trotz völligem Verzicht auf konventionelle Perspektive (innere) Landschaften von überwältigender Suggestionskraft erzeugt. Ausstellungen Bernard Schultze „Farbdimensionen“ Van Ham Vom 09.04. – 20.04.24 präsentiert Van Ham Art Estate die Ausstellung „Bernard Schultze. Farbdimen- sionen“, kuratiert von Direktorin Dr. Renate Goldmann. Gezeigt werden rund 20 großformatige Gemälde aus dem Spätwerk, flankiert von Plastiken und Reliefs des Informel-Künstlers, der von 1968 bis zu seinem Tod 2005 in Köln lebte und eine feste Größe im kulturellen Leben der Stadt war. Die Aus-stellung bildet den diesjährigen Rahmen für die Verleihung des ART- Kuratorenpreises bei Van Ham. Die Vernissage mit einer Einführung von Kay Heymer, Kurator am MKM Mu- seum Küppersmühle für Moderne Kunst Duisburg, findet am Dienstag, dem 9. April 2024 um 18 Uhr in den Räumen von Van Ham Kunstauk- tionen statt. Van Ham Art Estate betreut seit 2018 im Auftrag des Essener Folkwang-Museumsvereins dessen Teilnachlass von Bernard Schultze sowie seiner Frau URSULA. 1952 schreibt Bernard Schultze mit den Malern Karl Otto Götz, Heinz Kreutz und Otto Greis in der Fran- kfurter „Zimmergalerie“ von Klaus Franck Kunstgeschichte. Die als „Neuexpressionisten“ angetretenen jungen Künstler werden als „Quadriga“ bekannt und legen den Grundstein für die Entwicklung des Informel in Deutschland. Isolde Pechs Dokumentation „Quadriga“ ist neben einer weiteren Dokumenta- tion über Bernard Schultze und Karl Otto Götz Teil der Ausstellungsprä- sentation und beleuchtet die be- sondere Rolle des späteren „Das große Format“ als ein bis zu seinem Tod im Jahr 2005 be- stimmend bleibendes Thema ist bereits 1994 Titel einer interna- tionalen Retrospektive mit Stationen in Köln, Bologna, Budapest und Antwerpen. In der von Van Ham Art Estate präsentierten Auswahl großformatiger Werke der 1990er und 2000er Jahre lässt sich dieses ganz spezielle Raumerlebnis des Spätwerks eindrucksvoll erleben. (VH) Bernard Schultze Bild: Holger Winkler [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

39 ] Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin [ Galleries LOUISE BOURGEOIS - “I DO, I UNDO, I REDO” GALERIE LELONG & CO, 14 March – 30 April 2024 Louise Bourgeois (1911-2010) used to say "painting doesn't exist for me". She has never- theless always been strongly attached to the engraved or drawn image, recording in her diaries the visual ideas that appeared to her and which, in her own words, she caught like flies in flight. Woven together with numer- ous autobiographical elements, her work bears witness to a close relationship between memory and recollection that wavers, fades and stretches thin. Like her sculptures, with their shapeless, organic mate- rials, her engraved work ex- plores the ambiguity of the forms issuing from her fan- tasy-laced memories. This interplay of back and forth, conducive to the engraver's art, is particularly evident in her "Sainte Sébastienne", a feminine reinterpretation of the figure of the famous martyr pierced by arrows. In 1990, Bourgeois began the first version and would return to it several times, cropping the image, even using photocopy- ing to develop her composition and/or transfer it to a copper plate. (GL) Original Oil Paintings Directly from the Artist! Natura mystica Siegbert Hahn www.natura-mystica.eu (l.) Ainu tree, 2000, Lithograph, Edition of 100, 74 x 51 cm (29 1/8 x 20 1/8 in) Image: © Louise Bourgeois / Courtesy Galerie Lelong & Co. [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024 (r.) „Sainte Sébastienne“, 1992, Etching, Edition of 50, 120,6 x 94 cm (47 2/4 x 37 1/16 in) Advertisement

40 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Museums Isaac Julien: “What Freedom Is To Me” BONNEFANTEN Museum, Maastricht (NL) Bonnefanten is proud to present the first large scale retrospective in the Netherlands of the work of internationally celebrated video and film art pioneer Isaac Julien (b. 1960, London). Isaac Julien is one of today’s leading artists, internationally renowned for his compelling lyrical films and video art installations. He currently holds fifth place on the ArtReview Power 100 list of most influential artists in the contemporary art world. This ambitious solo show spanning 40 years will trace the development of Julien’s groundbreaking film and video work from the 1980s to the present day. From his earliest work, Who Killed Colin Roach? (1983), to his latest film installation, the stunning Once Again...(Statues Never Die) (2022), Julien constantly pushes the boundaries of film- making as an art form. His work is the product of a career that is as experimental and politically charged today as it was forty years ago. What Freedom Is To Me will feature a selection of Julien’s most im- portant work, from his trailblazing early films and captivating videos to the kaleidoscopic sculptural installations comprising several screens for which he is known today. Together, they show how Julien breaks down the barriers between artistic disciplines using film, dance, photography, music, theatre, painting and sculpture. Filmmaker, artist and pioneer Having graduated from St. Martin’s School of Art in London with a Bachelor’s degree in Fine Art Film in 1984, Julien completed his studies in 1989 at Les Entrepreneurs de l’ Audiovisuel Européen in Brussels. He made his first film installation, Who Killed Colin Roach?, in 1983. It instantly made him an artist of national importance. The film will also feature in the retrospective. Julien’s artistic practice now spans four decades, and encompasses dozens of world-famous installations. He is also a distinguished professor at the prestigi- ous University of California, Santa Cruz, where he and his life partner and cura- tor Mark Nash founded the Moving Image Lab for exceptionally talented young artists, curators and researchers. Social justice Isaac Julien is a pioneer of video and installation art. He explores the potential of the medium in order to challenge and expand traditional views of history, space and time. Julien moves between various types of social engagement in the subjects he addresses. Social justice is a constant focus of attention in his films, and for over 40 years he has been committed to cultural activism, the politics and poetics of image, and the moral and social influence of picture-making. His large-scale installations, projected across several screens, explore how people have moved between different continents, times and spaces. Julien’s first film, Who Killed Colin Roach? (1983), was made in response to the death of a young man at the entrance to a police station. His key work Looking for Langston (1989) is a lyrical exploration of the private world of American poet, social activist, columnist, novelist and playwright Langston Hughes (1902-1967) and his fellow Black artists and writers of the Harlem Renaissance in the 1920s. Western Union: Small Boats (2007) is an example of Julien’s groundbreaking installations on three screens. Here, dance and body movement are used to portray people’s journeys across borders. In his most recent work, Once Again...(Statues Never Die) (2022), he explores the relationship between Dr. Albert C. Barnes and famous philosopher and cultural critic Alain Locke. Barnes was an early American collector of African material culture, and Locke is known as the "Father of the Harlem Renaissance". The exhibition is organised by Tate Britain, London in collaboration with Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf and Bonnefanten. (BFM) classic silver gelatin fine art paper, mounted on aluminum, framed: 58.1 x 74.5 cm. Image: © Isaac Julien. Courtesy the artist, Galerie Ron Mandos and Victoria Miro Isaac Julien, Pas de Deux with Roses (Looking for Langston Vintage Series), 1989/2016 Ilford [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

] and everyday imagery, while always maintaining a space for contradiction and uncertainty. [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Galleries Welcoming William Kentridge to Hauser & Wirth In collaboration with Goodman Gallery and Galleria Lia Rumma We are proud to announce repre- sentation of artist William Kentridge in collaboration with Goodman Gallery and Galleria Lia Rumma. For more than 40 years, Kentridge has develo- ped a powerfully original interdisci- plinary practice that transcends established hierarchies and boundaries between mediums, unfurling a protean body of work encompassing drawing, sculpture, printmaking and film, as well as theater and opera productions. Kentridge will open an exhibition at our New York gallery in 2025. Born in 1955 in Johannesburg, South Africa, where he currently lives and works, Kentridge grew up under the pall of apartheid. His practice has parsed and questioned the historical record - responding to the past as it in- eluctably shapes the present - and created a world within his art that both mirrors and shadows the in- equities and absurdities of our own. By employing varied mediums, Ken- tridge seeks to construct meaning through the use of historical re- sources, including maps, language ‘William’s virtuosity as an artist, thinker, polymath and mentor of others sets him apart as a creative luminary of our time. Through the diversity, courage and sheer power of his work, he interweaves themes that are both universal and personal to lead us through the mazes of politics, mythology, literature and art history. In this way, William has created something simultaneously epic and ephemeral with his art, always finding new approaches to expressing the most challenging ideas. We are also profoundly inspired by the spirit of collaboration so deeply embedded within his process.’ (HW) that William Kentridge has decided to join our gallery,’ Iwan Wirth, President © William Kentridge. All Rights Reserved, DACS 2024. Courtesy the artist, Goodman Gallery and Hauser & Wirt Image: Norbert Miguletz ‘It is a true honor 41 Galleries SUPER POWER DESIGN CID GRAND HORNU, HORNU, BELGIUM Francesca Lanzavecchia and Hunn Wai, Metamorfosi Vegetali Image: © Davide Farabegoli Can design turn us into superheroes? Ever faster, stronger, more beautiful, more intelligent, the cult of individual performance has taken hold in a technological society where the body seems increasingly to be seen as an improvable tool. As a species, humans have always adapted to their environment, but the demands on their performance are increasingly sophisticated and rapidly changing. In the contemporary technological and digital world, design is a tool for thinking and creating about improving our physical, intellectual and emotional capabilities. The application of design in fields such as sporting performance, prosthetics and healthcare are concrete manifestations of a desire to break biological boundaries using technology. But this involvement raises a series of medical, ethical, social and philosophical questions. Indeed, such desire to go beyond one's biological limits is part of a cultural and social context and reflects a way of making society that it is important to question. (CID) OPENING TIMES Every day from 10 am until 6 pm, except Mondays. [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

42 Galleries Richard Serra Casablanca Galerie Lelong, Paris Since the 1980s, Galerie Lelong has regularly presented Richard Serra's etchings in its Paris space, building up a remarkable body of work over the years. Casablanca (2022) is a suite of six graphic works produced in close col- laboration with master printer Xavier Fumat at the Gemini G.E.L. workshop in Los Angeles. These prints are spec- tacular in their size and sculptural quality, which can only be appreci- ated by seeing them in person. The artist and the workshop have pushed the limits of what a large, thick sheet of paper, almost entirely covered in black matter, can bear. Playing with the idea of weight and balance on pa- per, these monumental etchings are presented in a frame designed by the artist, without glass or plexiglass; the first five of them measure 153 x 168 cm (roughly 5’ x 6’), and the sixth 183 x 213 cm (roughly 6’ x 7’). More than their size, it is their exceptional material that impresses and even fascinates. Highly textured, made with a mixture of hand-applied oil-based ink, etching ink and silica, they are, from a sculptor’s perspec- tive, another facet of the outrenoir (“beyond black”) experiment conducted by the painter Pierre Soulages. Serra began work on this project in early 2020, just before the first pan- demic-induced lockdown, which seri- ously disrupted the workshop's activ- ity. As the work was carried out inter- mittently, the trial prints were sent back and forth to the artist in New York until the final proof of each print was signed. Obtaining the quantities of ink and paper required for the pro- ject presented its own challenges. Consequently, from start to finish, this project took almost three years to complete. Here it is, shown in Paris for the first time. Richard Serra (born 1939 in San Francisco) is one of the most im- portant sculptors of the 21st century. He has exhibited in major museums and created site-specific works for public and private spaces around the world. (GL) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] David Hockney’s rare early sculpture Ceramic Cat sold for £119,700 against an estimate of £15,000-20,000, while Daisy Dodd-Noble’s For- est and Water at Sunset sold to an online bidder for £35,280 (estimate: £10,000-15,000). In Women’s History Month, the appeal of female artists was evidenced with strong results across the sale. Everlyn Nicodemus’ Kvinnan (Woman) set a new world auction record for the artist (£44,100) and Emma McIntyre’s If there is light that has weight sold for £100,800 against Auctions Christie’s Post-War and Contemporary Art Day Sale Achieved € 16,9 Million Christie’s Post-War and Contempo- rary Art Day Sale achieved a total of £14,541,660 / $18,598,783 / €16,984,659, with strong sell-through rates of 91% by value and 85% by lot. The running total for the 20/21 March season to date is £228,105,716 / $290,567,097 / €266,034,105. Testament to the strength of London as an international sale platform, Keith Haring’s Untitled sold for £945,000 while Alex Katz’s Sophie realised £604,800. British artists performed well in the London saleroom, mirroring the suc- cesses of the 20th / 21st Century: London Evening Sale. Louise Gio- vanelli’s Ether opened the auction, setting a new world auction record for the artist (£85,680) and Annie Morris’ Stack 9, Copper Blue also achieved a new record price for the artist’s work (£327,600), with Andrew Cranston’s Salad Days equalling the world auc- tion record for the artist (£63,000). an estimate of £15,000-20,000, marking the first time the artist’s work has appeared in a live auction. Above estimate prices were also achieved for Etel Adnan’s Untitled (£157,500, estimate: £60,000- 80,000), Ewa Juszkiewicz’s Untitled (after Elisabeth-Louise Vigée-Le Brun) (£378,000, estimate: £180,000- 250,000), Yayoi Kusama’s Butterflies (£516,600, estimate: £250,000- 350,000) and Elizabeth Peyton’s Marcello (£176,400, estimate: £50,000-70,000). Further pieces from the visionary, private collection of work by Alighiero Boetti were offered, highlighted by ABEEGHIIILOORTT (£100,800) and Ammazzare il tempo (Killing Time) (£75,600). The total for the 10 Boetti works is £2,591,820. Successes for Italian modern masters continued with Salvo’s San Nicola Arcella, which sold for £378,000 (estimate: £80,000-120,000). (Chr) Keith Haring, Untitled (1984, price realised: £945,000) Image: Christie‘s

43 ] [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Museums EXPO Rodin. A modern Renaissance Museum of Fine Arts of Mons, 13th April to 18th August 2024 From 13th April to 18th Aug. 2024, the Museum of Fine Arts of Mons presents a brand new exhibition dedicated to French sculptor Auguste Rodin on the occasion of its reopening. As part of its policy of staging high-quality international exhibi- tions - as demonstrated by the exhibitions Vincent Van Gogh (2015), Niki de Saint-Phalle (2018), Roy Lichtenstein (2020), Fernando Botero (2021) and Joan Miró (2022) - the Museum of Fine Arts of Mons is devoting a new exhibition to French sculptor Auguste Rodin (1840-1917), on which the museum worked for more than three years. The exhibition is curated by Antoinette Le Normand-Romain, honorary director of the Institut National d'Histoire de l'Art and specialising in the artist, and art historian Christina Buley-Uribe, specialised in his drawings, who have worked together for many years. Why Rodin in Mons? The sculptor spent six years in Belgium during an important period in his life in which he fully absorbed his status as an artist. L'Âge d'Airain is the emblem of this and The Thinker, which the sculptor presented in Brussels in 1899, the modern icon – two works that will be shown in the exhibition. The thread running through the exhibition is Rodin's handling of the body throughout his career, his take on the Renaissance, crystallised during his long stay in Belgium, and the invention of a new style in the shadow of works from antiquity. Rodin's works are echoed at the Sainte Waudru Collegiate (la collégiale Sainte- Waudru) in Mons by the sculp- tures of Jacques Du Broeucq, one of the most important artists of the High Renaissance in the Southern Netherlands, whose Auguste Rodin, L'âge d'Airain, 1877, Bronze, cast by Alexis Rudier, before 1952, 189 cm high, N.Mba 6052, Musée des Beaux-Arts Jules Chéret, Nice Image: © Ville de Nice works are preserved at this sacred site. The exhibition also takes a bold step to- wards contemporary sculp- ture, represented by one of today's most important Belgian artists, Berlinde de Bruyckere, and her take on Rodin. The exhibition at the museum features nearly 200 works from public and private collections, including many of Rodin's masterpieces, sculptures in marble, in plas- ter and in bronze, watercol- ours and engravings, some of which are being shown for the first time. The exhibition has exceptional loans from lead- ing museums in Europe, including the Royal Museums in Brussels, the Orsay, Louvre and Decorative Arts muse- ums, the Petit Palais and Rodin Museum in Paris, and the Victoria and Albert Museum in London. On this occasion, the Museum of Fine Arts of Mons is moving the famous bronze monument of The Burghers of Calais from the Royal Mariemont Museum to the heart of the city to be displayed in the Mayor's Garden (Jardin du Mayeur) behind Mons Town Hall: a historic event. After a renovation of more than a year, a brand new museum site consisting of three entities is opened in the heart of Mons' city centre: the Garden, which combines a collection of stonemasons with a cosy space, the House, dedicated to the history of Mons through the City's col- lections, and the Museum of Fine Arts of Mons. (MFAM) Museum of Fine Arts of Mons 8 rue Neuve, 7000 Mons bam.mons.be [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

Inspired 44 by Van Gogh [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin recognition in life. Earlier ave- nues all came to nothing, which is why he called paint- ing his ‘last resort’. Wong absorbed a tremendous amount of art history, primar- ily online, on his way to find- ing his own style and place as a painter and draughts- man. He had a life- long struggle with depres- sion, autism and Tourette's syndrome, and had trouble connecting with other people. ] Museums Matthew Wong|Vincent van Gogh: “Painting as a Last Resort” Van Gogh Museum Matthew Wong, Unknown Pleasures, 2019, Museum of Modern Art, New York © 2023 Matthew Wong Foundation / c/o Pictoright Amsterdam, 2023, Digital The exhibition Matthew Wong | Vincent van Gogh: Painting as a Last Resort opens at the Van Gogh Museum on 1 March. This retrospec- tive shows the colourful and expres- sive work of Matthew Wong (1984- 2019) alongside that of one of his most significant sources of inspiration. The exhibition explores the work of Matthew Wong and his undeniable artistic and personal connection with Vincent van Gogh. Wong rapidly developed a highly personal style with exuberant, mystical paintings and drawings, which are acclaimed throughout the world. This is the first large overview of his work in Europe. Matthew Wong was inspired by many artists, and combined exam- ples from both European-American and Chinese art history in an original way. Vincent van Gogh’s influence on Wong is unmistakable in his ex- pressive use of colour, the thickly- applied paint, and the personal themes. However, his connection with Van Gogh is more than artistic. ‘I see myself in him. The impossibil- ity of belonging in this world’, said Wong in 2018. How Wong found his calling in painting shares striking similarities with Van Gogh’s story. Both artists made their first work at the age of 27. And both Wong and Van Gogh struggled with their mental health, resulting in their tragic, untimely deaths. (VGM) This also affected his artis- tic endeavours. It was only on social media that he found a community of like- minded people, from whom he learned a great deal about life as an artist, and with whom he could share his perspectives on art. Wong channelled his online inspiration into traditional art forms: oil on canvas and ink on paper. He in- vestigated personal sub- jects in his imaginary land- scapes, which are full of depth and melancholy. Wong leaves behind a highly individual and emotionally charged oeuvre, for which he was acclaimed in the last years of his life. In 2019, The New York Times lauded him as ‘one of the most talented painters of his generation’. Who is Matthew Wong? Matthew Wong was born in Toronto, and moved between Canada and Hong Kong throughout his life. After a range of study programmes, internships and jobs, he taught him- self to be a painter. Painting was his ultimate attempt to find meaning and Photo: Matthew Wong (© 2023 Matthew Wong Foundation) Image via MoMA [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

45 Advertisement ] Art for your Office [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Galleries Santiago Sierra – Videoart at Midnight #139 KOW, Berlin Santiago Sierra’s oeuvre stands out from the art history of the past 30 years like a massive black monolith. The Spaniard, who was born in 1966 and also lived in Latin America, knows like no other how to use the estab- lished forms and rules of contempo- rary art to give the violence and in- justice of Western modernity a face – a face that is our own. Embellish the hours at work in your office with original oil paintings directly from the artist Siegbert Hahn. Your customers will feel comfortable in the stylish ambience and marvel at your taste in art. Leave a good impression! Your professional environment is characterised by pro- fessionalism and performance. In your office you embody competence and reliability towards your customers. Impress in the working life alongside your professional skills with a stylish furnishing of your office space. The best way to decorate a large empty wall is with an impressive oil painting in XL format. most of the viewers to whom Sierra’s work addresses itself in the art world. Not everyone likes that. Si- erra is the living shadow in the re- pressed bad conscience of power and money, with which people rule over people. His work has been honored institutionally many times, and in 2003 he represented Spain at the Venice Biennale. (KOW) The formal language of minimalism, in its distanced, cool way, is particu- larly suited to being short-circuited with the abstract economic and in- stitutional apparatuses that bind people into the dehumanized condi- tions of production, migration, (self- )exploitation, and stigmatization. Those conditions, in other words, that guarantee the privileges of Unique art works www.natura-mystica.eu [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

46 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Sales in the Global Art Market 2009 – 2023 Art World The Global Art Market has Once Again Demonstrated its Resilience 5 Insights from The Art Market 2024 The global art market has once again shown its resilience in the face of high interest rates, inflation, and political instability. While the top end of the market slowed in 2023, transaction volumes increased, and online sales continued to thrive. What factors have driven these changes? Is the pandemic still making an impact? The Art Market 2024, published by Art Basel and UBS provides a compre- hensive macro-economic analysis of the state of the global art market in 2023. The report sheds light on com- plex global developments that affect the art market and analyses the key trends that have shaped the market over the last year. Co-published by Art Basel and UBS, the report is authored by renowned cultural economist Dr. Clare McAndrew of Arts Economics. Here we share five key findings from the report. Global art sales slow- down, whilst transaction volume increases In 2023, global art sales eased to an estimated USD 65 billion, show- casing resilience despite a slowdown of 4% year-on-year and surpassing pre-pandemic 2019 levels. Notably, transaction volume increased by 4%, totalling 39.4 million, which was particularly pronounced at lower price levels. US maintains its position as largest global art market The US maintained its position as the leading market worldwide, accounting for 42% of sales by value. China became the second-largest global art market, with its share rising to 19%, while the UK moved to third place with a share of 17%. France remained in a stable fourth position at 7% of global sales. Sales in China grow following easing of pandemic measures Defying the global trend, sales in China increased by 9% to an estimated USD12.2 billion. Following the lifting of COVID-19 restrictions in the first half of the year, buyers capitalized on sales of postponed auction inventories from 2022 and returned to fairs and exhibitions with enthusiasm. In the latter half of 2023, the pace moderated, possibly influenced by projections of more gradual economic growth. Online sales grow in importance Confidence in global online sales resurged in 2023, reaching an estimated USD11.8 billion, a rise of 7% year-on-year from 2022, and accounting for 18% of the market’s total turnover. Outlook for 2024 Expected declines in interest rates, weakening inflation and the enduring allure of art, signals a hopeful outlook for 2024 and beyond. (UBS) Source: Arts Economics [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

] [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Galleries Olivia Reuterswärd – “Pleasure Garden” Galerie Leu, 21st March to 28th April 2024 other, the artist im- merses herself into the paint and its consistence. The title, Pleasure Garden, describes the artist’s mental state and physical experience while painting. Pleasure Garden, is a bittersweet place, which you can enter and exit. It is a kind of utopia, beautiful beyond words, a fairy tale place full of love and protection but simultaneously treach- erous and forbidden. Reuterswärds’s paint- ings are deeply personal and deal with desire and other worldliness. Olivia Reuterswärd, born in 1963 in Stockholm, Sweden, holds a BFA from Beckman School of Art and Design in Stock- holm and studied at Florence Academy of Art. She debuted as a painter in the early 2000s and Galerie Leu is pleased to present currently works with a range of medi- Olivia Reuterswärd’s first solo-exhibi- ums, aside from painting, she also tion at the gallery: Pleasure Garden. works with sculpture, performance, in- This marks the artist’s first solo-exhi- stallation and poetry. Further, she has bition in Germany. The opening takes an extensive background as a notable place on Thursday, 21 of March, illustrator with a strong focus on fash- 5-8 p.m. in presence of the artist. ion illustration and as a textile de- signer. During the 1990s she was as a In Olivia Reuterswärd’s pure and sen- designer at H&M in the “White Room”. sitive works, there is an ambiguity In her career a designer, Reuterswärd between hope and fear. The artist has collaborated with renowned insti- works intuitively, the canvas, light, tutions, such as The National Museum and color create a relationship that of Sweden, Svenskt Tenn, IKEA and intelligibly was given time to mature Nordiska Kompaniet. She currently through different stages. The exhibi- has her studio in the Royal Academy tion consists of eleven new meditative of Fine Arts in Stockholm. Her most oil paintings in dialogue with one an- recent exhibitions and projects include other, which stylistically maintain a a performance at the House of Nobil- balance between figuration and ity, Stockholm in 2023, a group-exhi- abstraction. Reuterswärd works with bitions at Galerie Leu, Munich, the linseed oil and employs numerous solo-exhibition On My Honour at layers to receive the result. Galleri Glas, Stockholm in 2019, and In this thorough process of drying a poetry reading at the Moderna and adding each layer on top of the Museet, Stockholm in 2019. (GL) Snowdrops, 2023, oil on canvas, 215 x 155 cm Image: Galerie Leu 47 Exhibitions Structural and Staff-re- lated Changes Liste Art Fair Basel Joanna Kamm has run the Liste Art Fair Basel with great success over the last five years. During her time the fair was relocated due to the pan- demic. She was able to create an in- comparable atmosphere at the new venue by means of extraordinary fair architecture and special art interven- tions. Moreover, by introducing two new digital formats and strong con- tacts, she reacted flexibly and swiftly to current challenges while continuing to develop Liste’s programme. Thanks to her network within the interna- tional art and fair world, she suc- ceeded in winning important new galleries for Liste and was also able to expand the geographical range of exhibitors. The fairs she organised received great recognition both domestically and internationally. The management of the fair is cur- rently being restructured, with the in- troduction of a co-direction. Reto Nussbaum took over as commercial director (fair management) in Octo- ber 2023. Peter Bläuer, co-founder and former director of Liste will as- sume the position of interim artistic director for this year’s edition of the fair. Joanna Kamm will be leaving Liste following a longer period of ill- ness to pursue other goals. We want to thank her warmly for her much- appreciated commitment to and work for Liste and wish her all the best for the future. The position of artistic director for Liste Art Fair Basel will be newly advertised. (LBF) Advertisement [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

48 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Adrien Meyer, Co-Chairman-Impressionist & Modern Art, selling René Magritte’s L'ami intime Auctions Christie’s 20th/21st Century Evening Sales Realised a Combined Total of € 231,2 Mio. Delivering a market-leading perfor- mance, up 17% from last year, Christie’s 20th / 21st Century: Lon- don Evening Sale and The Art of the Surreal Evening Sale realised a combined total of £196,685,600 / $250,380,769 / €229,335,410, sell- ing 87% by lot and 95% by value. Tonight’s auctions were led by René Magritte’s L'ami intime (The Inti- mate Friend), offered from The Gilbert and Lena Kaplan Collection, which sold for £33,660,000. The sales saw strong international buyer participation with 72% from EMEA and 24% from the Americas. Christie’s unique 20/21 sale series attracted registered bidders from 31 countries, confirming the wide appeal to global collectors of the presentation of 20th century mas- terpieces showcased alongside cut- ting-edge contemporary artists. Active buying was witnessed from millennials (10%). The 20th / 21st Century: London Evening Sale The 20th / 21st Century: London Evening Sale achieved a total of £137,699,300 / $175,291,209 / €160,557,384, selling 86% by lot and 94% by value. The results re- flected strong demand for selected masterpiece lots, many unseen on the market for decades. Testament to the strength of the London market, the auction achieved strong prices for British artists, with Francis Bacon’s Land- scape near Malabata, Tangier realis- ing £19,630,000. David Hockney’s California, unseen in public for more than 40 years, sold for £18,710,000 during its worldwide auction debut. Lucian Freud’s intimate portrait, Kai, originally unveiled at the White- chapel Gallery in 1993, achieved £4,638,000. Michael Andrews’ School III: Butterfly Fish and Damsel Fish realised a world auction record for the artist (£3,125,500). Claude Monet’s Matinée sur la Seine, temps net, celebrating the 150th an- niversary of Impressionism, was of- fered at auction for the first time in 45 years and realised £14,397,500. Further Impressionist highlights in- cluded Monet’s Prairie fleurie à Giverny, which sold for £6,290,000 against an estimate of £5,500,000- 8,500,000 and Théo van Ryssel- berghe’s L'île du Levant vue du Cap Bénat, Provence (£2,460,000). Evidencing continued global interest for works by contemporary female artists were two new auction records for Allison Katz as Snowglobe sold for £277,200 against a low estimate of £40,000 and for Jadé Fadojutimi’s The Woven Warped Garden of Ponder which sold for £1,552,500. Claire Tabouret’s Les Debutantes (Pink and Black), the final lot in the auction, sold for £239,400 against a low estimate of £180,000. London continues to be the leading marketplace for European masters: Ernst Ludwig Kirchner’s double-sided canvas, Zwei Mädchen mit Bade- wanne (Frau in flacher Wanne und Mädchen mit Fächer) (recto); Sitzender schwarzhaariger Mädchen- akt (verso), painted in Dresden (The Intimate Friend), for £33,660,000 Image: Christie’s at the height of the artist’s involve- ment with Die Brücke, sold for £3,791,000 (estimate: £2,000,000- 3,000,000) while Alexej von Jawlen- sky’s Frau mit Fächer (Frau aus Turkestan) realised £4,759,000 and Hermann Max Pechstein’s Abend in der Düne achieved £2,460,000. Coming from a single, visionary, pri- vate collection, four works by Alighi- ero Boetti were offered this evening, recently featured in a retrospective held here at Christie’s in February, led by Mettere al mondo il mondo (Bringing the world into the world) (£1,310,500) and (i) Rosso Gilera 60 1232 (ii) Beige Sabbia 583 (£907,200). The Art of the Surreal Evening Sale Now in its 24th year as a standalone platform, and coinciding with the cen- tenary of the Surrealist Manifesto, The Art of the Surreal Evening Sale achieved £58,986,300 / $75,089,560 / €68,778,026, selling 88% by lot and 99% by value, up 52% year on year. René Magritte’s L'ami intime (The Inti- mate Friend), offered from The Gilbert and Lena Kaplan Collection, led the auction, realising £33,660,000. (Chr) Page 49 [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Exhibitions Dig Where You Stand - From Coast to Coast Palais de Lomé, Togo Dig Where You Stand - From Coast to Coast: Seke is an exhibition that delves into the concept of unity and shared humanity in Africa, transcend- ing divisions imposed upon us. In- spired by Dr. Kwame Nkrumah’s call for African solidarity, the exhibition explores themes of voyage, displace- ment, migration, and labor, while ad- dressing the ongoing dialogue of re- patriation and restitution. Focusing on coastal African countries, particularly cities with historic “points of no re- turn,” the exhibition series aims to de- colonize and reclaim the commons. It examines the regenerative power of art across the African continent and its diasporas, going beyond institutional critique and Afrofuturist imaginaries. In this edition, Dig Where You Stand - Seke, the exhibition envisions a sym- bolic “Door of Return” as a ship return- ing to Africa. Using the Ewe/E ʋegbe word “Seke” (meaning anchor) as a unifying symbol, the exhibition connects Lome, Togo, to other Ewe-speaking countries, aligning with the call for African unity. Zanele Muholi | Tété Camille Azankpo Taking place within the Palais de Lomé, a site deeply intertwined with the dialogue of restitution and repara- tion, the exhibition signifies the need for decolonization. The Palais, for- merly a symbol of colonial power, has undergone restoration works to redefine its narrative and sever ties with its colonial past. This restoration was carried out by Togolese artisans and companies. Dig Where You Stand - From Coast to Coast: Seke presents a multifac- eted view of the African continent, encouraging collaboration and functional communities. (PdL) Exhibitions László Lakner - INFINITUM OLOMOUC MUSEUM OF ART László Lakner, Seamstresses Listen to Hitler’s Speech, 1960, Oil on canvas, 70 × 100,5 cm, Museum of Fine Arts – Hungarian National Gallery, Budapest (collection: Roberto Tosi) László Lakner (b. 1936, Budapest. Lives and works in Berlin since 1974) is one of the most important artists and actors of the Hungarian Neo-Avant-Garde. He participated in the legendary Iparterv exhibitions, a milestone in Hungarian art history (1968, 1969) as well as appearing in the Venice Biennale (1972, 1976, 1990), and the Kassel Documenta (1977). His extensive oeuvre ranges from magical real- ism to hyperrealism His extensive oeuvre ranges from magical realism to hyperrealism, from abstract painting to a concep- tual approachand this retrospective exhibition takes the medium of paintingas a starting point for exploring all dimensions of Lakner’s creative practice, especially concep- tual art, the artist book, and film. Alongside his provocative painting Seamstresses Listening to Hitler's Speech (1960), capturing the life of people in a totalitarian society and the mechanisms of power used by dictatorships: mass psychosis, manipulation, propaganda, and the terrifying atmosphere of un- clear danger, the exhibition articulates major themes in his work such as history, philosophy, poetry, political regimes, social habitus, but also explores the art world’s own tendencies and turns, including media and genre transformations. (muo) 49 Continued from page 48 Auctions The Art of the Surreal Evening Sale Christie’s Adrien Meyer, Co-Chairman-Impressionist & Modern Art Image: Christie’s Further works by Magritte achieved strong prices against pre-sale ex- pectations, including Le principe d'Archimède (£1,492,000) and La magie noire (£4,638,000). Records were set for two female Surrealists with Hannah Höch’s 1920 collage Das schöne Mädchen (The Beautiful Girl) (£453,600) and Meret Oppenheim’s iconic and rare Surrealist object, Tisch mit Vogel- füssen (£529,200). For further commentary on the sale, please view Giovanna Bertazzoni (Vice Chairman, 20th / 21st Century Art De- partment), Katharine Arnold (Head of Post-War and Contemporary Art, Eu- rope), Keith Gill (Head of Impressionist and Modern Art, London) and Olivier Camu (Deputy Chairman of Impres- sionist and Modern Art) discussing their highlights in the post-sale analysis. Our 20/21 Sales continue with the Impressionist and Modern Art Day and Works on Paper Sale on 8 March and the Post-War and Con- temporary Art Day Sale on 9 March. First Open: Post-War and Contem- porary Art Online remains live for bidding until 12 March. (Chr) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

50 Galleries Giacometti - Sugimoto Staged Institut Giacometti, Paris In 2013, Hiroshi Sugimoto (b. 1948, Tokyo) was invited by the MoMA to photograph its sculpture garden’s masterpieces, a commission that produced the Past Presence series. Sugimoto then photographed Tall Woman by Alberto Giacometti (1901- 1966) in broad daylight and at dusk. It evoked in him a connection between the sculpture and the super- natural aspects of traditional Japanese Noh scene, where the living and the dead meet. The Past Presence series focused on a choice of iconic works from Mo- dern art, questio- ning the capacity of art to act as a symbolic force in today’s world. In 2019, Sugimoto gifted 8 photographs to the Founda- tion related to Giacometti’s works from the series. For the first time in Europe, 4 of them as well as a set of polaroids made between 2013 and 2018 will be presented to the public alongside Sugimoto’s films and anti- que Noh masks from his collection. His personal choice of Giacometti’s emblematic works is also being exhi- bited in an original and distinctive manner. (FGI) 4 2 0 2 s i r a P , p g a d A / i t t e m o c a G o t r e b A n o i s s e c c u S © i t t e m o c a G n o i t a d n o F , 0 6 9 1 ui m e q m m o H e I, h c r a i l i Advertisement [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Exhibitions María Blanchard - A Painter in Spite of Cubism MUSEO PICASSO MÁLAGA, 30th MARCH – 29th SEPTEMBER 2024 This monographic exhibition organi- sed by the Museo Picasso Málaga will present a chronological survey of the different periods in the artistic life of the painter María Blanchard (Santan- der, Spain, 1881-Paris, France, 1932). It will thus highlight the symbolic richness, social commitment, formal complexity and innovative nature of her work produced during her rela- tively short career. Blanchard’s activi- ties were not sufficiently appreciated in her lifetime in a cultural context that espoused the inferi- ority of women’s artistic creation. A painter committed to her particular lifestyle and to creating to the very end, Blanchard transcended the limits of gender ste- reotypes. As the first woman artist in Spain who systemati- cally employed a Cubist approach in order to construct her images, María Blanchard contri- buted to the modern movement. The combi- nation of geometrical elements and a skilful si- multaneity of viewpoints give both her more abstract images from her early period and her post-Cubist figural com- positions, which were produced from the pe- riod after 1920, a unique character. Blanchard’s range of subject matter - mother and child and domestic scenes, child- ren and working women - reflect a deeply-felt female concern for the vulnerable nature of the human condition and the evocative power of emotions. She emphasised these aspects through her impeccable mastery of technique and her evident interest in the history and tradition of European painting. Curated by José Lebrero Stals, this retrospective includes ap- proximately 90 works by the Spanish painter considered the “grande dame” of Cubism. (mpm) María Blanchard (1881-1932), La Boulonnaise, © Archivo fotográfico Museo Nacional del Prado 1922–1923, Oil on canvas, 100 × 65 cm Museo Nacional del Prado [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

[ ] 51 Maike Cruse, Director of Art Basel in Basel Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Art Fairs Maike Cruse Explains her Vision for the Art Basel When it comes to the question of what makes Art Basel’s original Swiss fair one-of-a-kind, its new director Maike Cruse, does not hesitate. Sure, it has the big guns – including Art Unlimited, its unique presentation of largescale projects by some of the art world’s starriest names – and the most galleries (almost 300, from talent-spotting younger operations to blue-chip giants). For Cruse though, its appeal is far more intimate. ‘I’ve come to each fair for almost 20 years because, while I want to find out what’s new and interesting, I also want to meet everyone who is part of the art world,’ she says. ‘The fair takes over the whole city. You meet the art world in the museums, restaurants, bars, on the streets or in the tram.’ Cruse well understands this dyna- mic interplay between art, its com- munity, and the wider urban habi- tat. For the past ten years, she was the director of Gallery Weekend Berlin, the annual showcase of the city’s art scene where around 50 galleries create focused presentati- ons. Besides that, she led the con- temporary fair abc and Art Berlin, and cut her teeth in the German capital curating the storied Forgotten Bar, a hybrid of drinking den and gallery. ‘What I learned at Gallery Weekend Berlin is that an event is achieved with the city, the city’s galleries, institutions, collectors and artists really collaborating toge- ther,’ she says. ‘In Basel, the amount of support and engagement is stunning.’ This year’s edition of Art Basel in Basel will see the fair embed itself even further in the surrounding townscape. The fair’s public art show, Parcours, explores transformation and circulation and will be curated by Ste- fanie Hessler, the director of New York’s Swiss Institute. ‘Most works will be site-specific and specially pro- duced. They will not only be outside, but all along Clarastrasse , in shops and storefronts, in a church, on the bridge,’ explains Cruse. For the first time ever, the fair will also stage around-the-clock art projects at the Hotel Merian, on the banks of the Rhine in the city’s center. Art Basel has evolved considerably over the past two decades that Cruse has been an annual visitor. Most obvious is its expansion: there are now four fairs in total: Art Basel Miami Beach, at the intersection of North and Latin American markets, Art Basel Hong Kong, which addres- ses Asia, while in Europe, the first fair is now complimented by Paris+ par Art Basel, which addresses the French capital’s growing gallery scene. ‘Each fair now has its own director with their own local approach,’ says Cruse. ‘We are in the heart of Europe and about 60% of our galleries are European.’ From its primary purpose as a com- mercial platform, the fair has also come to take a far more active role nurturing art’s wider ecosystem. Market-leading art dealers have conti- nued to expand their enterprises with art spaces in multiple countries and through their presence at global fairs. Bild: epm Art Basel has looked to ways it might also ensure the essential small and mid-level galleries that nurture upco- ming artists, have a place at the table. ‘While we introduced a sliding price system in the Galleries sector in 2019, this year’s Statements features 18 solo presentations of emerging artists with younger galleries,’ Cruse says. ‘We int- roduce their artists’ work to curators and collectors and aim to shed light on what they do beyond the fair through our various channels.’ And of course, there is the expanding vision of the fair as a nexus for social encounters and community building. ‘Basel is an intimate city and very concentrated, filled with the best art in the world and institutions that you can walk between. There’s nowhere in the world quite like it.’ (MCH) Image: MCH Group [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

52 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Image: epm gmbh As a foundation, TEFAF places great importance on educa- tion and this year over 1,000 visitors attended its program- ming talks. 10 invited emerging museum professio- nals also gained insights and valuable networking on a five- day Curator Course, created to enable the talent of tomor- row to learn from the interna- tional community that comes together annually at TEFAF. A number of themes and trends developed throughout the fair: Juxtaposing the old and the new Aronson Delftware com- missioned Whispers of Time by Anna Volkova, who created Art Fairs A Triumphant TEFAF 2024 Seven-figure Sales Reported by Exhibitors As TEFAF Maastricht 2024 drew to a close, the consensus from its exhibitors was that the fair had returned to its heyday in its 37th edition. Over the eight-day fair close to 50,000 visitors flocked to view and buy over 7,000 years of art history, presented by 270 exhibitors from 22 countries. International private collectors were out in force with sales of works of art destined to join collections around the world. Also attending in high numbers were TEFAF’s museum connections with 300 museum directors, 650 curators and 40 patron groups scrutinizing the aisles for potential acquisitions. TEFAF President, Hidde van Seggelen, summarized the fair as follows, “TEFAF Maastricht 2024 has demonstrated the incredible ability of art to unite communities and art enthusiasts of all ages. We are humbled by the overwhel- ming response to this year’s TEFAF and would like to express our heart- felt gratitude to our sponsors, part- ners and exhibitors for their conti- nued support. In particular we thank AXA XL which has been an unwavering supporter of the fair for the past 20 years and we look forward to 2025 with great anticipation.” Female artists With International Women’s Day falling on the fair’s preview, it was no surprise to see female artists front and center for many galleries. Rob Smeets Gallery chose to feature pre- dominantly female artists with works destined for both to private collections and North American museums. Paul Smeets commented that “this was one of the best fairs ever for the gallery”. Bijl-Van Urk Master- paintings presented a “Wall of Ladies” selling works of art including Study two dazzling sculptures of delicate porcelain flowers set within 17th century delftware fragments. Both sold to private collectors for six fi- gure amounts. Charles Ede was another exhibitor collaborating with fellow exhibitor, Sean Kelly, to dis- play ancient art displayed on con- temporary furniture designed by Gloria Cortina in the fair’s new Focus section, created to coalesce pioneering artists of different medi- ums and periods under one banner (image below). of a Youth by Michaelina Wautier. New Collectors TEFAF is well known for its big- ticket sales and this year was no different with multiple seven-figure sales reported. Yet TEFAF is first and foremost about quality and pro- venance and exceptional works of art can be acquired at a more ac- cessible price point. This was high- lighted for the first time this year through the TEFAF Insider’s Collec- ting Guide, which drew attention to exhibits priced at under €20,000. Alessandra di Castro was one of 56 exhibitors featured in this initiative selling a Murano glass vase origi- nally presented at the 1934 Venice Biennale to a female collector from the US. Cultural Heritage and Preservation In light of geo-political events, cul- tural preservation was high on the agenda for discussion and the fair’s inaugural TEFAF Summit saw an emotional audience hear of the ef- forts made by museum professio- nals at times of crises to safeguard their homelands’ rich cultural heri- tage, reminding all those present that the preservation of cultural heritage is second only to that of human life. (TM) Image: epm gmbh Impressions from TEFAF 2024, Kunsthandel P. De Baer, Amsterdam [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

] [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Kunstmessen „Ein pulsierender Ort“ ART INTERNATIONAL ZURICH 2024 Die 26. Kunstmesse ART INTERNATI- ONAL ZURICH (11. bis 13. Oktober 2024 im Kongresshaus Zürich) ver- spricht eine spannende Gelegenheit für Kunstinteressierte und Sammler, zeitgenössische Kunst in ihrer ganzen Vielfalt zu entdecken. Die Kunstmesse ART INTERNATIONAL ZURICH ist seit 1999 eine zentral ge- legene Plattform für aktuelle Gegen- wartskunst mit internationaler Beteili- gung und einem vielfältigen Spekt- rum an Kunstwerken. Neben Präsen- tation und Handel dient sie auch der persönlichen Begegnung, dem Aus- tausch und der Vernetzung. Die Messe präsentiert ein brei- tes Spektrum zeitgenössischer Kunst in unterschiedlichen For- maten und Preissegmenten. Da- bei sind die unterschiedlichsten künstlerischen Ausdrucksformen und Medien vertreten. Neben Malerei und Skulptur werden auch Grafik, Fotografie, Objekte und virtuelle Arbeiten gezeigt. Die Beteiligung internationaler Galerien sowie Künstlerinnen und Künstler ermöglicht es den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern, jedes Jahr neue künstlerische Stimmen aus ver- schiedenen Teilen der Welt zu entdecken. Im Zentrum der Messe steht die per- sönliche Begegnung, denn die ART INTERNATIONAL ZURICH versteht sich als Entdeckermesse und Forum für einen regen Austausch. Fester und beliebter Bestandteil der ART INTER- NATIONAL ZURICH sind die Werkge- spräche mit Künstlerinnen und Künst- lern an den Ausstellungsständen. Sie bieten die einmalige Gelegenheit, mehr über die Kunstwerke und den Schaffensprozess zu erfahren. In ent- spannter Atmosphäre werden inten- sive Gespräche über Kunst und Künstler geführt. (BBIFA) Image: Art International Zurich, www.art-zurich.com Impressionen von der Art Zurich 2023 Impressionen von der Art Zurich 2023 Image: Art International Zurich, www.art-zurich.com 53 Ausstellungen Matthijs Röling – „Mythos und Natur“ Panorama Museums 23.03. bis 16.06.24 Die Exposition, die ca. 80 Gemälde, Zeichnungen und Skizzenbücher des nieder- ländischen Künstlers Matthijs Röling zeigt, ist ein Kooper- ationsprojekt des Panorama Museums mit dem Drents Museum in Assen (NL). Matthijs Röling (Oostkapelle, 1943) war einer der ersten Künstler in den Niederlanden, der sich für eine Rückkehr zur figurativen Kunst entschied und sich nicht der abstrakten und konzeptuellen Kunst seiner Zeit anschloss. Statt- dessen sind es die klassischen Themen und Techniken, die ihn fesseln. Röling wurde auch als „jüngster der alten Meister“ bezeichnet. Seine Stillleben, Porträts und mythischen Dar- stellungen sind von Harmonie geprägt. Über allem schwebt ein Hauch von Poesie und Intimität. Matthijs Röling Die letzten Besucher von Tivoli, 1997 Öl auf Holz, 183 x 340 cm Bild: Drents Museum, Assen Röling ist mit der Kunst aufgewach- sen. Durch Bücher, Museumsbesu- che und Reisen vertieft er sich in die Kunstgeschichte. Röling lässt sich von so ziemlich jeder Kunst der Jahrhunderte inspirieren: von Renaissancemeistern wie Tizian über den französischen (Neo-) Impressionismus von Bonnard und Vuillard bis hin zu japanischer Kunst, Vermeer und Escher. Er beginnt ein Studium an den Kun- stakademien in Den Haag und Ams- terdam, das er aber nicht beendet, weil er mit der vorherrschenden abstrakten Kunst nicht einver- standen ist. (PM) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

54 Ausstellungen No Other Cure None Other than Words in Talking Staatliche Kunsthalle Baden Baden Die Ausstellung No other cure none other than words in talking zeigt historische und zeitgenössi- sche Künstlerinnen, deren Werke durch die Themen Sprache, Erinne- rung und die Erfahrung von Fremde miteinander verbunden sind. Sie beginnt mit dem Werk der Künstlerin Theresa Hak Kyung Cha (1951, Busan, KOR - 1982, New York, USA), die zum ersten Mal im deutschen institutionellen Kontext gezeigt wird. Cha ist bekannt für ihr Buch Dictée, das als vielsprachige, collagierte Autobiografie der Dislozierung, der Disparität und einer transgeneratio- nalen Geschichte gelesen werden kann. Zeit ihres Lebens entwickelte sie ein Werk, das sich in seiner media- len Vielfalt mit der Entwicklung einer künstlerischen Ausdrucksform, mit der künstlerischen und familiä- ren Biografie und vor allem mit dem Finden einer Sprache, jenseits der Muttersprache auseinandersetzt. Sprache, Sprechen und Erzählen stehen im Mittelpunkt ihrer Arbei- ten, die geprägt sind von ihrer Erfahrung der Migration von Korea in die USA und damit der Erfahrung einer anderen Kultur. Der Titel der Ausstellung ist dem Buch Temps Morts der Künstlerin Theresa Hak Kyung Cha entnom- men. Der ersten Zeile, die übersetzt „keine heilung, gar keine andere, als die im worte sprechen“ lautet, folgt eine Reihe von Aufzählungen von Formen des Sprechens und der Rede, von verschiedenen An- weisungen bis hin zum Urteil, das schließlich zum Schweigen zwingt. Der Akt des Sprechens ist in Cha’s Werk allgegenwärtig und formuliert Sprache ebenso wie Schweigen und Sprachlosigkeit. (SKBB) Kuratiert von Christina Lehnert Kunst-Welt Equal Pay Day: Noch viel zu tun Deutscher Kulturrat Zum heutigen Equal Pay Day stellt der Deutsche Kulturrat seine Studie „Baustelle Geschlech- tergerechtigkeit: Daten- report zur wirtschaftli- chen und sozialen Lage im Kulturbereich“ von Gabriele Schulz und Olaf Zimmermann kos- tenfrei als E-Book (PDF- Datei) zum Download zur Verfügung. Das Buch ist im Oktober 2023 erschienen und analysiert anhand von Daten des Statistischen Bundesamts, der Bun- desagentur für Arbeit und der Künstlersozial- kasse die wirtschaftliche Situation von Erwerb- stätigen im Kulturbe- reich. Es wird sowohl die Zahl der Selbstständigen als auch deren Einkommen in den Blick genommen. Dabei ist festzustellen, dass die Zahl der in der Künstlersozialkasse Versicherten insgesamt zwar gesunken ist, werden einzelne Berufsgruppen betrachtet, sind allerdings deutliche Unterschiede festzustellen. Der Gender-Pay-Gap bewegt sich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Alarmierend ist, dass in der Altersgruppe unter 30 Jahre der Gender-Pay-Gap im Jahr 2023 gegenüber den Vorjahren angestiegen ist. Die Mehrzahl der Erwerbstätigen im Kultur- und Medienbereich ist abhängig beschäftigt. Auch hier sind deutliche Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen fest- zustellen. Dies gilt insbesondere in jenen Branchen, in denen die Ge- hälter frei verhandelt werden und keine Tarifverträge greifen. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Mitautor der Studie, [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Gabriele Schulz, Olaf Zimmermann Baustelle Geschlechtergerechtigkeit. Datenreport zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Arbeitsmarkt Kultur ISBN 978-3-947308-36-1, 236 Seiten Image: Deutscher Kulturrat Olaf Zimmermann, sagte: „Trotz teilweiser positiver Ent- wicklungen in Richtung mehr Einkommensgerechtigkeit bleibt festzuhalten, dass es in Sachen Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbereich noch viel zu tun gibt. Besonders bitter ist, dass der Gender-Pay-Gap in jenen Berufen oder Tätigkeitsbereichen besonders groß ist, in denen relativ gut ver- dient wird. Hier gibt es noch beson- ders viel zu tun, bis Geschlechter- gerechtigkeit erreicht wird.“ (DKR) Hier geht es zum kostenfreien E-Book (PDF-Datei) des Buches. https://www.kulturrat.de/wp-con- tent/uploads/2024/03/BaustelleGe- schlechtergerechtigkeit.pdf

Taxe: € 10.000 – 15.000 Image: Van Ham ] Rolex, Submariner „Hulk“ | Ref. 116610LV | Full Set [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Auktionen Die unglaubliche „Hulk“ im Full Set Van Ham, Auktion „Watches“, 15.05.24 Hulk, Batman, Pepsi oder Coke sind für wahre Uhrenkenner mehr als Comichelden oder Softdrinkmarken. Sie sind die unter Sammlern etablier- ten Spitznamen für beliebte Rolex- Modelle. Wenn also in der nächsten Auktion „Watches“ bei Van Ham die „Hulk“ aufgerufen wird, darf sich die Sammlerschaft über eine Submariner mit poppig grünem Zifferblatt und Lünette freuen. Weitere ikonische Modelle kommen von Audemars Piguet und Patek Philippe. Die „Hulk“ ist nicht nur aufgrund ihrer grünen Farbe so beliebt. Die Subma- riner – eingeführt von Rolex im Jahre 1953 – wurde speziell für die beson- deren Bedürfnisse von Tauchern konzipiert. Diese können dank der eingravierten 60-Minuten-Graduie- rung die Tauchzeit genau ablesen, dazu ist die Uhr natürlich wasserdicht und besonders griffig. Im Mai kommt die Referenznummer 116610LV in einem Full Set mit einem Schätzpreis von € 10.000 – 15.000 zum Aufruf. Rolex, GMT II „Pepsi“ | Ref. 1675 | Radial Dial Auch die verschiedenen Farbvarian- ten der legendären Rolex GMT-Mas- ter II wurden mit kultigen Spitzna- men versehen. Fällt die unverkenn- bare zweifarbige Lünette in blau und rot aus, spricht man von einer „Pepsi“ – dieses Frühjahr mit der Referenz 1675 für € 6.000 – 8.000 in der Auktion vertreten. Ist sie hingegen schwarz und blau, kommt „Batman“ zum Einsatz, die im Full Set für € 10.000 – 15.000 angeboten wird. Rolex, GMT II „Batman“ | Ref. 116710 BLNR | Rolex entwarf die GMT-Master 1954 für Pan American Airways, um den Ansprüchen der Piloten auf transat- lantischen Flügen gerecht zu wer- den. Die zusätzliche 24-Stunden- Zeigerfunktion ermöglicht es, gleichzeitig zwei verschiedene Zeitzonen abzulesen. Auch heute ist dies eine nützliche Funktion für Reisende, die sich zwischen verschiedenen Zeitzonen be- wegen. (VH) Full Set | Revision 06/2023 Taxe: € 10.000 – 15.000 Bild: Van Ham 55 Museen Öffnungszeiten werden verändert SPK Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird ab dem 16.04.24 die Öffnungs- zeiten bei den Staatlichen Museen zu Berlin und dem Musikinstrumen- ten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung verändern. SPK-Präsident Hermann Parzinger sagte dazu: "Die angespannte Haus- haltslage zwingt uns leider dazu, dass wir Ausgaben drastisch reduzieren müssen. Deshalb wird es bei einzel- nen Museen neben dem Montag zu einem weiteren Schließtag am Diens- tag und zu kürzeren Öffnungszeiten kommen. Gleichzeitig wollen wir künf- tig viel flexibler auf Besucherströme reagieren und bei erfolgreichen Aus- stellungen die Öffnungszeiten auch erweitern. In diesem Jahr wird das si- cher bei der Caspar-David-Friedrich- Schau in der Alten Nationalgalerie der Fall sein. Zusätzlich setzen wir einen deutlichen Schwerpunkt in Sachen Vermittlung und werden auch an den neuen Schließtagen Führungen für Schulklassen anbieten." Unverändert bleiben die regulären Öffnungszeiten für die Alte National- galerie, die Gemäldegalerie, Hambur- ger Bahnhof - Nationalgalerie der Ge- genwart, das Museum für Fotografie, Pergamonmuseum. Das Panorama, sowie die Neue Nationalgalerie. Er- halten bleiben dabei auch die langen Donnerstagabende bis 20 Uhr in der Neuen Nationalgalerie, dem Hambur- ger Bahnhof - Nationalgalerie der Ge- genwart und dem Museum für Foto- grafie. Auch der Bibliotheksbetrieb der Kunstbibliothek und die Studiensäle von Kupferstichkabinett, Münzkabinett und Kunstbibliothek sind von den ver- änderten Öffnungszeiten unberührt. Neues Museum und James-Simon- Galerie bleiben weiterhin von Di. bis So. geöffnet, am Do. allerdings nur mehr bis 18 Uhr. Veränderte Öff- nungszeiten gelten ab dem 16.04. für das Alte Museum, das Bode-Museum, die Friedrichswerdersche Kirche, die Kunstbibliothek (Ausstellungssaal), das Kupferstichkabinett (Ausstel- lungssaal), das Kunstgewerbemu- seum, das Museum Europäischer Kulturen MEK, die Sammlung Scharf-Gerstenberg und das Schloss Köpenick. (SPK) Taxe: € 6.000 – 8.000 Bild: Van Ham [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

56 Ausstellungen „Fisch“ Museum Flensburg, bis zum 01.09.24 „Fisch“ heißt die neue Sonderausstel- lung des Naturwissenschaftlichen Mu- seums Flensburg, doch hinter diesem Kollektivsingular verbergen sich über 35.000 sehr verschiedene Arten. Perca Fluviatilis Bild: Museum Flensburg Die ersten Fische entstanden bereits vor rund 470 Mio. Jahren. Wichtige evolutionäre Entwicklungen wie die Herausbildung eines gelenkig mit dem Schädel verbundenen Kiefers mit Zähnen und die Entstehung von paarigen Gliedmaßen gehen auf diese Tiergruppe zurück. Woraus wir aber keinesfalls den Schluss ziehen dürfen, Fische seien primitiv – sie zeigen ein breites Spektrum verblüf- fender Angepasstheiten und Fähig- keiten, außerdem entstehen nach wie vor neue Fischarten. Die Gemeinsamkeiten und Unter- schiede dieser Vielfalt können die Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung an mehreren „Forscherti- schen“ entdecken. Hier lässt sich auch herausfinden, ob Fische trinken müs- sen, oder was es mit dem geheimnis- vollen Seitenlinienorgan auf sich hat. Zahlreiche Hörbeispiel verdeutlichen, dass Fische keineswegs stumm sind, sondern je nach Art beispielsweise knurren, zischen, trommeln oder quieken. Die Fische produzieren die Klänge auf unterschiedliche Art und Weise und mit unterschiedlicher Intention – doch lange nicht bei jeder Art ist uns Menschen das Wie und Warum bekannt. Die meisten von uns treffen Fische eher auf dem Teller oder in der Tief- kühltruhe als in ihrem Lebensraum. Mit zahlreichen interaktiven Statio- nen stellt die Ausstellung verschie- dene Fanggebiete vor und erläutert wichtige Fangmethoden sowie ihre ökologischen Folgen. (NMF) [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Kunst-Welt Neue Dr. Heinz H. O. Schröder- Stiftung übergibt erstes Kunstwerk Hamburger Kunsthalle wurde Senatsdirektor in der Finanz- Mit der Übergabe eines großformati- behörde. Bereits in jungen Jahren gen Kunstwerkes würdigte die Ham- entdeckte er seine Leidenschaft für burger Kunsthalle am gestrigen Kunst und besuchte bei vielen Rei- 27.02.24 das Engagement von Dr. sen Galerien und Mu-seen auf der Heinz H. O. Schröder (1936–2019) ganzen Welt. Er blieb ledig und und feierte die Gründung der Dr. wohnhaft in der Hansestadt, lebte Heinz H. O. Schröder-Stiftung, deren sparsam, sammelte und kaufte ei- Zweck die Förderung des Museums nige Gemälde. Zu Lebzeiten betonte durch den Erwerb von Gemälden und Schröder: Als geborener Hamburger Skulpturen arrivierter Künstler*innen und langjähriger Senatsdirektor ist. Der Anfang wurde mit der Arbeit liegt mir besonders das Wohl mei- Boathouse aus dem Jahr 2016 des ner Vaterstadt am Herzen. Schwer- Amerikaners David Novros (*1941) punkt meines Interesses ist die gemacht. Hamburger Museumslandschaft, ins- Für die Hamburger Kunsthalle ist besondere die Sammlung und Akti- diese Stiftung ein beispielhaftes Enga- vitäten der Hamburger Kunsthalle«. gement, das im Rahmen des Nach- Seine Stiftung schüttet nun jährlich lass-Fundraisings zum Ausbau und einen sechsstelligen Betrag für Er- zur Weiterentwicklung der Sammlung werbungen für das Museum aus. beiträgt. Die Hamburger Sparkasse, David Novros (*1941, Los Ange- als langjährige Partnerin der Kunst- les) lebt in New York und zählt zu halle, verwaltet den Nachlass von Dr. den wichtigsten amerikanischen Heinz H. O. Schröder, hat die Stiftung Malern seiner Generation. Inspiriert im Auftrag des Stifters gegründet und von italienischen Fresken, byzantini- ist satzungsgemäß im Stiftungsvor- schen Mosaiken, paläolithischen stand vertreten. Der Satzungszweck Höhlenmalereien und anderen In- zielt auf Kunst aus dem Zeitraum ab situ-Kunstwerken schafft er Arbei- etwa 1750 bis zur Gegen-wart und ten, die über ihren inneren Bildraum wird neben dem Erwerb auch durch hinausgehen und eine kinästheti- die Pflege und Vermittlung der Werke sche Erfahrung erzeugen. Für das verwirklicht. Werk Boathouse verwendet er ein Die Entscheidung für Boathouse traf sich wiederholendes Motiv von Kunsthallen-Direktor Alexander Klar, Grenzen und rechten Winkeln – so- der als Vorstand der Stiftung die wohl in der gemalten Komposition Sammlung an Gegenwartskunst hier- jeder einzelnen Leinwand als auch mit um eine weitere wichtige Arbeit in ihrer gemeinsamen Anordnung an von Novros ergänzt: 2021 ging das der Wand. Seine Werke befinden Gemälde Four Seasons (1974) als sich unter anderem im Museum of Schenkung der Sammlung Lafrenz in Modern Art und dem Whitney Mu- den Sammlungsbestand über. seum of American Art in New York, dem Art Institute in Chicago sowie Dr. Heinz H.O. Schröder stammt in der Menil Collection in Houston. aus Hamburg, seine Eltern waren Ei- Die Hamburger Kunsthalle widmet gentümer eines Lebensmittelge- dem Künstler zum Herbst 2026 die schäfts. Als einziges Familienmitglied erste umfassende Retrospektive in schlug er eine akademische Laufbahn Europa. (HKH) ein: Er studierte Jura in Hamburg, absolvierte seine Promotion und [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

[ ] 57 Kunst-News 26 Siegmund Hahn (1937 - 2009) Das digitale Kunstmagazin „Aus Leidenschaft und Einsicht bin ich Graphiker. Die Technik der klassischen Radierung entspricht meinen Ausdruckswünschen,“ so Hahn. Seit 1974 arbeitete Siegmund Hahn in seiner eigenen Radier‐Werkstatt. „Parklandschaft II“ (1981), Motivgröße: 19,4 x7,3 cm, Blattformat 38,3 x 26,5 cm (HxB); Limitiert, 50 Exemplare, nummeriert, signiert, ungerahmt Sonderpreis: 120,‐ Euro (inkl. MwSt.), zzgl. Versand Radierungen der Künstler Albrecht Dürer und Käthe Kollwitz inspirierten den Künstler. Seine Radierungen befinden sich unter anderem in folgenden Graphischen Sammlungen / Museen: Museum der Bildenden Künste, Leipzig; Gutenberg‐Museum, Mainz; Museum Otto Schäfer, Schweinfurt; albrecht‐dürer‐haus, Nürnberg; Kunsthaus Zürich; Wilhelm‐Busch‐Museum, Hannover etc. „Alt‐Korinthisches Haus“ (1978) Motivgröße: 9 x 6 cm, Blattformat 19,2 x 26 cm (HxB), Limitiert, 50 Exemplare, nummeriert, signiert, ungerahmt Sonderpreis: 80,‐ Euro (inkl. MwSt.), zzgl. Versand Signierte Radierungen von Siegmund Hahn können Sie direkt beim Verlag zu einem einmaligen Sonderpreis beziehen. Weitere Radierungen finden Sie auf der Homepage. www.hahn‐siegmund.de „Ionischer Schornstein“ (1979); Motivgröße: 9 x 6 cm, Blattformat 19,2 x 26 cm (HxB); Limitiert, 50 Exemplare, nummeriert, signiert; ungerahmt Sonderpreis: 80,‐ Euro (inkl. MwSt.), zzgl. Versand [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024 Kontakt: info@natura‐mystica.eu

58 Galerien Only Lovers Left Margarete Jakschik und Friedrich Kunath In der ersten gemeinsamen Aus- stellung von Margarete Jakschik und Friedrich Kunath wird die Kunsthalle Düsseldorf zu einem Ort der Weltversunkenheit, Refle- xion und Melancholie. Unter dem Titel „ONLY LOVERS LEFT“ – eine Anspielung auf Jim Jarmuschs Film Only Lovers Left Alive aus dem Jahr 2013 – zeigt die Ausstellung Foto- grafien, Gemälde und Installationen der beiden Künstler:innen. Dabei werden sowohl ihre unterschiedli- chen ästhetischen Positionen als auch ihre Gemeinsamkeiten in den Mittelpunkt gerückt. Die Ausstellung zeigt Fotografien, Gemälde und Installationen Kunath wurde in Chemnitz ge- boren und wuchs in Ost-Berlin auf, während Jakschik in Polen geboren wurde und im Alter von sechs Jah- ren nach Deutschland zog. Gemein- sam wanderte das Paar 2007 Rich- tung Westen nach Los Angeles aus. In ihren Reisen ins Innere und Äu- ßere greifen Jakschik und Kunath das Vermächtnis der deutschen Romantik auf und enträtseln dabei deren konzeptionelle Ironie und klischeebehaftete Sehnsuchtsmo- tive: Einsame Gestalten, traumhafte Sonnenuntergänge und verschlun- gene Wege finden sich in ihren me- lancholischen Kompositionen, kom- biniert mit einer eindeutig amerika- nischen Bildsprache und ständigen Referenzen an die Popkultur. Mit anderen Worten: Die Romantik wird fest in die Gegenwart geholt. Das Ergebnis bewegt sich zwischen Ironie und Aufrichtigkeit, Euphorie und Melancholie. In ihrem Kern scheinen die vertrauten Landschaf- ten und Alltagsgegenstände eine Sehnsucht nach einer unwieder- bringlichen Vergangenheit zu beher- bergen und fangen die Vergänglich- keit und Zeitlosigkeit des Lebens mit einer zugleich spielerischen und poetischen Haltung ein. (KHD) [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Galerien Astrid Busch – Mapping Mysteries Galerie Nanna Preußners „Mapping Mysteries“ ist die erste gemeinsame Soloaus- stellung und legt den Fokus auf zwei aktuelle Werkse- rien: Mit „Sea Territories“ erweitert die Künstlerin ihre Beschäftigung mit Häfen und der Containerschifffahrt weltweit und dem zuneh- menden Verkehr auf See. Sie entwickelt fiktive Terri- torien, selbst komponierte Gebiete, die an Landkarten, Wasserkarten, Wege und Grenzen erinnern, aber sich auch für frei komponierte, malerische Bilder öffnen, die entgegen dem Charakter von Territorien eine Offenheit suggerieren. Der Titel der zweiten Serie, „/imagine“, verweist auf den Prompt, der als Basis für die Erstellung von KI-Bildern dient. Ein Teil dieser Motive ist durch Überlagerungen von mit Künstlicher Intelli- genz erstellten Strukturen, mit Materialien und weiteren Bildern in ihrem Atelier entstanden. Astrid Busch, Stock Illusions #07, 2023, Archival Pigment Print, 59,4 x 42 cm Bild: Galerie Preußners Astrid Buschs Werk umfasst Installa- tionen, Fotografien, Papierarbeiten, Objekte und Bewegtbild. Ausgangs- punkt ihrer Arbeiten sind meist ar- chitektonische Entwürfe, die sie auf ihre sinnliche Wahrnehmbarkeit und ihre Wirkung auf den Menschen un- tersucht. Die Motive beziehen sich auf vorgefundene und selbsterzeugte Bilder, die transformiert und in den Dimensionen verändert und anschlie- ßend unter komplexen Lichtverhält- nissen auf verschiedene Bildträger in den Raum übersetzt oder auch als Skulpturen weiterentwickelt werden. Durch das Falten, Knicken oder auch Zerknüllen erhält jedes Werk einen eigenen Klang. Durch diesen skulp- turalen Eingriff gewinnt die Arbeit an Dreidimensionalität und kann nun Raum einnehmen. Verschiedene Medien und Zeitebenen werden dabei verknüpft, wodurch ein dichtes Netz an Bezügen und eine Vielfalt möglicher Lesarten entsteht. Hier hat sie Bildmotive durch das Verschmelzen von Begriffen verdichtet, die die Künstlerin als relevant für beispielsweise unser Finanzsystem, seine Fragilität und auch seine Gefährdungen erachtet. Astrid Busch wurde 1968 in Krefeld geboren und lebt in Berlin und Düsseldorf. Sie studierte Freie Kunst an der Akademie der Bilden- den Künste in Nürnberg und an der Kunsthochschule Berlin Weißensee, zuletzt als Meister- schülerin von Prof. Katharina Grosse. (GNP) Galerie Nanna Preußners Galeriehaus Hamburg Klosterwall 13 20095 Hamburg [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

[ ] 59 Stilvolle Kunstwerke für Ihr Büro Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Museen Verlängerung der Ausstellung Hoover Hager Lassnig Heute (3.01.2020) konnte das Die große Sonderausstellung zu Hoover Hager Lassnig wird bis zum 28.04.24 verlängert. Mit Hoover Hager Lassnig präsentiert die Kunsthalle Mannheim drei Künst- lerinnen, denen die Anerkennung in der Kunstwelt, wie vielen ihrer Kolle- ginnen, lange verwehrt blieb. Weder ihre Bedeutung, noch ihr Einfluss auf die folgenden Generationen sind bis heute angemessen gewürdigt. Wäh- rend die US-Amerikanerin Nan Hoo- ver und die österreichische Malerin Maria Lassnig immerhin in ihren Ihr berufliches Umfeld ist von Professionalität und Leistung geprägt. In Ihrem Büro verkörpern Sie Kompetenz und Zuverlässigkeit gegenüber Ihren Kunden. Beeindrucken Sie im Arbeitsleben neben Ihrem fachlichen Können mit einer stilvollen Einrichtung Ihrer Büroräume. Eine große leere Wand schmücken Sie am besten mit einem eindrucksvollen Ölgemälde des Künstlers Siegbert Hahn. späten Lebensjahren in den Fokus der Szene rückten, gilt es die deut- sche Pionierin der kameralosen Fotografie Anneliese Hager noch immer zu entdecken. Die Kunsthalle Mannheim rückt die drei Künstlerinnen gemeinsam ins Licht. Tatsächlich gehören sie zu den wichtigen und herausragenden Vertreterinnen ihrer Zeit, denn sie setzten sich früh mit dem Surrealis- mus auseinander und fanden auf unterschiedliche Weise zu einer indi- viduellen Bildsprache. Was die drei verbindet, ist die Beschäftigung mit Licht, Raum und Körper sowie die existenzielle Frage nach der Selbst- wahrnehmung und der Verortung in der Welt. Die Mannheimer Ausstellung zeigt Fotogramme, Fotografien, Videos, Filme, Malereien und Zeichnungen. Nicht wenige der Arbeiten, wie etwa die malerischen Werke Nan Hoovers, wurden noch nie zuvor ausgestellt. (KHM) Anzeige Kunst für Ihr Büro www.natura-mystica.eu [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

[ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 60 Joëlle Romba verstärkt Dorotheum Deutschland als Senior Specialist für moderne und Image: DOROTHEUM zeitgenössische Kunst Auktionen DOROTHEUM baut Präsenz in Berlin aus Joëlle Romba verstärkt Dorotheum Deutschland Das Dorotheum Deutschland erwei- tert sein Team: Joëlle Romba wird ab sofort von Berlin aus als Senior Speci- alist für moderne und zeitgenössische Kunst tätig sein. Gemeinsam mit Dr. Petra Schäpers, Dorotheum Düssel- dorf, wird Joëlle Romba Kundinnen und Kunden dieser Sparte in Deutsch- land betreuen und Ansprechpartnerin in Berlin und für den Norden und Os- ten Deutschlands sein. Joëlle Romba ist durch ihre jahre- lange Expertentätigkeit am internatio- nalen Kunstmarkt bestens etabliert und vernetzt. Ihr profundes Fachwis- sen eignete sie sich u. a. in Galerien, als Künstler-Atelierleiterin, als Gut- achterin, Kuratorin und auch als Kunstsammlerin an. Zuletzt leitete sie das Büro von Sotheby’s in Berlin und war als Expertin für zeitgenössische Kunst tätig. Als Kuratorin der Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch Berlin und Mitglied des Kuratoren-Trios „A Pri- vate View“ realisierte Joëlle Romba Ausstellungen Gerhard Richter - On Display Neues Museum Nürnberg, Termin bis mind. Feb. 2025 Das Neue Museum Nürnberg zeigt bereits seit dem 23.02.24 in „Gerhard Richter. On Display“ einen Großteil der hauseigenen Werke des renommierten deutschen Malers. In der Ausstellung in insgesamt drei Sammlungsräumen werden 22 Werke aus dem Bestand des Neuen Museums zu sehen sein. 20 da- von sind Dauerleihgaben aus der Sammlung Böckmann, die das Haus im Jahr 2013 erhielt. Mit insgesamt rund 30 Dauerleihga- ben aus der Sammlung Böckmann verfügt das Museum über eine der größten öffentlichen Sammlungen der Werke Richters, die nun erst- mals seit 2015 wieder in so großer Vielfalt zu sehen ist. Von unscharfen Fotobildern bis zu abstrakten Ge- mälden sind Richters Werke aus Ausstellungen in der Peggy Guggen- heim Collection Venedig, im Bank Austria Kunstforum Wien sowie im Salon Dahlmann Berlin, wie z. B. die vielbeachteten Ausstellungen „The moment I became a collector“ und Sammlung Charim. allen Werkphasen immer eine Herausforderung an unser Sehen. Besonderes Augenmerk liegt in der neuen Präsentation auf einem neuen digitalen Vermittlungskonzept, mit dem sich die Bestandswerke nun innovativ und spielerisch erschließen lassen. Es entsteht eine aktuell ein- zigartige Zugänglichkeit zum kreati- ven Kosmos von Gerhard Richter. Über die Ausstellung: Die Werke von Gerhard Richter zählen zu den Highlights des Neuen Museums. Ihnen nun dauerhaft drei Räume zu widmen, trägt der einzig- artigen Sammlung Böckmann Rech- nung. Sie wird ergänzt durch eine Leihgabe aus einer Privatsammlung, zu der ein Aquarell als einer der überhaupt gezeigt werden kann. Seit 25 Jahren sammelt Joëlle Romba leidenschaftlich mit ihrem Mann Kunst und Design und enga- giert sich als Vorstand der ROCCA Stiftung für Zeitgenössische Kunst und Kunstkritik. (DM) wenigen Vorstudien des Künstlers Die ausgestellten Werke präsentieren wesentliche Themenphasen von Gerhard Richter: die Fotobilder, Farbtafeln, Landschaften, Stillleben, die Grauen Bilder, Stadtbilder, Konstruierte Abstraktionen und die umfangreiche Werkgruppe der Abstrakten Bilder. Zugleich geben sie einen repräsen- tativen Querschnitt durch vier Jahr- zehnte im kreativen Schaffen von Gerhard Richter, der stets an mehre- ren Werken und in verschiedenen Techniken parallel arbeitet. Vom Frühwerk Lesende am Strand, das zu Studienzeiten während seiner Zeit in Dresden entstand, über das Wald- stück aus dem Jahr 1965 bis zum Gemälde Grau von 2003 reicht das zeitliche Spektrum. (NMN) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

[ Kunst-News 26 Kunstadressen Das digitale Kunstmagazin ] Künstler (Online Shop) 61 Kunst direkt vom Künstler kaufen! Kunstmessen Online-Galerien www.saatchiart.com Elevate your world with unique art & design furniture www.singulart.com Siegbert Hahn, „Im Garten der Fruchtbarkeit“, 160 x 120 cm, Öl auf Leinwand Bild: Siegbert Hahn, epm Natura mystica Siegbert Hahn www.natura‐mystica.eu [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024

62 Kunst-Welt Über 1 Mio. Besucher:innen Kunstmeile Hamburg Mehr als eine Million Besucher:innen nutzten im Jahr 2023 die Gelegen- heit, die Ausstellungen in den fünf beteiligten Häuser der Kunstmeile Hamburg zu erleben. Der Verbund aus Bucerius Kunst Forum, Deichtor- hallen Hamburg Hamburger Kunst- halle, Kunstverein in Hamburg und Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg konnte damit im Vergleich zum Vorjahr sogar einen Besucher:- innenzuwachs verzeichnen. Die Ausstellungen 2024 versprechen wieder eine spannende Bandbreite von Kunstwerken, die von renom- mierten Künstler:innen bis zu auf- strebenden Talenten reichen, von klassischer Malerei über zeitgenössi- sche Installationen bis hin zu fesseln- den Fotografien bieten die Häuser der Kunstmeile ein breites Spektrum an künstlerischem Schaffen. Bert Antonius Kaufmann, Kauf- männischer Direktor der Deichtor- hallen Hamburg und derzeitiger Geschäftsführer der Kunstmeile, ist zufrieden mit diesem Ergebnis: „Das letzte Jahr war eines der besten Jahre für die Kunstmeile. Alle fünf Häuser haben viel Zuspruch erfahren, nicht zuletzt wegen der zahlreichen großen, wichtigen und qualitätvollen Ausstellungen im Jahr 2023/24. Die Zusammenarbeit der fünf Häuser ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung nicht nur für die Besucher:innen, son- dern hilft auch sehr, Hamburg weiter- hin als Kunst- und Kulturstandort auf der internationalen Landkarte auszubauen.“ Auch Dr. Kathrin Baumstark, Direkto- rin des Bucerius Kunst Forums, zeigt sich erfreut: „Das erfolgreiche Aus- stellungsjahr 2023 für die Häuser der Kunstmeile hat gezeigt, dass die Men- schen Lust haben, Kunst zu erleben, sich mit neuen künstlerischen und damit verbunden gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Nach herausfordernden Jahren für die Kultur blicken wir sehr zufrieden auf die Vielseitigkeit der vergangenen Ausstellungen und freuen uns, auch nach wie vor das breite Kulturangebot Hamburgs mit der Kunstmeile feiern zu können.“ (KMH) [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] Image: ALBERTINA The Joys of Physical and Mental Pain”, Eva Beresin Galerien Eva Beresin - Thick ALBERTINA, Termin 19.04. bis 15.09.24 Man könnte von der Begegnung des Schönen mit dem Horror spre- chen oder das Fantastische hat sich in den Kunstwerken von Eva Beresin mit dem Schrecklichen vermählt. In den malerisch-grafischen Welten der ungarischen Künstlerin, die seit 1976 in Wien lebt und arbeitet, begegnet man hybriden Gestalten, grotesken Figuren und seltsam anmutenden Fantasiewesen. Die breite thematische Palette der Künstlerin, die das Skurrile genau- so wie das Tragisch-Existenzielle beinhaltet, reicht von mittelalterlich anmutenden Grausamkeiten über alltägliche Banalitäten bis zu humorvollen Episoden. Beresin problematisiert die Vor- stellung eines eindimensionalen Menschen, trotzt jeder Totalität. Häufig stattet die Künstlerin die Dargestellten mit animalischem Verhalten aus, und vice versa tragen die vielen Tiere, die Beresins Gemälde bevölkern, menschliche Züge. Ein künstlerisches Universum tut sich auf, das mit Schalk und Scha- bernack zelebriert, aus den Fugen geraten zu sein. Momente des Non- sense fügen sich zu einer Apotheose des Randständigen. Die Verzerrung ordinärer Blickwinkel, Perspektiv- brüche und die Verkehrung der Umstände erinnern an karnevaleske Zustände oder lassen an manieris- tisch überzeichnete Eskapaden denken. Nichts ist darstellungsun- würdig. Für Beresin gibt es keine falschen Gesten, keine falsche Malerei. Die Geschwindigkeit des Arbeits- prozesses und die Expressivität des künstlerischen Ausdrucks unterstrei- chen die Autonomie des Malaktes. Es gibt in Beresins Arbeiten immer wieder Momente der Entblößung, Schamgrenzen zwischen Intimität und Öffentlichkeit werden strapa- ziert. Selten formulierte und den- noch dominante Gesetze der Schick- lichkeit hebt die Künstlerin lustvoll aus den Angeln. Das Wechselspiel von Verbergen und Entbergen spiegelt sich auch in ihrem Bildprogramm wider: ein Oszillieren zwischen Abstraktion und Figuration. Die schemenhaften Figuren, die sich geisterhaft aus dem Hinter- grund schälen, das Getümmel von Getier, überdimensionierte nackte Füße provozieren bei so manch einem schallendes Gelächter. (AA) [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024

63 Vorschau Die nächste Ausgabe der [Kunst-News] erscheint am 3. Mai 2024 In der nächsten Ausgabe schauen wir zurück auf die Erfolge der Art Paris, Art Düsseldorf, Art Brussel und die Discovery Art Fair in Köln. Zudem werfen wir einen Blick auf den 150. Geburtstag des Impressionismus und berichten über unterschiedliche nationale und internationale Ausstellungen. ] [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin Kunstmessen Aussteller berichten von siebenstelligen Umsätzen TEFAF 2024 Als sich die TEFAF Maastricht 2024 dem Ende zuneigte, waren sich die Aussteller einig, dass die Messe in ihrer 37. Ausgabe zu ihrer Blütezeit zurückgekehrt war. Während der achttägigen Messe strömten fast 50.000 Besucher herbei, um mehr als 7 000 Jahre Kunstgeschichte zu sehen und zu kaufen, präsentiert von 270 Ausstellern aus 22 Ländern. Internationale Privatsammler waren in großer Zahl vertreten und ver- kauften Kunstwerke, die in Samm- lungen auf der ganzen Welt Eingang finden werden. Sehr zahlreich vertre- ten waren auch die mit der TEFAF verbundenen Museen: 300 Muse- umsdirektoren, 650 Kuratoren und 40 Mäzene durchstöberten die Gänge nach potenziellen Ankäufen. TEFAF-Präsidentin Hidde van Seggelen fasste die Messe wie folgt zusammen: „Die TEFAF Maastricht 2024 hat die unglaubliche Fähigkeit der Kunst gezeigt, Gemeinschaften und Kunstliebhaber jeden Alters zu vereinen. Wir sind von der überwäl- tigenden Resonanz auf die diesjäh- rige TEFAF sehr beeindruckt und möchten unseren Sponsoren, Partnern und Ausstellern für ihre kontinuierliche Unterstützung herz- lich danken. Insbesondere danken wir AXA XL, die die Messe in den letzten 20 Jahren unermüdlich unter- stützt hat, und sehen dem Jahr 2025 mit großer Vorfreude entgegen.“ Neue Sammler Die TEFAF ist für ihre hohen Verkaufs- zahlen bekannt, und das war auch in diesem Jahr nicht anders, denn es wurden mehrere siebenstellige Be- träge verkauft. Dennoch geht es bei der TEFAF in erster Linie um Qualität und Provenienz, und außergewöhn- liche Kunstwerke können auch zu erschwinglicheren Preisen erworben werden. Dies wurde in diesem Jahr zum ersten Mal durch den TEFAF Insider's Collecting Guide hervorge- hoben, der die Aufmerksamkeit auf Exponate unter 20.000 € lenkte. Alessandra di Castro war eine von 56 Ausstellern, die an dieser Initiative teilnahmen und eine Vase aus Mura- noglas, die ursprünglich 1934 auf der Biennale von Venedig präsentiert wurde, an eine Sammlerin aus den USA verkauften. (TM) Impresseionen von der TEFAF 2024, Galleria DÁrte, Rom Image: epm gmbh [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02 / 2024 Siegbert Hahn, „Der Janusbaum“, 1987, Öl auf Leinwand Darüber hinaus stellen wir Ihnen den internationalen Künstler Banksy und seine Philosophie vor. Gleichzeitig stellen wir Ihnen die 10 be- rühmtesten Gemälde von Banksy vor. Freuen Sie sich auf neue sowie sehenswerte Kunstausstellungen Land auf und Land ab. Erscheinungs- termine 2024 K-N 27: 03.05.2024 K-N 28: 13.08.2024 K-N 29: 08.10.2024 K-N 30: 26.11.2024

64 [ Kunst-News 26 Das digitale Kunstmagazin ] 0 Kunst-Welt Der Junge Freundeskreis am Düsseldorfer Kunstpalast wächst Dem Jungen Freundeskreis des Freunde Museum Kunstpalast e. V. gelingt es, junge Menschen für den Verein zu begeistern: Seit Februar 2023 hat sich die Zahl der Mitglieder zwischen 18 und 30 Jahren mehr als verdoppelt und der Junge Freundeskreis gehört mit 550 Anhänger:innen inzwischen bundesweit zu einem der größten jungen Museumsver- eine. Anlässlich dieser positiven Entwicklung ist eine Verlosung von Jan Albers-Jacken über den vereinseigenen Instagram Account geplant. Dank seines Erfolgskurses kann der Junge Freundeskreis bereits zum zweiten Mal Kunst kaufen – mitfinanziert durch die Jahres- beiträge von jeweils 25 Euro. Aus einer Auswahl von drei Werken entschieden die Mit- Salon du dessin 2024 | Art Paris 2024 | Art Düsseldorf 2024 Affordable Art Fair Berlin 2024 | Discovery Art Fair 2024 Art Brussels 2024 | ARTMUC 2024 | paper positions 2024 glieder des Jungen Freundes- kreises sich im Rahmen einer digitalen Abstimmung für den Ankauf des Motives [sushi] (2023) der Hamburger Fotografin Anna Stüdeli. Das Bild ist Teil der Ausstellung Size Matters. Größe in der Fotografie, die aktuell im Kunstpalast zu sehen ist. Hendrik Büsken (30), der den Jungen Freundeskreis im Vorstand des Vereins Freunde Museum Kunstpalast e. V. vertritt, freut sich, dass der Ankauf sowohl von einem privaten Spender als auch von der Sparkasse Düsseldorf finanziell bezuschusst wurde. „Diese Unterstützung zeigt, dass unsere Aktivitäten positiv wahr- genommen werden und darüber hinaus bestärken sie das gemein- nützige Engagement der jungen Mitglieder.“ (KP) 6 Junger Freundeskreis der Freunde des Kunstpalastes e.V., Hendrik Büsken und Marlene Liebermann Bild: Anne Orthen Anzeige [Kunst-News 26] | Ausgabe Nr. 02/2024