[ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Stärkung von Katars Position als globales Kunstzentrum Fortsetzung von Seite 2 Kunstmessen Art Basel, Qatar Sports Investments und QC+ lancieren Art Basel Qatar zu M7 und den Liwan Design Studios and Labs. Als wir die Welt zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022™ empfingen, wurde die Kraft der Ver- bindung von Kultur und Sport beson- ders sichtbar. Zum 20-jährigen Be- stehen von Qatar Museums freuen wir uns nun, Art Basel als Partner zu begrüssen – zur weiteren Förderung der kreativen Industrien in unserer Region und zur Schaffung heraus- ragender neuer künstlerischer Er- lebnisse und Chancen für unsere Talente.“ 2 Galerien Verschiedene Werkphasen von Bernhard Jäger Galerie Hanna Bekker vom Rath GmbH Anlässlich seines 90. Geburtstages zeigt die Galerie Arbeiten von Bernhard Jäger aus verschiedenen Werkphasen. Mit dieser Einzelaus- stellung, vom 27.6. bis 26.7.25, soll das Lebenswerk eines Künstlers geehrt werden, der mit der Frank- furter Kunstgeschichte aufs Engste verbunden ist. Bernhard Jäger hat nach seiner Ausbildung an der Werkkunstschule Offenbach 1961 mit Thomas Bayrle die „Gulliverpresse“ gegründet und bis 1966 betrieben. Neben seiner Lehrtätigkeit als Gast- dozent an der Frankfurter Städel- schule und an der Fachhochschule Hamburg sowie als langjähriger Leiter der Städel-Abendschule (1985-2000) illustrierte er zahl- reiche Bücher, die von der Stiftung Buchkunst zu den schönsten Bü- chern des Jahres gewählt wurden. 1971 hat Hanna Bekker vom Rath ihm in ihrem Frankfurter Kunstkabi- nett eine Einzelausstellung gegeben. Die Geburtstagsausstellung zu Eh- ren Bernhard Jägers 90. Geburtstag wird mehrere Werkkomplexe umfas- sen. Zarte Aquarelle aus den 1960er und 1970er Jahren zeugen von Jägers eigener Ästhetik. Die 1969 geschaffene „Hand“ aus Polyester war 1971 im Frankfurter Kunst- kabinett zu sehen. (GHBR) Anzeige Art Basel Qatar wird als kuratiertes Format mit einer selektiven Auswahl führender Galerien und Künstlerin- nen und Künstler starten – marktori- entiert, aber auch mit Blick auf nach- haltiges Wachstum. Begleitet wird die Messe von einem umfassenden Rahmenprogramm mit Bildungsiniti- ativen, öffentlichen Kunsterlebnissen und gezielten Massnahmen zur Marktentwicklung. Damit wird sich Art Basel Qatar dauerhaft in das kul- turelle Gefüge Katars einbetten und die Weiterentwicklung eines lebendi- gen Sammler- und Galerienetzwerks fördern. Mit Art Basel Qatar entsteht ein neues Kapitel in der Erfolgsge- schichte von Art Basel – und ein starkes Zeichen für den kulturellen Dialog zwischen den Regionen. Stimmen zur Initiative Ihre Exzellenz Sheikha Al Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al Thani, Vorsitzende von Qatar Museums, erklärt: „Im Rahmen der Nationalen Vision 2030 Seiner Hoheit des Emirs ver- wandelt sich Katar in eine wissens- basierte Wirtschaft, in der Kultur und Kreativwirtschaft eine führende Rolle spielen. Wir haben ein florie- rendes Ökosystem von Kultur und Sport aufgebaut, das Barrieren überwindet, gemeinsame Erlebnisse schafft, Verständnis fördert und positiven Wandel ermöglicht. Wir haben das Nationalmuseum von Katar und das 3-2-1 Qatar Olympic and Sports Museum eröffnet, und noch dieses Jahr folgen das Lusail Museum und DADU – das Kinder- museum von Katar. Zudem haben wir verschiedene kreative Zentren ins Leben gerufen – von der Fire Station: Artist in Residence bis hin [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03 / 2025 QC+ ist ein zentraler Partner von Art Basel Qatar und blickt auf eine lange Tradition in der Förderung von Kunst und Kultur zurück. Mit seiner ausgewiesenen Expertise in den Be- reichen kultureller Handel, Kunstkura- tierung, Ausstellungsdesign und Be- suchererlebnis ist QC+ ein idealer Partner für die Umsetzung der inter- national renommierten Kunstmesse in Doha. Das Kollektiv hat massgeblich zur Entwicklung der kulturellen Infrastruktur Katars beigetragen. Seine Exzellenz Nasser Al-Khelaïfi, Vorsitzender von Qatar Sports Investments (QSI), sagt: “Als führender Investor in den Berei- chen Sport, Kultur, Unterhaltung und Lifestyle ist QSI sehr stolz und be- geistert, eine Rolle bei der Einführung der renommierten Art Basel in Katar und unserer Region zu spielen – als Teil des Vermächtnisses der FIFA-WM 2022. Wie dieses Ereignis eindrucks- voll gezeigt hat, sind Sport und Kultur eng miteinander verbunden in ihrer Fähigkeit, Menschen zu vereinen. Wir freuen uns auf die Zusammen- arbeit mit QC+ und auf die Partner- schaft mit Art Basel – eine Initiative, die die Region inspirieren und Investi- tionen in eine bedeutende Kultur- organisation fördern wird.” (MCH) Seite 5

4 Galerien Stefanie Hofer: „Scene and Scenery Kunstverein Trier Leidenschaftlich widmet sich Stefanie Hofer der Farbe Schwarz. Sie reali- siert ihre Vision dieser absoluten und abgründigsten Farbe mit Hilfe einer altmeisterlichen Tiefdrucktechnik, der Aquatinta. Stefanie Hofer, Support, 2022, Aquatinta auf Bütten, 48x35cm Gegensätzliche Formprinzipien prallen in ihren aufwendig gearbeiteten Bil- dern aufeinander. In sorgfältig arran- gierten Szenerien lässt die Künstlerin die geometrische Sprache mensch- licher Zivilisation auf die organische Formensprache der Natur treffen und komponiert auf diese Weise Situatio- nen von fragiler Balance. Dichte, überbordende Schwärze lädt die Bild- räume mit innerer Spannung auf, deutet an, dass hier Dinge geschehen können - an den dargestellten Orten, aber ebenso in den Bildern selbst und schließlich in den Köpfen der Betrachter: Scene and Scenery! (Markus Bydolek) Stefanie Hofer ist 1974 in München geboren und lebt und arbeitet dort. Zahlreiche Ausstellungen, Preise und Stipendien. (KVT) Noch bis zum 15.06.25 Kuration/Einführung: Markus Bydolek [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Museen Hessen Kassel Heritage KI trifft Alte Meister. Pixel vs. Pinsel KI trifft Alte Meister nach August von der Emde Bild: Hessen Kassel Heritage Künstliche Intelligenz in Kunst und Alltag KI (Künstliche Intelligenz) ist eine Abkürzung, die heute praktisch in aller Munde ist. Schier grenzenlos scheinen ihre Möglichkeiten. Seit weni- gen Jahren kann künstliche In- telligenz Bilder erzeugen, die von menschengemachten Fo- tos, Gemälden oder Zeichnun- gen kaum noch zu unterschei- den sind. Die Ergebnisse wer- den zunehmend besser und realistischer. Die Grenzen zwi- schen Realität und digitaler Fiktion sind dabei nicht immer leicht zu erkennen. Was pas- siert denn aber, wenn man diese Neuschöpfungen und die Originalgemälde einmal zusammenbringt und nicht gegeneinander ausspielt? Technisch sind diese künstli- chen Bilder meist perfekt – aber können sie auch Kunst- werke sein? Doc Baumann hat mithilfe von verschiedenen Noch bis zum 12.6.25 zeigt Hessen Kassel Heritage gemeinsam mit Hans D. Baumann (bekannt als Doc Baumann) im Stadtgebiet von Kassel die Ausstellung „KI trifft Alte Meister. Pixel vs. Pinsel“. Bespielt werden Pla- katflächen mit Versionen von insge- samt fünf Gemälden aus den Samm- lungen von Hessen Kassel Heritage, die mit Hilfe von KI neu interpretiert werden. Gezeigt werden Werke von Rembrandt Harmensz van Rijn, Hans Baldung Grien, August von der Emde, Jacob van Oostsanen und Carl Bant- zer. Der Aprilscherz in der HNA war ein erster Auftakt zur Ausstellung. Die Route zu den Ausstellungsorten ist per QR-Code über die Plakate er- reichbar oder kann unter heritage- kassel.de abgerufen werden. Auch ein Besuch bei den Originalen in der Gemäldegalerie Alte Meister im Schloss Wilhelmshöhe oder der Neuen Galerie empfiehlt sich im Anschluss an einen Stadtrundgang. KI-Tools die historischen Vorlagen aus der Gemäldegalerie Alte Meister und der Neuen Galerie in die heutige Zeit versetzt – und darüber hinaus. KI-Bilderrätsel Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Broschüre mit Bilderrätseln, in der das Original und die KI-Bearbei- tung voneinander unterschieden werden sollen. Zudem ist im Imhof- Verlag die Publikation „KI-Bilder. Künstlich oder auch künstlerisch?“ von Doc Baumann erschienen. Hier erläutert der Autor den Umgang mit Kopie, Plagiat oder Fälschung, die technische (Re-)Produzierbarkeit von Kunstwerken und ihrer „Aura“, das Phänomen Kitsch, die zuneh- mende Mittelbarkeit künstlerischer Werkzeuge, handlungstheoretische Ansätze der Produktion und vor allem eine rezeptionszentrierte Methodik. (HKH) [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

6 Kunstmessen Affordable Art Fair kehrt zurück nach Berlin Nach dem Erfolg im Vorjahr kehrt die Affordable Art Fair vom 13.-15.06.25 zurück nach Berlin Treptow – größer, internationaler und für zwei Abende auch mit Badeschiff. Mit 60 Galerien aus 16 Ländern und einer entspann- ten Atmosphäre bringt sie ihr Konzept „Kunst für alle“ in die Arena Berlin. In einem Preisrahmen von 100 bis 10.000 EUR präsentiert sie Werke etablierter Namen ebenso wie span- nende Newcomer-Talente und möchte so zur Demokratisierung des Kunstmarktes beitragen. Im Programm hat die Berliner Affordable Art Fair eine breite Palette talentierter Newcomer:innen sowie etablierte zeitgenössische Künst- ler:innen mit Positionen aus den Be- reichen Malerei, Plastik, Druck und Fotografie. Mit 13 Galerien kommen dieses Jahr mehr als ein Fünftel der Aussteller:innen aus der Hauptstadt. Ein weiterer Akzent liegt auf spani- scher Kunst, die iberische Halbinsel ist mit 10 Galerien vertreten. Unter anderem sind aus Berlin die artnow Gallery, Galerie feinart berlin, BBA Gallery und whitegrid gallery vertre- ten sowie aus Spanien die Pigment Gallery, Galeria Rodrigo Juarranz und 3 Punts Galeria. Gezeigt werden ne- ben Arbeiten von Gerhard Richter, Georg Baselitz und Cornelia Schleime ebenso Werke aufstrebender Künst- ler*innen wie Jurena Muñoz oder Christoph Rode. (RF) Anzeige Vom alten Ägypten bis zur documenta Die ausgestellten Objekte spannen einen weiten Bogen von der Stein- zeit bis zur Gegenwart, von der Tapete bis zu astronomischen Instrumenten. Sie zeigen, wie vielfältig Museumsarbeit ist – in- haltlich wie methodisch. Methoden und Fragestellungen wer- den in der Ausstellung an unter- schiedlichen Beispielen illustriert: Dazu gehören u.a. ein kritischer Blick auf die Rolle des Hessischen Landesmuseums im Zuge der Enteignung jüdischer Menschen in der NS-Zeit, eine archäologische Spurensuche im nordhessischen Kloster Heydau und die bewegte Geschichte des Gipsabgusses einer ägyptischen Pharaonenstatue. Dabei ist es nicht das Ziel, eine überblicksartige Leistungsschau vorzuführen. Im Gegenteil werden ganz bewusst Kontraste und [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Was macht ihr da? Warum Museum wichtig ist. Museen Hessen Kassel Heritage Reibungsflächen zwischen den Noch bis zum 31.8.25 gibt Hessen Einzelstücken gesucht: Vom Alten Kassel Heritage in der Neuen Gale- Ägypten springt man zu Joseph rie in Kassel einen Einblick in die Beuys. Die Reformationszeit vielseitige Museumsarbeit. Die Son- in Hessen steht neben der derausstellung "Was macht ihr da? griechischen Antike. Warum Museum wichtig ist." geht der Frage nach, was Museen tun – und warum sie für unsere Gesell- schaft unverzichtbar sind. Anhand ausgewählter Ausstellungsobjekte, begleitet von Texten, Bildern und kurzen Filmen, zeigt die Ausstel- lung, wie Museen arbeiten. Im Mittelpunkt der Ausstellung ste- hen die fünf traditionellen Aufga- benbereiche eines Museums, wie sie der Internationale Museumsrat (ICOM) definiert: Sammeln, Bewah- ren, Forschen, Interpretieren und Ausstellen. Ausgewählte Objekte eröffnen so einen authentischen Einblick in die Arbeit, die hinter den Sammlungen von Hessen Kassel Heritage steht. ihre Geschichte(n) Den Objekten zu entlocken Lässt man sich auf dieses Konzept ein, so wird deutlich, wie es möglich und warum es eine lohnende Aufgabe ist, den Objekten ihre Geschichte(n) zu entlocken, diese zu dokumentieren und davon zu erzählen. In einem Diskursraum werden speziell für diese Ausstellung ent- wickelte filmische Formate präsen- tiert, die über die klassischen Auf- gabenbereiche der Museumsarbeit hinausweisen. Dokumentationen, essayistische Beiträge und fiktive Erzählformen eröffnen alternative Zugänge zu komplexen Themen. Zuletzt bietet die Ausstellung noch zwei ergänzende, kleinere Räume. Zum einen werden dort wissens- werte und amüsante Fakten rund ums Museum aufgerufen. Zum anderen besteht Gelegenheit, eigene Gefühle und Wünsche rund ums Museum auszudrücken und zu hinterlassen. Zur Ausstellung erscheint als Begleitpublikation ein Heft der Reihe „more.about“ in deutscher Sprache. Viele Beiträge erläutern in Breite und Tiefe das Thema „Warum Museum wichtig ist.“ (HKH)

8 Galerien in focus Galerie packt aus! 35. Geburtstag Erinnerungen und Dokumente aus 35 Jahren Galeriearbeit sowie über- wiegend nicht gezeigte Kunstwerke aus der Sammlung der Galerie und der privaten Sammlung des Galeris- tenpaares. Die in focus Galerie feiert in diesem Jahr ihr 35-jähriges Jubi- läum und blickt auf eine beeindru- ckende Geschichte als eine der weg- weisenden Galerien für Fotografie in Deutschland zurück. Seit ihrer Grün- dung im Januar 1990 hat sich die Ga- lerie als einzigartige Plattform etab- liert, die Fotografie in ihrer ganzen Bandbreite präsentiert – von klassi- scher Reportage-, Portrait-, Akt- und Architekturfotografie bis hin zu kon- zeptionellen, experimentellen, insze- nierten und abstrakten Werken. Mit einem Fokus auf Fotografie ab 1945, sowohl Vintage- als auch Modern Prints, zählt die in focus Galerie zu den ältesten Galerien in Deutschland, die sich ausschließlich diesem Medium widmet. In den vergangenen 35 Jahren hat die in focus Galerie mit über 170 Aus- stellungen in ihren eigenen Räumlich- keiten sowie in renommierten Institu- tionen und Museen Maßstäbe gesetzt. Zu den Highlights zählen wichtige Präsentationen berühmter Fotografen wie Elliott Erwitt, dessen farbige Foto- grafien in Köln ihre weltweite Premi- ere in einer Einzelausstellung feier- ten, sowie Entdeckungen wie Willy Ronis oder Bernard of Hollywood, die in Deutschland durch die Galerie be- kannt wurden. Weitere Meilensteine waren die erste große Einzelaus- stellung in Deutschland von Bruce Davidson mit seiner Serie „East 100th Street“ sowie Ausstellungen mit Größen wie Marc Riboud, Thomas Höpker, René Groebli, Franco Fontana, Nick Brandt, Sabine Weiss, Susan Meiselas, Floris M. Neusüss, Gottfried Jäger, Lucien Clergue oder Jan Saudek. Neben den Ikonen der Fotografie hat die Galerie auch zeitgenössische Posi- tionen und junge Talente gefördert. Künstler wie Thomas Kellner, Sissi Fa- rassat, Scarlett Hooft Graafland, Anna Halm Schudel, Herbert Döring-Speng- ler oder Gilbert Garcin fanden in der in focus Galerie eine Plattform. (ifg) [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Leute Eva vom Künstlerduo „Eva & Adele“ ist verstorben Nachruf Mit dem Tod von Eva, der einen Hälfte des legendären Künstlerduos „Eva & Adele“, endet eine der außergewöhnlichsten und radikalsten Lebensperformances der zeitgenös- sischen Kunstwelt. Eva starb am 21. Mai 2025 in der gemeinsamen Wohnung in Berlin-Charlottenburg, begleitet von ihrer Partnerin Adele. Ein Leben als Gesamtkunstwerk Seit ihrer ersten Begegnung 1988 und dem offiziellen gemeinsamen Auftreten ab 1991 verstanden sich Eva & Adele als wandelndes Gesamtkunstwerk. Sie waren nicht nur in Berlin, sondern auf internatio- nalen Kulturevents und Ausstellungen ein unverwechselbarer Anblick: stets identisch gekleidet, mit kahlrasierten Köpfen und extravagant geschminkt, verschwammen sie in ihrer öffentlichen Erscheinung zu ei- ner einzigen, ikonischen Figur. Bild: Freigabe von Adele EVA Radikale Offenheit und Geheimnis Privates blieb stets im Verborgenen: Ihr Alter, ihre bürgerlichen Namen und Details zur Herkunft hielten sie geheim. Stattdessen gaben sie als Biografie nur ihre Körpermaße an – wie ein Kunstwerk, das vermessen wird. Eva wurde biologisch als Junge geboren, ließ aber 2011 ihr offizielles Geschlecht in „weiblich“ ändern, nachdem sie vor Gericht für ihre Identität gekämpft hatte. Sie und Adele bezeichneten sich als „Hermaphrodit-Zwillinge aus der Zukunft“ und traten für eine frei wählbare Geschlechtsidentität ein. Kunst als Lebensform Ihr Werk reichte von Performances über Fotografie, Video, Skulptur und Ma- lerei bis hin zu Mode und Design. Das Konzept des „Futuring“, das sie präg- ten, stand für eine Kunst, die nicht nur das Jetzt, sondern auch die Zukunft gestaltet. Für Eva war Kunst das höchste Gut, „was es auf der Welt gibt“. Sie war nicht nur diszipliniert und kraftvoll, sondern auch besonders zart und empfindsam, wie Adele rückblickend schilderte. Vermächtnis Eva & Adele waren mehr als ein Künstlerpaar – sie waren eine Institution, ein sichtbares Zeichen für Mut, Selbstbestimmung und die Auflösung von Grenzen zwischen Kunst und Leben. Ihr Lebenswerk bleibt ein Aufruf, das Glück am Rockzipfel der Zukunft zu berühren und sich selbst immer wieder neu zu erfinden. Eva hinterlässt eine Lücke, die weit über die Kunstszene hinaus spürbar ist. Ihr Vermächtnis lebt weiter – überall dort, wo Menschen sich trauen, sie selbst zu sein und Kunst als Lebensform begreifen. „Wir waren Tag und Nacht zusammen, seit Jahrzehnten. Wir haben das un- glaublich gut gerockt.“ – Adele Die Redaktion wünscht Adele viel Kraft für diese schwierige Zeit. (re) [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

10 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Persönlichkeiten, die die Zukunft der Kunst gestalten Kunst-Welt Art Basel Awards Die Art Basel Awards basieren auf der Überzeugung, dass die Zukunft der Kunst nicht allein von den Kunst- schaffenden selbst gestaltet wird, sondern auch von den Ökosystemen, die sie unterstützen. Die Medaillen werden in neun Kategorien vergeben – Icon Artists, Established Artists, Emerging Artists, Cross-Disciplinary Creators, Patrons, Institutions, Cura- tors, Allies, und Storytellers. Mit die- ser neuen Initiative setzt die Art Basel einen neuen Massstab in der Anerkennung und Stärkung der vielschichtigen Netzwerke, die künstlerisches Schaffen heute ermöglichen. 'Die Art Basel Awards sind kein Wettbewerb, sondern ein Orientie- rungspunkt. Sie richten den Blick auf Menschen, die mit radikaler Vision, grossem Können und Engagement daran arbeiten, Räume für gemein- schaftliches Schaffen und Austausch zu gestalten', sagte Vincenzo de Bellis, Chair, Art Basel Awards und Director of Fairs & Exhibition Platforms bei Art Basel. Die Medalists werden während Art Basels Flaggschiffmesse im Juni in Basel sowie durch weltweite Kam- pagnen und Initiativen über das Jahr hinweg vorgestellt. Sie stehen zu- dem im Zentrum des Art Basel A- wards Summit, der ersten jährlich stattfindenden Konferenz der Art Basel für Vordenkende der globalen Kunst- und Kreativszene, die am 20.06. ebenfalls in Basel stattfindet. Später im Jahr wählen die Medalists in einem innovativen, peer-basierten Prozess bis zu 12 Gold Medalists aus ihren eigenen Reihen - die höchste Auszeichnung der Art Basel Awards. Dieses Verfahren setzt auf gemeinschaftliche Anerkennung: Die Zukunft wird von jenen sichtbar gemacht und gewürdigt, die sie mitgestalten. Goldmedaillen in den Kategorien für Kunstschaffende stehen stehen für unmittelbare, flexible Unterstützung: Insgesamt werden jährlich knapp 300’000 USD in Form von Honoraren und philanthropischen Beiträgen vergeben – ergänzt durch inter- nationales Networking, gezielte Partnerschaften und hochkarätige Auftragsarbeiten, die darauf ab- zielen, die Arbeiten der Kunst- schaffenden auf neue globale Plattformen zu bringen. Im Pilotjahr liegt der Fokus auf der Auszeichnung von Kunstschaf- fenden: Gold Medalists in der Kategorie Emerging Artist erhalten jeweils ein uneingeschränkt ver- wendbares Honorar in Höhe von 50’000 USD; Gold Medalists in der Kategorie Established Artist werden mit einem Honorar von 50’000 USD ausgezeichnet, ergänzt durch einen grossformatigen öffentlichen Auftrag, der im Juni 2026 während der Art Basel in Basel Premiere feiern wird; und für Gold Medalists in der Kate- gorie Icon Artist spendet Art Basel 50’000 USD im Namen der ausge- zeichneten Person an eine von ihr gewählte Organisation. Die Gold Medalists werden im Dezember 2025 im Rahmen der offiziellen Preisverleihung der Art Basel Awards in Miami Beach bekanntgegeben. Alle Medalists: [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025 Bild: MCH ARTISTS – ICON David Hammons, Lubaina Himid, Joan Jonas, Adrian Piper, Betye Saar und Cecilia Vicuña ARTISTS – ESTABLISHED Nairy Baghramian, Tony Cokes, Cao Fei, Ibrahim Mahama, Delcy Morelos und Ho Tzu Nyen ARTISTS – EMERGING Mohammad Alfaraj, Meriem Bennani, Pan Daijing, Saodat Ismailova, Lydia Ourahmane und Sofia Salazar Rosales CROSS-DISCIPLINARY CREATORS Formafantasma, Saidiya Hartman und Grace Wales Bonner PATRONS Shane Akeroyd, Maja Hoffmann und Joel Wachs INSTITUTIONS ART + PRACTICE, Jameel Arts Centre und RAW Material Company CURATORS Candice Hopkins, Shanay Jhaveri und Eungie Joo ALLIES Art Handlxrs, Gasworks / Triangle Network und Sandra Terdjman MEDIA AND STORYTELLERS Negar Azimi, Barbara Casavecchia und The Journal of Curatorial Studies (MCH)

[ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] 12 Kunst-Welt „Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“ Dieses Zitat stammt von Friedrich Schiller und bezieht sich auf die Bedeutung der Kunst für die Menschheit und die Idee der Freiheit. Viel Spaß beim Blick über den Tellerrand! In diesen unruhigen Zeiten ist offensichtlich Kunst das einzig beständige. Erneut hat die Redaktion für Sie sechs interessante Ausstellungen ausgewählt. Schweizer Schätze: Meisterwerke des „THIS IS TOMORROW“ in der Staatsgalerie Christo und Stuttgart Impressionismus aus dem Museum Langmatt Jeanne-Claude im Museum Würth in Künzelsau Museum Würth Bild: Museum Würth Der gebürtige Bulgare Christo Vladi- mirov Javacheff (1935–2020) und seine französischstämmige Frau Jeanne-Claude Denat de Guillebon (1935–2009) waren zweifellos eines der bemerkenswertesten Künstler- paare des 20. Jahrhunderts. An ex- ponierten öffentlichen Orten – wie etwa dem Arc de Triomphe in Paris, dem Berliner Reichstag oder dem Lago d‘Iseo in Italien – schufen sie beeindruckende temporäre Pro- jekte, die unsere Vorstellungen da- von, was Kunst sein kann, erweitert haben. Aus Anlass des 90. Geburtstags von Christo und Jeanne-Claude – beide wurden am 13. Juni 1935 geboren – präsentiert das Museum Würth ei- nen Querschnitt durch 60 Jahre ih- res Schaffens. (MW) Museum Würth Reinhold-Würth-Straße 15 74653 Künzelsau-Gaisbach Noch bis zum 25.01.26 Täglich 11 - 18 Uhr Eintritt frei kunst.wuerth.com Pierre-Auguste Renoir, Das Boot, um 1878, Öl auf Leinwand, Museum Langmatt, Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown, Baden, Schweiz Bild: © Jean-Pierre Kuhn, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich Von Renoir und Monet über Degas bis Gauguin und Cézanne: Das Schweizer Museum Langmatt gilt als eine der bedeutendsten Privatsammlungen des französischen Impressionismus in Europa. Das Ehepaar Sidney und Jenny Brown trug die Kollektion be- reits Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrer Jugendstilvilla in Baden bei Zü- rich zusammen, die seit 1990 als Mu- seum der Öffentlichkeit zugänglich ist. Da Gebäude und Parkanlage ak- tuell generalsaniert werden, bietet sich nun in Köln die einmalige Chance, die impressionistischen Meis- terwerke erstmals außerhalb der Schweiz zu bewundern. (WRM) WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM Obenmarspforten, 50667 Köln Noch bis zum 27.07.25 Di. bis So. 10 - 18 Uhr Mo. Geschlossen wallraf.museum Ulrike Ottinger, Bande dessinée, 1967, Staats- galerie Stuttgart, erworben 2021 aus Mitteln der Museumsstiftung Baden-Württemberg Bild: © Ulrike Ottinger „THIS IS TOMORROW“ ist ein Versprechen der Staatsgalerie: Wir sammeln in der Gegenwart für die Zukunft. Konkret heißt das für uns, dass wir seit den letzten Jahren in unserer Sammlungsstrategie be- wusst den Fokus auf weibliche Posi- tionen legen, die bislang noch stark unterrepräsentiert sind. Zudem erwerben wir im Bereich der Gegen- wartskunst kontinuierlich Werke, die globale gesellschaftliche Themen aufgreifen und so den Sammlungs- bestand um neue Perspektiven er- weitern. Neben Werken der Staats- galerie ergänzen ausgewählte Leih- gaben aus der Sammlung Scharpff- Striebich, der Mercedes-Benz Art Collection und der Sammlung Siegfried und Jutta Weishaupt die Präsentation. (SGS) Staatsgalerie Stuttgart Konrad-Adenauer-Str. 30 - 32 70173 Stuttgart Noch bis zum 31.12.25 Di. bis So.: 10 - 17 Uhr Mo. Geschlossen staatsgalerie.de [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

14 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Gegenwart pur. International gefragt. Fest etabliert. Standimpressionen Galerie Ludorff Bild: epm [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025 Kunstmessen Art Düsseldorf 2025 Erfolgreiche Abschlüsse, eine spür- bar lebendige Atmosphäre und in- ternationales Interesse zeigen: Die Art Düsseldorf hat ihren Platz im Kunstmarkt behauptet. Die vorab immer wieder angeführten ge- dämpften Erwartungen wurden ein- deutig über-troffen: Trotz einer kri- tischen Marktlage ist es der Art Düsseldorf gelungen, Sammler:in- nen, Institutionen und Galerien er- folgreich zusammenzubringen. In allen Preissegmenten wechselten Kunstwerke ihre Besitzer, auch im hochpreisigen Bereich wurden Muse- umsankäufe verzeichnet. Besonders hervorzuheben sind die Ankäufe der Düsseldorfer Museen und ihrer För- dervereine. So konnte die Kunst- sammlung Nordrhein-Westfalen mit einer Arbeit von Bunny Rogers und der Mäzenatenkreis der Freunde des Kunstpalastes mit vier Positionen (Esra Gülmen, Almut Heise, Christa Mayer und Márton Nemes) bedeu- tende Neuerwerbungen tätigen. Mit einer stabilen Besucherzahl von rund 20.000 und einem deutlichen Zuwachs an nationalen und internati- onalen VIP-Gästen von +10 % im Vergleich zum Vorjahr bestätigt sich: „Die Art Düsseldorf ist jetzt auf dem Radar der Sammlerwelt – nicht nur regional, sondern deutschlandweit und international. Die Zahl der inter- nationalen Sammler:innen, die das umfangreiche VIP Programm und die Messe 2025 genossen haben, stieg im Vergleich zum Vorjahr sogar um 40%. „Den Mut zu unbequemen Themen beweisen zahlreiche der 108 teilneh- menden Galerien. Es ist die siebte Ausgabe der Art Düsseldorf, die junge Messe entwickelt sich in jeder Hin- sicht: qualitativ, ihr VIP-Programm betreffend und schließlich mit Blick auf die Sponsoren“ so schreibt Chris- tiane Meixner im Tagesspiegel. Die siebte Ausgabe überzeugte mit einem sorgfältig kuratierten Angebot von 108 Galerien, darunter große in- ternationale Namen wie Pace, Men- nour, Krinzinger, oder Meyer Riegger, ebenso zahlreiche ambitionierte junge Projekte. Besonders sichtbar wurde der Anspruch im neuen Fokusbereich „Paper“ und auf 18 kuratierten Skulp- turenplätzen, die das Areal Böhler er- neut in ein lebendiges Messeforum verwandelten. „Atmosphärisch zählt sie zum Besten, was die deutsche Kunstmesse-Land- schaft zu bieten hat“, so Silke Hoh- mann in der Monopol. Das bestätigt auch Julia Stellmann in der FAZ: „Überzeugen kann [die Art Düssel- dorf] abermals mit ihrer luftigen Ausstellungsarchitektur und guter Qualität an den Ständen.“ Die Quali- tät und Relevanz des gezeigten Pro- gramms spiegelt sich so nicht nur in der Präsenz institutioneller Ankäu- fer*innen sowie zahlreicher privater Sammler:innen wider, sondern auch in der medialen Resonanz. „Die Art Düsseldorf präsentiert sich in ihrer siebten Ausgabe als ein Zentrum der zeitgenössischen Kunstszene Deutschlands.“ so Ste- fan Kobel im Handelsblatt. Er er- wähnt den hier stattfindenden Ge- nerationenwechsel - die Art Düssel- dorf scheint bestens gerüstet für die Zukunft. „Kunst ist die Ware der Zuversicht“, schreibt Ddorf-aktuell – und bringt da- mit auf den Punkt, was die Messe auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zu leisten vermag: Vertrauen, Austausch und kulturelle Relevanz zu schaffen. Messe-Direktor Walter Gehlen betont: „Es ist uns gelungen, uns als Partner der Galerien zu positionieren.“ Standimpressionen Galerie Boisserée Bild: epm Mit Gästen aus den Niederlanden, Belgien, Österreich, der Schweiz, Frankreich, UK, USA, Japan, Südko- rea, Luxemburg und der Türkei so- wie dem gesamten Bundesgebiet zeigt sich: Die Art Düsseldorf hat Reichweite – geografisch wie inhalt- lich. Sie ist Ort der Begegnung und Ort der Gegenwart. Die nächste Art Düsseldorf findet vom 17.–19. April 2026 statt, die Preview am 16. April 2026. (afi)

16 Leute Herzlichen Glückwunsch Mascha Schilinski Filmfestspiele Cannes Am 24.05.25 gingen die 78. Interna- tionalen Filmfestspiele von Cannes zu Ende. Bei der Preisverleihung wurde der Film „In die Sonne schauen“ von Mascha Schilinski gemeinsam mit dem Film „Sirât“ von Oliver Laxe mit dem Preis der Jury ausgezeichnet. Mascha Schilinskis Spielfilm wurde mit insgesamt 634.400 Euro vom Bund gefördert. Kulturstaatsminister Weimer: „Die Auszeichnung mit dem Preis der Jury für ‚In die Sonne schauen‘ ist fantas- tisch! Zu dieser tollen Ehrung gratu- liere ich Mascha Schilinski und dem gesamten Filmteam von ganzem Her- zen. Die Jury hat damit ein ganz be- sonderes, zeitloses und poetisches Werk geehrt. Einen Film, der durch seine bildmächtige Erzählform und seine leise, aber eindringliche Kraft berührt. Das ist ein großartiger Erfolg für die Regisseurin Mascha Schilinski, die ihre ganz eigene Filmsprache ge- funden hat und nun auch internatio- nal für Aufsehen sorgt. Und es ist ein großer Erfolg für die Filmförderung des Bundes, die das Projekt von der Entwicklung bis zur Herstellung finan- ziell unterstützt hat.“ Bei der diesjährigen Ausgabe der Film- festspiele war Deutschland außerge- wöhnlich stark vertreten: Neben „In die Sonne schauen“ war „Amrum“ von Fatih Akin als deutscher Beitrag in der Nebenreihe „Cannes Premiere“ vertre- ten. Akins neuester Film wurde mit insgesamt knapp 1,44 Millionen Euro vom Bund gefördert. Daneben waren weitere zahlreiche deutsche Koproduk- tionen Teil des Programms, wie zum Beispiel „Das Verschwinden des Josef Mengele“ von Regisseur Kirill Serebrennikov, oder „The Phoenician Scheme“ von Wes Anderson, der im Studio Babelsberg produziert wurde und mit mehr als 10,4 Mio. Euro durch den Bund gefördert wurde. „Es ist ermutigend zu sehen, welche große Resonanz deutsche Filme und Koproduktionen auf der Bühne von Cannes finden“, so Kulturstaatsminis- ter Weimer. (BKM) [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Bild: bpk | Hamburger Kunsthalle | Elke Walford Franz Marc, Affenfries, 1911, Öl auf Leinwand, Hamburger Kunsthalle Die Moderne im Zoo Museen Franz Marc Museum, 29.06. bis 09.11.25 Vom 29.06. bis zum 9.11.25 prä- sentiert das Franz Marc Museum die große Themenausstellung „Die Moderne im Zoo“. Erstmals wird der Zoo als Ort der Beobachtung, Projek- tion und Imagination in einer umfas- senden kunst- und kulturhistorischen Zusammenschau als zentrales Motiv der künstlerischen Moderne erschlossen. Künstlerinnen und Künstler wie Franz Marc, August Macke, Renée Sintenis, Alfred Kubin, Paul Klee, Max Lieber- mann, Emy Roeder, Gabriel von Max und viele andere begegneten um 1900 dem Zoo nicht nur als einem neuartigen Ort ästhetischer Erfahrung, sondern als Spiegel einer Epoche im Umbruch. Bewegte Tier- körper, exotische Inszenierungen, neue wissenschaftliche Theorien über Tierverhalten und Emotion, aber auch Fragen nach Kontrolle, Zähmung, Nähe und Distanz bestimmten die künstlerische Auseinandersetzung mit der Tierwelt im Zoo und wurden zugleich zu einem Reflex gesellschaft- licher Sehnsüchte, kolonialer Macht- verhältnisse und der Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucks- formen. Trotz seiner zentralen Bedeutung als Erfahrungsraum für die Kunst der Moderne ist der Zoo bislang kaum systematisch in den Fokus musealer Ausstellungen gerückt. „Die Moderne im Zoo“ schließt diese Lücke. Die Ausstellung basiert auf mehrjäh- riger interdisziplinärer Forschung und beleuchtet erstmals in dieser Breite die vielfältigen künstlerischen, ethischen und politischen Verflechtungen, die sich aus der Begegnung von Kunst und Zoo um 1900 ergeben. Zoologische Gärten entwickelten sich im 19. und frühen 20. Jahrhundert zu urbanen Erlebnisräumen und Massenattraktionen. Sie boten eine Mischung aus wissenschaftlicher Präsentation, bürgerlicher Freizeit- kultur, kolonialem Schaufenster und moralischem Erziehungsort. Kün- stlerinnen und Künstler erkannten in ihnen Orte ästhetischer Grenzer- fahrungen: Die Tiere wurden zum Gegenstand einer künstlerischen Auseinandersetzung, die zugleich das Verhältnis von Mensch, Tier und Na- tur neu zu denken versuchte. Der Zoo wurde zur Bühne für das „Andere“ aber auch zum Spiegel des Eigenen. In der Kunst der Moderne rückte das Tier als fühlendes, agierendes Gegenüber zunehmend ins Zentrum: nicht mehr bloß als Allegorie oder Dekoration, sondern als Träger von Bewegung, Emotion und geistiger Au- tonomie. Zugleich wurde das Tier zum Experimentierfeld neuer Formen und Farben. Besonders Franz Marc suchte im Tierbild ein Gegenmodell zur rationalisierten Welt der Moderne und damit auch eine Möglichkeit der künstlerischen Erneuerung jenseits akademischer Traditionen. (FMM)

18 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Bild und Macht. Zeppelin-Fotografie im Fokus Ebb.global & Neïl Beloufa, mock ups of AI generated images based on a dataset of zeppelin images from the Zeppelin Museum, work in progress, 2024 Bild: © Zeppelin Museum Friedrichshafen Die Ausstellung Bild und Macht. Zep- pelin-Fotografie im Fokus untersucht erstmals umfassend den Zeppelin als Motiv in der Fotografie. Sie setzt da- mit einen neuen Ausgangspunkt in der Auseinandersetzung mit der visu- ellen Geschichte des Luftschiffs und zeigt, wie das Bild des Zeppelins im Kaiserreich, der Weimarer Republik und der NS-Diktatur als Werkzeug politischer Propaganda eingesetzt wurde. Als Sinnbild für die Eroberung des Himmels, technologische Überle- genheit, militärische Macht und glo- bale Vernetzung wurde es zum Träger eines imperialen Machtanspruchs. Anhand dieser gezielten medialen Inszenierung stellt das Zeppelin Museum mit Bild und Macht. Museen Zeppelin Museum Friedrichshafen Wie transportieren Bilder Macht? Wie tragen sie zur Konstruktion von Geschichte bei? Wie manipulieren sie uns? Galerien „ Deichtorhallen Hamburg, 05.06. – 14.09.25 Katharina Grosse zählt zu den inter- Ergänzt wird die Schau durch ausge- national bedeutendsten Künstlerinnen wählte Leinwandarbeiten sowie erst- ihrer Generation. Bekannt wurde sie mals gezeigte Zeichnungen und Skiz- durch ihre radikale, raumgreifende zenbücher aus dem privaten Archiv. Malerei, mit der sie die traditionellen Eine besondere Premiere feiert der Grenzen des Mediums konsequent neue Making-of-Film von Claudia überschreitet. In ihren oft ortsbezo- Müller, der exklusive Einblicke in genen Arbeiten verwandelt sie Ob- das Atelier und den Schaffens- jekte, Architekturen und ganze Land- prozess der Künstlerin gewährt. schaften in vibrierende Farbräume – Mit „Wunderbild“ verwandelt Katha- visuell und haptisch gleichermaßen rina Grosse die 3.000 qm große Halle überwältigend. für aktuelle Kunst in ein raumgreifen- Vom 5.6. bis zum 14.9.25 präsentie- des Kunstwerk, das Malerei, Skulptur ren die Deichtorhallen Hamburg die und Architektur verbindet. Mit einer spektakuläre Installation „Wunder- Länge von über 60 Metern präsentiert bild“, eines der Hauptwerke Grosses, sich das „Wunderbild“ als imposante flankiert von einer eigens für die Enfilade von Gemälden auf losen Ausstellung geschaffenen, begeh- Stoffbahnen, die an zwei Seiten baren Erdarbeit. von der Decke herabhängen. (DTH) Katharina Grosse – „Wunderbild“ [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025 Zeitgenössische künstlerische Positionen greifen das historische Bildmaterial auf und arbeiten mit dem Bildarchiv des Museums. Die Künstler:innen Aziza Kadyri, Christelle Oyiri und das Kollektiv Ebb.global & Neïl Beloufa dekon- struieren tradierte Narrative, stellen deren visuelle Sprache infrage und drehen das Archiv im übertragenen Sinne auf links. Sie fordern so den kritischen Umgang mit der Bild- geschichte des Zeppelins, der neue Perspektiven eröffnet. Darüber hinaus wird der Blick auf Bilder als Informationsträger geschärft. Thematisiert werden deren Wahrheitsgehalt sowie die Methoden und Strategien der Bild- manipulation. Ziel der Vermittlungs- arbeit des Museums ist es, die Medienkompetenz der Besucher- innen und Besucher zu fördern und den reflektierten Umgang mit Bildern zu stärken. Bild und Macht. Zeppelin-Fotografie im Fokus wird unter anderem von der Baden-Württemberg Stiftung und der ZF Kunststiftung gefördert. (ZM)

20 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Marion Ackermann offiziell im Amt Leute Stiftung Preußischer Kulturbesitz Wolfram Weimer überreicht Marion Ackermann und Hermann Parzinger Blumen Bild: SPK/photothek/zahn.net Mit einem Festakt im Neuen Museum auf der Muse- umsinsel Berlin ist am Dienstag (27. Mai) der bisherige Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Her- mann Parzinger, nach 17 Jahren Amtszeit verabschie- det worden. Gleichzeitig wurde Marion Ackermann in ihr Amt eingeführt. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und die neue Berliner Kultursenatorin Sahra Wedl-Wilson in Vertretung für den Regierenden Bürgermeister würdig- ten vor 400 geladenen Gästen die prägenden Jahre un- ter der Präsidentschaft Hermann Parzingers. Er habe die SPK erneuert und den einmaligen Verbund der Stif- tung mit seinen Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungsinstituten zukunftsfest gemacht, hieße es in den Reden. Mit der nun zum Abschluss kommenden Reform, dem neuen SPK-Gesetz und dem von Bund und Länder unterzeichneten neuen Finanzierungsabkommen sei die Stiftung gut aufgestellt. Parzinger habe zahlrei- che Bauprojekte zum Abschluss gebracht, die wissen- schaftliche Bedeutung der SPK betont und zur Inter- nationalisierung beigetragen. Seine Nachfolgerin Marion Ackermann sei eine international hoch angesehene Kulturmanagerin, die die nötige Erfahrung, Weitsicht und Netzwerke mitbringe. Marion Ackermann würdigte den scheidenden Präsidenten und dankte ihm für die gemeinsamen drei Monate. Zur SPK erklärte sie: „Es wird künftig darum gehen, wie wir die Rolle der SPK als Repräsentanz Deutschlands, oder genauer: des föderal-demokrati- schen Deutschlands, neu und zeitgemäß erzählen können – mit all seinen künstlerischen und kulturellen Hervorbringungen, in all seiner Vielfalt“ und betonte: „Die Stärkung von Bildung und Vermittlung wird wesentlich für den Erfolg der nächsten Jahre sein und essenziell für die Zukunftsfähigkeit der Stiftung.“ (SPK) 100 Jahre Bauhaus Dessau Kunst-Welt Jubiläumsauftakt in der Neuen Nationalgalerie Ein Wochenende lang geht es im Bau von Mies van der Rohe um die Materialität der Moderne unter dem Motto „An die Substanz“ Vor genau einhundert Jahren zog das Staatliche Bau- haus von Weimar nach Dessau. In Anhalt, dem „Silicon Valley der zwanziger Jahre“, begann für die Schule die dynamischste, fruchtbarste Zeit, die Hinwendung zur Industrie und die Neupositionierung unter dem Motto „Kunst und Technik – eine neue Einheit“. Am 4.12.1926 eröffnete das Bauhausgebäude von Walter Gropius mit seiner markanten Vorhangfassade und wurde zu einem gebauten Manifest einer Gestaltungs- und Bildungsre- volution. Heute gilt es als das Symbol für die „weiße Moderne“ schlechthin. Die Stiftung Bauhaus Dessau feiert das Jubiläum sech- zehn Monate lang unter dem Motto „An die Substanz“. Inhaltlicher Schwerpunkt ist die Materialität, also der Einsatz und Umgang mit alten und neuen Materialien wie Glas, Beton und Metall in der Bau-, Technik- und Kulturgeschichte als Erbe des Bauhauses. Gleichzeitig werden Fragen nach neuen Potenzialen in der Baubran- che vor dem Hintergrund gegenwärtiger ökologischer Herausforderungen gestellt. Im Rahmen des Föderalen Programms gastiert die Stiftung Bauhaus Dessau an dem Wochenende vom 13.06. bis zum 15.06.25 in der Neuen Nationalgalerie, um einen ersten Vorgeschmack auf das Programm zu ge- ben. Der Architekt des „Tempels der westlichen Moderne“, Ludwig Mies van der Rohe, war von 1930-1933 der dritte und letzte Direktor des Bauhauses in Dessau und Berlin, bevor er 1938 in die Vereinigten Staaten emigrierte. Marion Ackermann, designierte Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sagt: „Das Dessauer Bauhaus- gebäude ist eine Ikone der Architektur – und wird nun für ein Wochenende in einer anderen Ikone zu Gast sein. Das Jubiläumsprogramm geht der Moderne auf den Grund, untersucht den Umgang mit Materialien, was für das historische Bauhaus schon ein großes Thema war. Und für uns erst recht, nicht nur, wenn wir Gebäude wie die Neue Nationalgalerie sanieren. Wir freuen uns, dass das Land Sachsen-Anhalt mal wieder bei der SPK zu Besuch ist, uns verbinden schönste Kooperationen, gerade auch zur Bauhausgeschichte.“ Staatsminister Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt sagt: „Das Bauhaus war ein Ort des Experiments und des Neuen, ein Ort des künstlerischen wie gesellschaft- lichen Aufbruchs. Als Leuchtturm der Moderne hat es nicht nur Sachsen-Anhalt nachhaltig geprägt. Seine Strahlkraft verdankt das Bauhaus nicht zuletzt einem Netzwerkgedanken, der auch 100 Jahre nach dem Umzug nach Dessau fortwirkt.“ (SPK) [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

22 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Kunstwelt Herkunft Sammlung Bührle wird Untersucht Kunsthaus Zürich Vor dem Hintergrund der nationalen und internationalen Entwicklungen in der Provenienzforschung, der öffentli- chen Diskussion zur Präsentation der Dauerleihgabe im Kunsthaus sowie der Überprüfung der Provenienzfor- schung der Stiftung Sammlung E.G. Bührle (nachfolgend: Bührle-Stiftung) durch Prof. Raphael Gross war es er- forderlich, die Beziehung zwischen der ZKG und der Bührle-Stiftung neu zu beurteilen und zu regeln. Nach intensiven Gesprächen verab- schiedeten die ZKG und die Bührle- Stiftung heute Morgen, 26.05.25, Leitlinien mit folgenden Punkten und Schritten ihrer weiterführenden part- nerschaftlichen Zusammenarbeit: Die Werke der Bührle-Stiftung bleiben als Dauerleihgabe weiter- hin im Kunsthaus Zürich der Öf- fentlichkeit zugänglich. Mit einem gezielten, auf fünf Jahre angelegten Projekt übernimmt die Zürcher Kunstgesellschaft – ge- mäss Subventionsvertrag mit der Stadt Zürich sowie dem Dauerleih- vertrag mit der Bührle-Stiftung – die Provenienzforschung der Sammlung im Kunsthaus. Mit die- sem Engagement bekennt sie sich zu ihrer Verantwortung als Institu- tion, sich der Geschichte und ihren Ambivalenzen aktiv und mit der gebotenen Dringlichkeit zu stellen. Die Bührle-Stiftung bekräftigt ihr Bekenntnis, bei Werken der Dau- erleihgabe mit begründeten Hin- weisen auf einen NS-verfolgungs- bedingten Entzug faire und ge- rechte Lösungen anzustreben. Drei neue Präsentationskonzepte eröffnen in den nächsten fünf Jah- ren neue Perspektiven auf die Werke und vertiefen die histori- sche Kontextualisierung. Der Bericht zur Überprüfung der Pro- venienzforschung der Bührle-Stiftung wurde im Auftrag von Stadt, Kanton und der Zürcher Kunstgesellschaft er- stellt und im Juni 2024 der Öffentlich- keit präsentiert. (KHZ) Kunst-Welt Surrealismus und deutsche Romantik Rendezvous der Träume Traum, die Einbildungskraft, die Nacht, aber auch für den Mikro- wie Makrokosmos oder ein be-sonderes Naturgefühl gehörten zu den Inspirations- quellen, die sich der Surrealis- mus ein Jahr-hundert später zu eigen machte. Er knüpfte an die Romantik als Reaktion gegen die „Entzauber-ung der Welt“ an und spiegelte ihre revo-lutionäre Dimension; Ziel beider Bewegungen war ein Lebensgefühl, die Infrage- stellung einer scheinbar ge- gebenen Realität und ihrer Grenzen und damit nicht weniger als eine Transformation sowohl des Individuums wie der Gesellschaft. Die umfassende Ausstellung bietet die einzigartige Gelegen- heit weltbekannte ebenso wie teils noch nie präsentierte Werke aus über 80 internatio- nalen, privaten und öffentlichen Sammlungen aus den USA, Mexiko und ganz Europa zu erleben. Insgesamt werden ca. 300 Gemälde, Graphiken, Zeichnungen, Fotografien, Filme, Skulpturen und Objekte von 65 Surrealist:innen und 30 Romantiker:innen zusammenge- tragen. Die Ausstellung ist Teil der internationalen Surrealismus- Feier anlässlich des 100. Jubiläums des Manifests des Surrealismus und wird in anderer Form noch in diesem Jahr ausgerichtet im Philadelphia Museum of Art (8.11.25 bis 16.02.26). (HKH) Philipp Otto Runge (1777–1810) Der Morgen (erste Fassung), 1808 Öl auf Leinwand, 109 x 85,5 cm Hamburger Kunsthalle © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford Die Hamburger Kunsthalle präsentiert eine umfassende Ausstellung zum internationalen Surrealismus anläss- lich des 100. Jubiläums der Gründung dieser Bewegung, und spürt dabei der deutschen Romantik als einer der wichtigsten Geistesverwandtschaften des Surrealismus nach. Ausgehend von einem erstmals thematisierten Bilderpaar der Kunsthalle, treffen über 230 surrealistische Ikonen von großen wie auch neu zu ent- deckenden Surrealist:innen wie Max Ernst, Meret Oppenheim, René Magritte, André Masson, Salvador Dalí, Dorothea Tanning, Paul Klee, Valentine Hugo, Victor Brauner und Toyen in neuartigen Kontexten und spannungsvollen Gegenüberstell- ungen auf über 70 Meisterwerke der deutschen Romantik, unter anderem von Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge sowie auf romantische Dichtung. Leitthemen wie die Faszination der deutschen romantischen Künst- ler:innen und Dichter:innen für den [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

24 Auktionen Internationale Positionen von Format Auktionshaus Karl & Faber Werke von Pierre-Auguste Renoir, Otto Mueller sowie von Jörg Immendorff und Katharina Grosse stehen im Juni bei Karl & Faber an der Spitze der Auktion „Moderne & Zeitgenössische Kunst“. Das sinnliche Frauenbildnis „Femme à la poitrine nue, endormie“ von Pierre- Auguste Renoir spielt eine besondere Rolle im Œeuvre des international gefragten Impressionisten. Mit lock- erem Pinselstrich und einer weichen Farbpalette hat der 78-jährige Maler 1919 sein Lieblingsmodell Andrée Heu- schling im Garten von Les Collettes, dem südfranzösischen Anwesen des Künstlers, dargestellt und die Szene kurz darauf in die Gesamtkomposition seines letzten Gemäldes „Les Baig- neuses“ als Replik integriert – heute im Pariser Musée d’Orsay. Renoirs schlafende Schöne ist das Spitzenlos in Karl & FaberS Frühjahrsauktion „Mo- derne & Zeitgenössische Kunst“ am 5. und 6.6.25. Taxiert ist es auf 500 000 bis 700 000 €. Bei der zeitgenössischen Kunst setzt Jörg Immendorffs wandfül- lende Leinwand „Studie zu Café de Flore“, das auf 120 000 bis 150 000 € geschätzt ist, einen besonderen Akzent. In dem verdichteten, expres- siven Tableau von 1991 zeigt er die bundesdeutsche Kunstszene als Zu- schauer eines Varietés, an dessen Tischen u.a. Joseph Beuys, Georg Baselitz, aber auch der Galerist Mi- chael Werner sitzen. Die Gemälde- zyklen Café de Flore und Café Deutschland gehören zur bedeutend- sten Werkgruppen des politisch ambi- tionierten Düsseldorfer Künstlers. Seinem Leitmotiv „Die Kunst der Sam- mlung“ kommt Karl & Faber insbeson- dere mit Werken des Nouveau Ré- alisme aus einer deutschen Privat- sammlung nach. Für den hiesigen Auktionsmarkt wird erstmals eine kon- zentrierte Auswahl dieser innovativen, programmatischen Richtung präsen- tiert, deren Ziel die Sprengung des traditionell erhabenen Kunstcharakters war. Die Arbeiten von Arman, Jacques Villeglé, Daniel Spoerri, aber auch von Yves Klein und Christo & Jean Claude werden zu Taxen zwischen 4 000 und 100 000 Euro angeboten. (AKF) Revolutionär der Moderne Herbin malt in unterschiedlichen Gegenden Frankreichs von der bel- gischen Grenze bis zur spanischen sowie im belgischen Brügge, im Hamburger Hafen und auf Korsika. Diese Ortswechsel bieten neue visu- elle und gestalterische Anreize und lösen nicht selten Veränderungen in seiner Bildsprache aus. Erst als er sich in den 1930er Jahren endgültig auf die abstrakte Kunst verlegt, bleibt er vor Ort in Paris. Während des ersten Weltkriegs ent- wirft er Tarnmuster für Flugzeuge, danach entwickelt er für dekorative Holzobjekte zum ersten Mal ein völ- lig abstraktes, geometrisches For- menvokabular. Als sozial engagier- ter Künstler und zeitweiliges Mit- glied der Kommunistischen Partei Frankreichs sieht er darin eine monumentale „Kunst für alle“. [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Auguste Herbin im Lenbachhaus Kunstwelt Termin: 03.06. bis 19.10.25 Der französische Maler Auguste Her- bin (1882–1960) gilt als ein Revolu- tionär der Moderne und einer der Begründer der Abstraktion in Frank- reich. Kurz nach der Jahrhundert- wende beginnt er mit spätimpressi- onistischen Landschaften, Stillleben und Porträts, schon jetzt in leuch- tenden, dabei harmonisch gehand- habten Farben, die in der darauffol- genden fauvistischen Phase wild werden und es ein Leben lang bleiben. 1904 begegnet er dem deutschen Kunstkritiker und Galeristen Wil- helm Uhde, der ihn auch in Deutschland einführt – mit weitrei- chenden Folgen: Herbin wird bis heute in Deutschland ausgestellt und gesammelt. 1909 malt er erste kubistische Bilder und zählt damit zu den Erfindern dieser Bildsprache. Auch sein Kubismus ist starkfarbig. 1909 bezieht er ein Atelier im be- rühmten Bateau-Lavoir auf dem Pariser Montmartre, in unmittel- barer Nachbarschaft zu Braque und van Dongen. Wenn er sich anschließend einer figurativen magisch-realistischen Malerei zuwendet, dann bedeutet das keinen Bruch, sondern eine Metamorphose. Wie immer in seinem variablen Werk ist es ein Fruchtbarmachen des Alten im Neuen. Als er nach wenigen Jahren unter veränderten Vorzeichen zur abstrakten Malerei zurückkehrt, macht er das zunächst mit runden Formen, Voluten, Spiralen. „Einer der Begründer der Abstraktion in Frankreich“ Als Organisator von Ausstellungen und Vereinigungen propagiert er die Bedeutung der abstrakten Kunst, so ab 1931 als Präsident der Gruppe Abstraction-Création. In den späten 1930er Jahren beschäftigt er sich vermehrt mit Farbtheorien, vor al- lem mit anthroposophischen Adapti- onen von Goethes Farbenlehre. Daraus entwickelt er 1942 sein „alphabet plastique“, ein Regelwerk der reinen Farbtöne und geometri- schen Formen, Musiknoten und Buchstaben. Damit „buchstabiert“ er Begriffe in Bildern, doch inter- pretiert er sie stets variabel mit Blick auf ihre emotional erfahrbare Qualität. Nach 1945 wird Herbin Vorbild für Vertreter der konkreten und kinetischen Kunst und der Op-Art, sein Werk wird in zahlrei- chen Einzelausstellungen gezeigt. Er engagiert sich bis zu seinem Tod als Erneuerer der französischen Abstraktion. Die Ausstellung umfasst die wich- tigsten Stationen in Herbins Schaf- fen und zeigt ca. 50 bedeutende Werke mit umfangreicher Dokumentation. (LBH) Kuratiert von Susanne Böller

26 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Museen Mounira Al Solh im Bonnefanten Museum 07.06.25 bis 11.01.26 Das Bonnefanten Museum präsentiert ab dem 7. Juni 2025 die erste große Einzelausstellung von Mounira Al Solh (*1978, Beirut) in den Niederlanden. Die libanesisch-niederländische Künst- lerin zählt zu den einflussreichsten Stimmen ihrer Generation. In den letz- ten Jahren wurde ihr Werk internatio- nal vielfach ausgezeichnet und ausge- stellt, unter anderem erhielt sie den ABN Amro Art Award, war für Artes Mundi 10 (2023) nominiert und be- spielte den libanesischen Pavillon der Biennale von Venedig (2024). „Ein Land so groß wie ihre Haut“ vereint monumentale Installationen von der Biennale mit eigens für die Ausstellung geschaffenen neuen Arbeiten. Von alten Mythen bis zur Popmusik Al Solhs Werk entzieht sich einfachen Kategorisierungen. Sie verbindet per- sönliche Erlebnisse mit kollektiven Er- innerungen und politischen Realitäten, mischt Alltagsbeobachtungen mit me- diterranen Mythen. So etwa auch bei der Darstellung der phönizischen Köni- gin Elissa, besser bekannt unter ihrem römischen Namen Dido. In ihrer künstlerischen Praxis überwindet sie Genregrenzen spielerisch und kombi- niert Malerei, Skulptur, Video, Perfor- mance und Textilarbeiten. Ihr Stil bleibt dabei unverkennbar: farbenfroh, vielschichtig, voller Humor und forma- ler Raffinesse – mit einem Rhythmus, der an Musik erinnert. Aufgewachsen im vom Bürgerkrieg ge- prägten Libanon, spiegeln sich in Al Solhs Arbeiten die Erfahrung von Krieg, Vertreibung und Widerstand wi- der. Ihre Werke erzählen von Resili- enz, Sehnsucht, Identität und Gerech- tigkeit – Themen, die sich aus Ge- schlecht, Herkunft und sozialer Zuge- hörigkeit speisen. Nach ihrem Studium der Malerei an der Universität von Bei- rut setzte sie ihre Ausbildung an der Gerrit Rietveld Academie und der Rijksakademie in Amsterdam fort. Heute lebt und arbeitet die Künstlerin zwischen dem Libanon und den Nie- derlanden – eine kulturelle und emoti- onale Brücke, die auch ihr Werk durchzieht. (BFM) Ausstellungen Salle du Jeu de Paume, 07.06. bis 05.10.25 „Très Riches Heures“ im Schloss Chantilly Bild: Château de Chantilly Die Très Riches Heures des Herzogs von Berry sind eine wahre Ikone des Mittelalters und das Juwel der Samm- lungen des Musée Condé im Schloss Chantilly. Gemäß dem Willen seines Stifters, des Herzogs von Aumale, darf das Manuskript nicht außerhalb des Schlosses Chantilly ausgestellt wer- den, wo es aufgrund seiner Zerbrech- lichkeit und Kostbarkeit sicher und vor Blicken geschützt aufbewahrt wird. Die Ausstellung, die von Juni bis Oktober 2025 im Jeu de Paume gezeigt wird, ist diesem legendären Buch gewidmet – dem berühmtesten mittelalterlichen Manuskript der Welt. Seine Restaurie- rung ermöglicht es, den legendären Kalender des Werks einzeln zu präsen- tieren, während außergewöhnliche na- tionale und internationale Leihgaben dieses „Buch-Kathedrale“ in seinen historischen Kontext einordnen und seine unglaubliche Wirkungskraft vom 15. Jahrhundert bis heute aufzeigen. Die Ausstellung wird rund hundert Werke präsentieren: illuminierte Hand- schriften, Skulpturen, Gemälde, Kunst- und Goldschmiedearbeiten so- wie wertvolle Dokumente, die es er- möglichen, die Très Riches Heures in den Kontext ihrer Entstehung einzu- ordnen und ihre Ausstrahlung bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts zu verstehen. Die Ausstellung profitiert von einer au- ßergewöhnlichen Partnerschaft mit der Nationalbibliothek Frankreichs und dem Musée du Berry in Bourges. (CdC) [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

28 Kunst-Welt Liveshow macht Biodiversität erlebbar Draiflessen Collection, 05.06.25, 19 Uhr Multimediale Liveshow macht Bio- diversität erlebbar: Die Natur hat keine echte Lobby – und genau das ist ein großes Problem. Die Biodiversitätskrise gilt als eine der größten Bedrohungen für die Zukunft der Menschheit, ist jedoch in der breiten Öffentlich- keit oft noch nicht ausreichend verankert. Der Musiker, Biologe und Natur- schützer Dominik Eulberg möchte das ändern – mit einer Show, die Wissen vermittelt, Emotionen weckt und den Blick auf unsere Umwelt für immer verändert. In seiner multimedialen, audio- visuellen Liveshow lädt Eulberg zu einem lustvollen Exkurs in eine andere Welt ein, damit wir unsere eigene besser verstehen. Mit seiner zutiefst leidenschaftlichen und authentischen Art sensibilisiert er für die kleinen Wunder der größten Künstlerin von allen: Mutter Natur. Die transdisziplinäre Show ist eine faszinierende Mischung aus wissenschaftlichem Vortrag, Musik, Animation und Filmkunst. Dominik Eulberg zeigt Insekten auf Augen- höhe, spielt Vogelstimmen auf seinen Synthesizern nach und veranschaulicht die überbordende Mannigfaltigkeit der Natur in Musikvideos, die er gemeinsam mit renommierten Filmemachern entwickelt hat. Die aufwendig gestalteten Animationen und Sounds machen Biodiversität nicht nur verständlich – sie machen sie erlebbar. „Staunen ist der Anfang jeder Er-kenntnis“ – diesem Motto folgend möchte Eulberg nicht nur informieren, sondern vor allem berühren und begeistern. Dabei geht es auch um die zentrale Frage: Wie können wir sinnvoll handeln, um die Artenvielfalt zu bewahren? (DC) [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Erika Marquardt Dorothee Mennicken redaktion @ kunst - news . de redaktion @ kunst – news . de redaktion @ kunst – news . de eberhard @ messekompakt . de R. Eberhard (VL) Rüdiger Thiel Thorsten Weber (TW) (V.i.S.d.P.) eberhard @ kunst – news . de thiel @ kunst – news . de Fax: +49 (0) 221 / 430 64 36 Internet: www.kunst-news.de IHK: Koblenz/Germany Impressum / Imprint Anschrift EBERHARD print & medien agentur GmbH Mauritiusstraße 53, 56072 Koblenz / Germany Tel. +49 (0)221 / 430 64 35 Mail: info @ kunst - news . de Handelsregister: HRB Koblenz 67 63 Geschäftsführer Reiner Eberhard Redaktion Verkauf Bilder/Logos/Texte Adele von „Eva & Adele“; Affordable Art Fair siehe Ramsay Fairs Ltd. (RF); Alte Pinakothek (AP); Arp Museum Bahnhof Rolandseck (Arp); Auktionshaus Karl & Faber (AKF); ART INTERNATIONAL ZURICH (AIZ) – www.art-zurich.com; art.fair international GmbH (afi); Auktionshaus Dr. Eder – Inhaber: Dr. Christian Eder; BB International Fine Arts GmbH; Berliner Gallery Weekend (BGW) – Christopher Häring; Bonnefanten Museum (BFM); Buddenbrookhaus (BBH); Bundeskunsthalle (BKH); Bundesverband Deut- scher Galerien und Kunsthändler (BVDG); Centre Pompidou-Metz (CPM) – Jeff Koons; Château de Chan- tilly (CdC); Christian Hesse Auktionen; Christie’s (Chr) - Marina Gadonneix; Deichtorhallen Hamburg (DTH); Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM); Discovery Art Fair (DAF); DRAIFLESSEN COLLECTION (DC); easyfairs (ef); EBERHARD print & medien agentur gmbh (epm) / Rei- ner Eberhard (RE) / Thorsten Weber (TW) / Dorothee Mennicken (DM); Estate Siegbert Hahn – R. Eber- hard & T. Weber; Estate Siegmund Hahn – R. Eberhard & T. Weber; Fondation Beyeler (FB); Franz Marc Museum (FMM); Galerie Hanna Bekker vom Rath (GHBR); Galerie Parrotta (GP); Galerie Petra Seiser (GPS); Galerie Thomas Fuchs (GTF)-Jan De Vliegher; Gerhard Richter; Hamburger Kunsthalle (HKH) – Elke Walford; HATJE CANTZ Verlag (HC); Hessen Kassel Heritage (HKH) – Katrin Venhorst; IFEMA Madrid (IFE); in focus galerie burkhard arnold – Nick Brandt; Institut du monde arabe (IMA); KHM-Museums- verband, Theatermuseum; Kunstmuseum Basel; Kunstmuseum Thun; Kunsthaus Zürich (KHZ); Kunst- verein Gartenhaus (KVGH); Kunstverein Trier Junge Kunst (KVTJK) – Helge Articus; Liste Art Fair Basel (LAFB) – Moritz Schermbach; Lübecker Museen – siehe Buddenbrookhaus; Marina Tabassum Architects (MTA); MCH Group (MCH); Medienverband der freien Presse; Mimaki Europe BV (ME); MOCA Toronto (MOCA); Museum Barberini Potsdam (MB) – Sammlung Hasso Plattner; Musée du Louvre (MdL); Museum Folkwang (MFW); Museum Marta Herford gGmbH (MH); museum reinhard ernst (mre); Museum Wies- baden (MW); Museum Würth; Newlands House Gallery (NLHG); PHILLIPS (PHI); Pinakothek der Moderne (PK); photo basel GmbH; Ramsay Fairs Ltd. (RF) – Affordable Art Fair; Rheinisches Bildarchiv Köln; Sandstein Verlag (SSV); Schloss Achberg (AS) – Sammlung Ute Kahl; Sebastião Salgado, Instagram, privat; SERPENTINE Gallery (SPT) – Marina Tabassum Architects (MTA); Siegbert Hahn – siehe Estate Siegbert Hahn; Siegmund Hahn – siehe Estate Siegmund Hahn; Staatsgalerie Stuttgart (SGS) – Ulrike Ottinger; Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) – photothek / zahn.net; TEFAF Maastrich + New York (TEFAF); The Frick Collection (TFC); Triennale Kleinplastik Fellbach (TKF) – Igor Panitz, Atelier Oak; UBS (UBS); Uitstalling Art Gallery (UAG); Van Ham (VH) – Hanne Engwald; WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM (WRM); WESERHALLE (WH) Benjamin Hammond, Jochen Mühlenbrink; Württembergischer Kunstverein Stuttgart (WKVS); Zentrum für Internationale Lichtkunst (ZfIL); Zeppelin Museum (ZM); Archiv Haftungsausschluss Die EBERHARD print & medien gmbh prüft Werbeanzeigen von Ausstellern bzw. sonstigen Inserenten in diesem ePaper nicht und haftet unter keinerlei rechtlichen, insbesondere nicht unter wettbewerbsrecht- lichen Gesichtspunkten für den Inhalt sämtlicher in diesem ePaper veröffentlichten Werbeanzeigen. 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30 Kunstmessen 2025/2026 Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin [ ] Impressionen von der Art Düsseldorf 2025, Galerie Dr. Dorothea van der Koelen Bild: [Kunst-News], epm gmbh 11.09. bis 14.09.2025 VIENNA CONTEMPORARY in Wien (Österreich) 11.09. bis 14.09.2025 POSITIONS Berlin Art Fair in Berlin (Deutschland) 12.09. bis 14.09.2025 Tokyo Gendai in Tokio (Japan) 18.09. bis 23.09.2025 ci - contemporary in Istanbul (Türkei) 19.09. bis 21.09.2025 ART VIENNA 2025 in Wien (Österreich) 26.09. bis 28.09.2025 NEUE ArT 2025 in Dresden (Detschland) 02.10. bis 05.10.2025 SWAB 2025 in Barcelona (Spanien) 08.10. bis 12.10.2025 ESTAMPA 2025 in Madrid (Spanien) 15.10. bis 19.10.2025 FRIEZE Masters in London (Großbritannien) 15.10. bis 19.10.2025 FRIEZE London in London (Großbritannien) 22.10.bis 26.10.2025 Paris Internationale in Paris (Frankreich) 22.10. bis 26.10.2025 Art Basel Paris in Paris (Frankreich) 22.10. bis 26.10.2025 Kunst Zürich 2025 in Zürich (Schweiz) [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025 Im In- und Ausland 13.06. bis 15.06.2025 Affordable Art Fair | Berlin in Berlin (Deutschland) 16.06. bis 22.06.2025 Liste Art Fair in Basel (Schweiz) 17.06. bis 22.06.2025 photo basel in Basel (Schweiz) 19.06. bis 22.06.2025 Art Basel 2025 in Basel (Schweiz) 07.07. bis 09.07.2025 artmonte-carlo in Montecarlo (Monaco) 28.08. bis 31.08.2025 Enter Art Fair in Kopenhagen (Dänemark) 03.09. bis 06.09.2025 FRIEZE Seoul in Seoul (Südkorea) 04.09. bis 07.09.2025 Independent 20th Century in New York (USA) 04.09. bis 07.09.2025 The Armory Show in New York (USA) 10.09. bis 14.09.2025 BERLIN ART WEEK in Berlin (Deutschland)

32 Kunstmessen 2026 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Im In- und Ausland 19.03. bis 22.03.2026 palm beach MODERN + CONTEMPORARY in West Palm Beach (USA) 20.03. bis 22.03.2026 SPARK Art Fair in Wien (Österreich) 20.03. bis 22.03.2026 C.A.R. – Contemporary in Essen (Deutschland) 25.03. bis 30.03.2026 Salon du Dessin in Paris (Frankreich) 27.03. bis 29.03.2026 Art Basel Hong Kong 2026 in Hongkong (Hongkong) Anzeige 27.03. bis 29.03.2026 ART ROTTERDAM 2026 in Rotterdam (Niederlande) 09.04. bis 12.04.2026 IFPDA Fine Art New York 2026 in New York (USA) 17.04. bis 19.04.2026 Art Düsseldorf 2026 in Düsseldorf (Deutschland) 17.04. bis 19.04.2026 MiArt 2026 in Mailand (Italien) 23.04. bis 26.04.2026 Art Brüssel 2026 in Brüssel (Belgien) 30.04. bis 03.05.2026 paper positions berlin 2026 in Berlin (Deutschland) 01.05. bis 03.05.2026 Gallery Weekend Berlin 2026 in Berlin (Deutschland) 08.05. bis 10.05.2026 Art International Zürich 2026 in Zürich (Schweiz) Alle Angaben ohne Gewähr! Änderungen vorbehalten! Impressionen von der Discovery Art Fair 2025 in Köln Bild: [Kunst-News], epm gmbh [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

[ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] The Bayer Collection: Verkaufsausstellung „Kunst für Alle“ Kunstwelt Kommen. Anschauen. Mitnehmen. Große Kunst zum kleinen Preis aus der Bayer Artothek Vom 10. bis 20. Juni 2025 findet während des stARTfestivals die Ver- kaufsausstellung „Kunst für alle“ in Leverkusen statt. Hier werden rund 2.000 Kunstwerke aus dem Bestand der Bayer Artothek angeboten. Das Spektrum beginnt bei Grafiken des 19. Jahrhunderts und reicht bis zur Grafik, Malerei und Skulptur des 20. Jahrhunderts u.a. mit Werken von Christo, Johnny Friedländer und Fred Thieler. Mit dem Eintritt ins Lever- kusener Erholungshaus erhalten Kunstbegeisterte ein Werk ihrer Wahl. Weitere Kunstwerke können die Gäste vor Ort mit Kartenzahlung erwerben. Alle Einnahmen kommen dem Lever- kusener Hospizzentrum PalliLev zu- gute. historischen Karten oder auch Stichen von J.P. Hasenclever (Düsseldorfer Malerschule) und reicht bis zur Grafik, Malerei und Skulptur des 20. Jahr- hunderts. Darunter befinden sich Künstler wie Gory van Stryk, Johnny Friedländer, Rudolf Schoofs, Fred Thieler und Christo. Auch bekannte Leverkusener Künstler wie Kurt Ar- entz, Lutz Diese, Willi Dirx, Harry Plein oder Rolf Wetter sind mit Wer- ken vertreten. „Die Verkaufsausstellung dient nicht nur dem guten Zweck. Sie ist auch eine Gelegenheit, einzigartige Kunst- werke zu erwerben und ein Erlebnis, das besonders Kunstliebhabern gro- ßen Spaß machen wird,“ freut sich Thomas Helfrich, Leiter von Bayer Kultur, auf die Aktion. (VH) Öffnungszeiten für „Kunst für Alle“ im Erholungshaus in Leverkusen Andrea Peters, Arts Management bei Bayer und Thomas Helfrich, Leiter von Bayer Kultur Bild: © Hanne Engwald 34 Kunstmessen photo basel: Countdown läuft! 17. bis 22.06.2025 Volkshaus Basel Bild: photo basel Die photo basel ist die erste und einzige Fotokunstmesse der Schweiz und widmet sich ausschliesslich der Kunstfotografie. Die Messe bringt Galerien aus der ganzen Welt in einem einzigartigen, authentischen Rahmen zusammen und versteht sich als integrative Plattform, welche jegliche Akteur:innen der Kunstwelt miteinander verbindet. Die photo basel als Messe trägt aktiv zum Dialog im Bereich der Fotografie bei und macht die Kunst- fotografie durch ein vielfältiges Rahmenprogramm (u.a. kostenlose Führungen, spezielle Parcours und Panel Talks) einem Fach- sowie breiten Publikum zugänglich. Die photo basel begrüsst zu ihrer Jubiläumsausgabe (10 Edition) 39 Galerien aus 15 Ländern. Es werden über 450 photographische Positio- nen von über 150 Künstler:innen gezeigt. Die photo basel freut sich in diesem Jahr die folgenden Gale- rien das erste Mal an der photo ba- sel begrüssen zu dürfen: Momen- tum Fine Art (Miami), Galerie So- phie Scheidecker (Paris), Galerie & Edition Stephan Witschi (Zürich), Ostlicht (Wien), Rademakers (Amsterdam), Lightworks (Sydney), FOG (Bratislava), AB Gallery (Se- oul), blackprint Gallery (Zürich). photo basel 2025 17. bis 22. Juni 2025 Volkshaus Basel Rebgasse 12 CH-4058 Basel Öffnungszeiten 17.-22. Juni 2025 Di., 17.06. bis Sa., 21.06., 12-20 Uhr So., 22. Juni, 12-18 Uhr „Niemand muss befürchten, ‚zu spät‘ zu kommen“, erklärt Andrea Peters, verantwortlich für das Arts Manage- ment bei Bayer. „Die Kunstwerke werden täglich neu präsentiert, so- dass immer wieder frische und span- nende Stücke zur Verfügung stehen. Ganz gleich, wann Sie die Ausstellung besuchen, für jeden Geschmack ist etwas dabei.“ Ein Ticket gibt es für 50 Euro online. Das Spektrum der Werke beginnt bei Grafiken des 19. Jahrhunderts wie [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025 10. – 20. Juni 2025 Täglich von 12 bis 14 Uhr sowie von 16 bis 18 Uhr Ausnahme: Samstag, 14. Juni, von 16 bis 18 Uhr

36 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Marina Tabassum Selected for the Serpentine Pavilion 2025 Serpentine 2025 Pavilion A Capsule in Time, designed by Marina Tabassum, Marina Tabassum Architects (MTA). Design render, interior view. Image: © Marina Tabassum Architects (MTA). Courtesy Serpentine (SPT) Continued from page 35 Galleries Built around a semi-mature Ginkgo tree – a climate resilient tree spe- cies that dates back to the early Ju- rassic Period – Tabassum’s Pavilion, like much of Tabassum’s previous projects, considers the threshold between inside and outside, the tactility of material, lightness and darkness, height and volume. Throughout the course of summer and into autumn, the Gingko tree leaves will slowly shift from green to luminous gold-yellow. The selection of a Gingko, was inspired by the fact this species is showing tole- rance to climate change and contri- butes to a diverse treescape in Kensington Gardens. The species is not susceptible to many current pest and diseases, and will be re- planted into the park following the Pavilion’s closure in October. In an era of increasing censorship, Tabassum will expand on her desire for the Pavilion to function as a ver- satile space where visitors can come together and connect through con- versations and sharing of know- ledge. Tabassum and her team at MTA have compiled a selection of books that celebrate the richness of Bengali culture, literature, poetry, ecology and Bangladesh. Stored on shelves built into the structure, it draws on the Pavilion’s afterlife once no longer sited on Serpentine’s lawn, which is envisioned as a library open to all. In July, Serpentine and Verlag der Buchhandlung Walther und Franz Konig, Köln, will co-publish a ca- talogue to accompany the Pavilion. Designed by Wolfe Hall, it will bring together new and insightful contri- butions from the fields of architec- ture and art to reflect on Tabas- sum’s Pavilion and wider practice. Generously illustrated in colour throughout, it features essays by art and architecture historian Per- ween Hasan; architect, educator and Dean of Yale School of Architec- ture Deborah Berke; architect, wri- ter and critic Thomas de Monchaux; writer, editor and curator Shumon Basar; and visual, experimental contributions from artists Rana Begum and Naeem Mohaiemen. Alongside these contributions, it in- cludes reproductions of ink and pen- cil drawings taken from Tabassum’s sketchbook whilst developing the design of the Pavilion; a photo es- say by photographer Iwan Baan; an extensive conversation between Marina Tabassum and Serpentine’s Artistic Director Hans Ulrich Obrist that delves into the work of Tabas- sum and traces the research, deve- lopment and context behind the Pavilion; as well as a conversation between Tabassum and architect David Chipperfield. Marina Tabassum, Architect, Marina Tabassum Architects (MTA) said: “The Serpentine Pavilion celebrates the London summer – a time to be outdoors, connecting with friends and family in Kensington Gardens. We want to celebrate the tradition of park-going. On a sunny day, the play of filtered daylight through the translucent façade draws on the memory of being under a Sha- miyana at a Bengali wedding. Built from a bamboo structure wrapped with colourfully decorated cloth, Shamiyanas can convene hundreds of guests on any occasion. The Serpentine Pavilion offers a unique platform under the summer sun to unite as people rich in diversity. How can we transcend our diffe- rences and connect as humans? The Serpentine Pavilion offers a place where people of diverse back- grounds, ages and cultures can come together under one roof and call for action, facilitating dialogues that expand our boundaries of tolerance and respect.” Bettina Korek, Chief Executive, and Hans Ulrich Obrist, Artistic Director, said: “We’re thrilled that Marina Ta- bassum’s design for the 25th Anni- versary Serpentine Pavilion reflects the legacy of past commissions and responds to Serpentine’s unique location in Kensington Gardens. The kinetic elements of A Capsule in Time echo the levitating features of Rem Koolhaas & Cecil Balmond with Arup’s 2006 Pavilion, and the Gingko tree at its centre roots the structure to the Earth and to Tabassum’s vision for evolved human connec- tions with the environment. (SPT) Page 38 [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

38 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Continued from page 36 Galleries A Capsule in Time Serpentine Pavilion We are deeply grateful to our loyal partners whose generosity will once again make an incredible idea for the Serpentine Pavilion into a reality, to be enjoyed by audiences all summer as the hub of Serpentine’s public pro- gramme.” Antony Gutman and Kunal Shah, Co-CEOs of Goldman Sachs Internati- onal said: “For over a decade, Gold- man Sachs has been proud to support the Serpentine Pavilion, a project that has championed bold creativity and architectural innovation since its inception 25 years ago. This year, we are delighted to celebrate Marina Tabassum, whose visionary approach to sustainable and context-driven de- sign will bring a thought-provoking A Capsule in Time to Kensington Gar- dens. We extend our thanks to the Serpentine team and all those who make this pioneering project possible, ensuring it remains free and acces- sible to all.” Jon Leach, Director of AECOM said: “We are thrilled to be working with Marina and her team on this year’s Pavilion. The project, with its tight timescales and unique engineering challenges, is always particularly rewarding for our team of engineers and project managers. Celebrating our thirteenth year on the Pavilion, it is fantastic to work with the Ser- pentine and the entire team once again to bring this year’s design to life.” Tim Leigh, Chief Creative Officer of Stage One Creative Services said: “Delivering the Pavilions is a privilege. This will be the sixteenth we have de- livered and it is remarkable how each scheme brings its own character and challenges. This year’s design is stri- king and deliberate and has been a joy to work on. In particular, the strong form combined with the kinetic dimension makes this a very special Pavilion. Each year our mission is to realise an architectural experiment and Marina Tabassum and her team have provided us with the perfect laboratory in which to work.” (SPT) Art World 6 Key Insights from “The Art Basel and UBS Global Art Market Report 2025” The Art Basel and UBS Art Market Report 2025, Titel Image: UBS Global Art Market Adapts amidst Challenging Economic Landscape The global art market rec- orded an estimated USD 57.5 billion in sales in 2024. While total sales value declined 12% year-on-year, the num- ber of transactions grew 3%, demonstrating continued dy- namism and sustained inter- est from collectors world- wide. Diverse Buying Activ- ity Despite Thinning Top-tier Market Total global art sales declined 12% year-on-year in 2024, falling for a second year fol- lowing a period of post-pan- demic recovery up to 2022. The contraction was most ev- ident in the high-end market, whereas sales were stronger at the lower end, with smaller dealers with turnover less than USD 250,000 re- The Art Basel and UBS Global Art Market Report 2025 by Arts Eco- nomics highlights an industry that, despite a decline in total sales value, remains dynamic and evolv- ing. What factors shaped these shifts? How has the contraction of the high- end market influenced the broader art scene? With new buyers active in the market, art fairs maintaining their significance, and female artists gaining greater visibility, the art world is at a turning point. What do these developments reveal about the current state of the mar- ket? Here are six key insights from the report. porting annual sales growth of 17%, and fine art auction sales at prices less than USD 5,000 increasing, un- derscoring a diversification of buy- ing activity. Increase in Transaction Volume Demonstrates Market Dynamism Whilst overall sales value de- creased, transaction volume in- creased by 3% in 2024, reflecting a shift in market behavior. Growth in more accessible price segments suggests that the collector base expanded, contributing to a more multifaceted market. (UBS) Page 40 [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

40 Continued from page 38 Art World New Buyers are on the Rise The Art Basel and UBS Global Art Market Report 2025” Impressionen from Art Basel Image: epm Dealers reported that 44% of their buyers were new to their businesses in 2024, and the share of sales to first-time buyers increased to 38%, up 5 percentage points from 2023. Half of the total transactions for smaller dealers with turnover less than USD 250,000 involved collec- tors buying from them for the first time. These findings underscore the increased accessibility of the market and attractiveness for first time buyers. The Importance of art Fairs Prevails In 2024, 31% of dealers identified art fairs as their most frequently chosen source for new buyers, up 1% from 2023, reaffirming the importance of in-person interactions to drive sales and engage collectors. Female Artists Achieve Greater Representation and Market Presence Gallery representation of female art- ists rose to 41%, up 6% from 2018 and a growing number of female art- ists are significantly contributing to gallery turnovers. While modest, the trend points to a more inclusive art market and a gradual shift toward gender equity. (UBS) [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] TEFAF Maastricht Concludes Amid Triumphant Sales Exhibitions TEFAF Maastricht 2025 has success- fully concluded its 38th edition, re- porting robust sales across all collect- ing categories and reaffirming its sta- tus as the world’s premier fair for art, antiques and design. Over 50,000 visitors, including international collec- tors, connoisseurs and institutions, converged on Maastricht to acquire the finest works spanning over 7,000 years of art history. Cementing its reputation as the fore- most annual gathering of the global museum community, TEFAF invited close to 500 institutions to scrutinize the aisles for prospective acquisitions, many of which were accompanied by patrons and collectors. Attendees in- cluded representatives from prestig- ious institutions including: The Art In- stitute of Chicago; Château de Chan- tilly; Cleveland Museum of Art; Fine Art Museums of San Francisco; Hong Kong Palace Museum; Louvre; Louvre Abu Dhabi; Metropolitan Museum of Art, Minneapolis Institute of Arts; Mu- seum of Contemporary Art, Los Ange- les; Museum of Fine Arts, Boston; Museum of Modern Art, Paris; New Museum, New York; Musée d’Orsay; National Gallery, London; National Gallery of Canada; Palais de Tokyo, Paris; Suermondt Ludwig Museum; Rijksmuseum; Toledo Museum of Art; Van Gogh Museum, and Zayed Na- tional Museum, among many others. Art Deco Centenary Marking a century since the landmark “arts décoratifs” exhibition in Paris, Art Deco was celebrated through im- mersive presentations by exhibitors such as Galerie Marcelpoil, Morentz and Galerie Marcilhac, which recre- ated room settings capturing the movement’s spirit. New Discoveries This year’s fair showcased several re- markable rediscoveries including an early work by Gustav Klimt, unseen since 1928, presented by W&K – Wie- nerroither & Kohlbacher. Trinity Fine Art unveiled a Titian masterpiece: Ma- donna & Child with St Mary Magda- lene, which had been hidden from public view for over 200 years. First time exhibitor, Patrick Bourne & Co showed a portrait of Sarah Bernhardt by Bastien-Lepage, gifted by the artist to the actress and only shown in public once since. Out of sight for over a cen- tury, LeTondeur de Chiens by Jan Stobbaert, at the booth of Thomas Deprez Fine Art, is a seminal work in the development of Belgian impressionism. (TEFAF) Image: TEFAF Maatricht [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

42 Art Fairs METAMO Announces “Digital G-O-D” Art Exhibition in Amsterdam METAMO presents Digital G-O-D at Vrij Paleis from 20.06.25 to 29.06.25, a visionary fusion of art and printing technology explored through the works of 20 urban ar- tists including ANTZ (SG), Collin van der Sluijs (NL), Frankey (NL), Hu- manoise (JP/SG), Mossy Giant (NL), and Zedz (NL), to name a few. This is the exhibition’s second edi- tion after debuting in Singapore’s Ultra-SuperNew Gallery in 2020, maintaining the core value of colla- borating with local communities to explore knowledge and connections. The exhibition is generously sup- ported by printer innovators, Mi- maki, and made possible through alignment and partnership with Chinny Bond (curatorial) and Mama Magnet (storytelling). The group exhibition brings a lot of different art styles under one roof, hoping to service a reminder that our evolution depends on encounters outside of our own comfort zone. The curator ‘humanoise’ (Taketo Kobayashi), who is a founding mem- ber of METAMO Industries, believes, “Art (at least) should be a space where we can unite in our diffe- rences. The world feels more divided than ever - right versus wrong, black versus white, artists who embrace AI and those who feel exploited by it. Yet throughout history, unification has been the core strategy of life’s evolution, while division has served the aims of conquerors.” METAMO is a collective of consum- mate professionals, whose expertise spans the uppermost echelons of the creative industries, including high-end visual effects, digital ar- tistry, immersive media, and audio production. The collective aspires to be an all-encompassing communal platform, nurturing artistic and crea- tive endeavours globally, and will take on Amsterdam for the first time with Digital G-O-D as an opportunity for participating artists to showcase their masterpieces. (ME) [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] One of Europe's Leading Contemporary Art Fairs Art Fair Art Brussels 2025 Art Brussels 2025 (24–27 April 2025, Brussels Expo) once again confirmed its standing as one of Europe’s leading contemporary art fairs. With an exceptional line-up of 165 galleries from around the world and a strong focus on artistic discovery, curated projects, and emerging talents, this 41st edition could count on fantastic energy, a varied offering and many strong sales to a diverse collector’s audi- ence. The fair attracted 24.776 visitors, and welcomed a highly in- ternational audience of collectors, curators, and art enthusiasts, further solidifying Brussels’ reputa- tion as a key hub for the European art community. At the fair, galleries presented ex- pertly curated booths and a unique mix of established and emerging ta- lent across five distinct sections: Prime (for mid-career and establis- hed artists), Discovery (emerging artists), '68 Forward (artist creating between 1968 and 2000), Solo (solo artist presentations), and Invited (galleries challenging the traditional gallery model). Visitors and collec- tors particularly appreciated the strong solo presentations and the new ‘68 forward section, which reintroduced important voices to a contemporary audience by presenting works made in the period since the start of the fair until now. For the third year in a row, Art Brussels took place at Brussels Expo, in the Art Deco icon built as from September 1933 opposite the Atomium. The grandeur of this iconic venue contributed to the at- mosphere and great experience of the fair and its visitors. Art Brussels is therefore pleased to announce that the next edition will also take place at Brussels Expo, from Thurs- day 23 to Sunday 26 April 2026. Set against the backdrop of a city renowned for its rich collecting tra- dition, Art Brussels 2025 once again captivated art lovers and professio- nals alike with its vibrant energy and cultural significance. (ef) Impressions from the Art Brussels Image: easyfairs [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

44 Art Fairs Art Brussels: End of Fair Release Art Brussels 2025 (24-27 April 2025, Brussels Expo) once again confirmed its standing as one of Europe’s lea- ding contemporary art fairs. With an exceptional line-up of 165 galleries from around the world and a strong focus on artistic discovery, curated projects, and emerging talents, this 41st edition could count on fantastic energy, a varied offering and many strong sales to a diverse collector’s audience. The fair attracted 24.776 visitors, and welcomed a highly inter- national audience of collectors, cura- tors, and art enthusiasts, further so- lidifying Brussels’ reputation as a key hub for the European art community. At the fair, galleries presented ex- pertly curated booths and a unique mix of established and emerging talent across five distinct sections: Prime (for mid-career and established artists), Discovery (emerging artists), '68 Forward (artist creating between 1968 and 2000), Solo (solo artist presentations), and Invited (galleries challenging the traditional gallery model). Visitors and collectors particularly ap- preciated the strong solo presentati- ons and the new ‘68 forward section, which reintroduced important voices to a contemporary audience by presenting works made in the period since the start of the fair until now. For the third year in a row, Art Brussels took place at Brussels Expo, in the Art Deco icon built as from September 1933 opposite the Atomium. The grandeur of this iconic venue contributed to the atmosphere and great experience of the fair and its visitors. Art Brussels is therefore pleased to announce that the next edition will also take place at Brussels Expo, from Thursday 23 to Sunday 26 April 2026. Set against the backdrop of a city re- nowned for its rich collecting tradi- tion, Art Brussels 2025 once again captivated art lovers and professio- nals alike with its vibrant energy and cultural significance. The dates of next year’s fair have been announced as 23 – 26 April 2026 at Brussels Expo. (ef) [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Image: © 2025 The Frick Collection 35 1/2 x 31 in., The Frick Collection, New York, photo: Joseph Coscia Jr. vas, 28 x 23 13/16 in., National Gallery of Ireland, Dublin, presented by Sir Alfred and Lady Vermeer’s Love Letters Exhibitions The Frick Collection Johannes Vermeer (1632–1675), Lady Writing a Letter, with Her Maid, ca. 1670–72, oil on can- Beit, 1987 (Beit Collection), image © National Gallery of Ireland; Vermeer, The Love Letter, ca. 1669–70, oil on canvas, 17 5/16 x 15 3/16 in., Rijksmuseum, Amsterdam, purchased with the support of the Vereniging Rembrandt; Vermeer, Mistress and Maid, ca. 1664–67, oil on canvas, In the first exhibition tobe held in The Frick Collection's new special exhibi- tion galleries, three works by Johan- nes Vermeer will be presented from June 18 through August 31, 2025. The unprecedented installation Ver- meer's Love Letters centers on the Frick's iconic Mistress and Maid, uniting it with two special loans: The Love Letter from the Rijksmuseum, Amsterdam, and Woman Writing a Letter, with Her Maid from the Natio- nal Gallery ofireland, Dublin. Presented together in a single gallery for the first time, this trio of works will offer visitors the opportunity to consider Vermeer's exploration of themes ofletter writing and epistolary exchange in the context of the seven- teenth-century domestic settings for which the artist is renowned. States Xavier F. Salomon, the Frick's Deputy Director and Peter Jay Sharp Chief Curator, "On the heels of the museum's public reopening on April 17, it is fitting that we are debuting our new special exhibition galleries with a closer look at the work ofVer- meer, one of the most popular artists in our collection. His Mistress and Maid is the final masterpiece that Henry Clay Frick acquired before his death, making this inaugural show a particularly appropriate tribute to his legacy as a collector." In taking up the motif of the exchange ofletters, Vermeer and his contempo- raries explored and imagined the inner lives and emotions of their painted subjects, often creating enigmatic nar- rative scenes. Of about three dozen surviving works by Vermeer, six are variations on this theme. The three works united in the exhibition share a particular focus on women in the do- mestic sphere: ladies and their maid- servants. The complex relationships, tensions, and trust between these two social classes-domestic servants and their employers-is a topic linked to and exemplified by the writing, reading, and delivery of letters. The exhibition's curator, Dr. Robert Fucci, distinguished scholar on seventeenth- century Dutch art from the University of Amsterdam, examines these ideas in the literary and artistic contexts ofVermeer's time. The display of the three works brought together in Ver- meers Love Letters captures the ar- tist's ability to portray themes of everyday life with nuance, variety, and drama. (TFC) Vermeer’s Love Letters Wednesday, June 18 10:00 a.m. to 12:00 noon Remarks: 10:30 a.m. The Frick Collection Group Entrance: 10 East 71st Street New York City [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

46 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] The Helga and Edzard Reuter Collection Doubles Its Estimate Auctions Christie’s On 28 May, Christie’s Paris presented a remarkable group of 20th-century European works from the Helga and Edzard Reuter Collec- tion. Anticipated with great interest in Germany, Italy and France, the sale attracted strong international attention, drawing some 220 participants for 49 lots. With 100% of the lots sold, the auction achieved a “white glove” result — a standing ovation in the saleroom underlined the deep ap- preciation for the artistic and human commitment of this exemplary coll- ecting couple. Realising a total of €7.5 million, the sale far exceeded its high estimate, marked by in- tense bidding battles and a series of outstanding results. A highlight of the evening, Relief Planétaire Terre (Marseille, Aix), (RP 24)S by Yves Klein, estimated at €600,000–800,000, became a sym- bol of this truly pan-European sale. The IKB pigment and plaster work from 1961 soared to €1,613,000 — more than double its high estimate after fierce competition. Reflecting Edzard Reuter’s close friendship with many German ar- tists, several works from Germany delivered exceptional performances: Weiβes Feld by Günther Uecker also doubled its high estimate, selling for €403,200. A bidding battle ensued over Rauchbild No.3 by Otto Piene, which ultimately sold for €277,200, far above its €70,000 high estimate. Another standout was Gerhard von Graevenitz’s reflektierende Y-Lamellen auf weiss, which achieved €63,000, well above its €10,000 estimate. Italy was also prominently re- presented, with works totalling more than €2 million. Highlights included Concetto spaziale by Lucio Fontana, which fetched over €1 million; Piero Manzoni’s Achrome, which sold for €352,800 — more than twice its high estimate; Super- ficie Nera No. 3 by Enrico Castellani, which realised €289,800; and Francesco Lo Savio’s Metallo con articolazioni, which sold for €201,600. The dynamic atmosphere continued right through to the final lot: Blaue Komposition by Rupprecht Geiger saw spirited bidding to the last second and achieved €170,100 against an estimate of €30,000– 50,000. The entire €7.5 millions raised will be donated to the Helga und Edzard Reuter Stiftung. Founded by the couple in Berlin in 1995, the foun- dation is dedicated to fostering in- tercultural dialogue and social cohe- sion. This result is a moving tribute to the life’s work and values of its founders. Beyond the 28 May auction, additio- nal works from the Reuter Collection will feature in Christie’s Contempo- rary Art sales in October, as well as in the 20/21 Century Art online sale in November. Eva Susanne Schweizer, Christie’s representative in Stuttgart: “This sale was a true firework of bidding - collectors showed extraordinary enthusiasm from start to finish. Achieving a white glove result, with every lot sold and many prices well above estimate, is both rare and incredibly rewarding. I was personally close to the Reuter, and this project was very dear to my heart. Seeing their collection celebrated in this way was deeply moving.” Dr Susanne Eisenmann, P resident of the Helga and Edzard Reuter Foundation: “We as a foundation are thrilled with this result. Over €7.5 million for the collection is an impressive outcome that will significantly support our chari- table mission. Christie’s beautiful presentation of the collection in Paris played a crucial role in this success.” (Chr) Cécile Verdier, President of Christie’s France and auctioneer for the Helga and Edzard Reuter Collection sale in Paris on 28 May. Image: Marina Gadonneix [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

48 Art World Lisbon as One of the Major Centres of Art in Europe ARCOlisboa 2025 ARCOlisboa, the international con- temporary art fair organised by I- FEMA MADRID and the Câmara Muni- cipal de Lisboa, will hold its 8th edi- tion from 29 May to 1 June at its re- gular venue the Cordoaria Nacional, once again making the Portuguese capital one of the most attractive and engaging centres of art and culture in Europe, as well as a meeting place for collectors, gallery owners, artists and professionals from around the world. Featuring 83 galleries from 17 count- ries, ARCOlisboa will showcase Portu- gal’s art scene in a broad dialogue with Spanish and international art. The Fair will be divided into three areas: the General Programme con- sisting of 61 galleries and a series of curated sections; Opening Lisboa with 18 galleries; and As Formas do Oceano (The Shapes of the Ocean) with 5 galleries. This year, Portuguese galleries re- present more than 36% of the fair, with a total of 30 galleries participating. The international segment accounts for 64% of the total- 53 galleries - mainly from Europe, with a significant number from countries such as Spain, Germany and Italy, as well as Brazil. ARCOlisboa has made a special effort towards various international promo- tion actions, in addition to its buyers and influencers program, which will bring over 150 guests to Lisbon — collectors, institution directors, cura- tors, and other international professi- onals from the art world. A key stra- tegy to strengthen this important Por- tuguese platform in the art market. Once again, various private compa- nies at national and international le- vels join different initiatives through acquisitions and recognitions of artis- tic creation, by presenting several a- wards such as the Fundação Millen- nium bcp Award for Best Stand, the Opening Lisboa Award, the Acquisi- tion Award of the Studiolo Collection – Candela A. Soldevilla, and the MACAM Acquisition Award. (IFE) [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Art World Third Annual Design Award of the Institut du Monde Arabe The Design Award of the Institut du monde arabe was created in 2023 to cast light on emerging and establis- hed designers from the Arab world, to showcase technical skill, productive genius and the creation of new materials. Its prestigious jury recognizes desig- ners from the Arab world in four cate- gories: Emerging Talent, Arab Bank Switzerland Impact Award, Grand Prix and Contemporary Artisanry. This year’s call for proposals, which ends on May 20, 2025, invites desig- ners to submit projects that aim to create forward-looking objects and architecture for the Arab region, ta- king into account local expertise, cir- cular economies and environmental challenges. The awards ceremony will take place on September 3rd, 2025, and mark the opening of an exhibition of short- listed applicants’ and award winners’ projects. (IMA) JURY President of the Jury Lina Ghotmeh (France) – Architect and founder of Lina Ghotmeh Architecture Members of the Jury Fahad Al Obaidy (Qatar) - Director of Design for the Doha Biennial Loulwa Al Radwan (Kuwait) – Designer Elias Anastas (Palestine) - Architect, partner of AAU Anastas and co-founder of Local Industries, Radio Alhara and Wonder Cabinet Aziza Chaouni (Morocco) - Architect Mohammed Hafiz (Saudi Arabia) - Chairman of Saudi Art Council Aïdan Imanova (United Arab Emira- tes) – Features Director, AD Middle East Clémence Leboulanger (France) - Editor-in-Chief, Elle Décoration Mariana Wehbe (Lebanon) – Founder of We Design Beirut Auctions Women Designers Lead PHILLIPS’ June Design Sale in New York Line Vautrin, "Folie" or "Le Soleil a Rendez- vous avec la Lune" mirror, circa 1958 Estimate: $180,000 - 240,000 Image: PHILLIPS Phillips is pleased to announce highlights from its upcoming Design auction, scheduled for 10 June at 2PM EDT at its Park Avenue galleries. The auction features a wide-ranging sel- ection of 20th- and 21st-century de- sign, with most works sourced from distinguished private collections. Leading the sale is the striking “Folie” mirror by Line Vautrin — a rare and poetic example of the artist’s celebra- ted mirror designs. Additional top highlights include an elegant “Berceau” low table by Diego Giacometti, a “Fish” bench by Judy Kensley McKie, a “Crococurule” by Claude Lalanne, a rare turtle-back tile chandelier by Tiffany Studios, and an impressive sel- ection of American furniture by George Nakashima. The auction will also fea- ture important studio ceramics by Lu- cie Rie and Hans Coper, alongside works by leading figures in contempo- rary, French, and Italian design. Benjamin Green, Associate Specialist and Head of Sale, Design, New York, stated, “Phillips’ Design team is proud to announce our June Design Sale — a vibrant celebration of craftsmanship, innovation, and artistic vision from the 20th century to the present. Featuring iconic works by historic makers a- longside standout contemporary de- signs, the auction reflects the evolving tastes of today’s collectors.” (PHI) [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

50 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Museums A Passion for China – The Adolphe Thiers Collection Musée du Louvre, untl 25th August 2025 Le long de la rivière pendant le festival Qingming (Copie impériale authentique avec sceau cle l'empereur Qianlong et poème). Dynastie Qing Période Qianlong, Yao Wenhan, © GrandPalaisRmn (Musée du Louvre). Mathieu Rabeau A relatively little-known fact: Chinese art can bt found at the Louvre. The Department of Decorative Arts holds mon than 600 Chinese works, most of which comt from the collec- tions of Adolphe Thiers anc Adele de Rothschild and from the roya collec- tions. Among them, some veritablt treasures are to be found. A number of these were highlighted by rece01 research among the collec- tion of Adolpht Thiers, who was a journalist, historian, and major politi- cal figure in the 19th century (m de- puty, minister, president of the coun- cil and ultimately, president of the French Republic). The exhibition aims to reveal these exceptiona works to the general public, putting them in tht historical, diplomatic and cultural context oJ their creation and their acquisition by Thiers fo1 his collection. lt explores Thiers's little-knowr passion for China. Image: Musée du Louvre The exhibition will present over 170 works dating mainly from the 18th and 19th centuries: scrolls, album pages, engravings, prints, porcelains, jades, lacquers, and precious objets d'art in ivory, bronze, or wood inlaid with gems and mother-of-pearl. The first part of the exhibition will present Adolphe Thiers, his particular vision of art, his collecting practices and his passion for the Renaissance. The se- cond part, the heart of the exhibition, will present the full collection of Chi- nese art. Thiers, in view of publishing a work on Chinese art, concurrently collected books, documents and objets d'art related to the subject. The exhibition highlights the major themes of his collection: ancient and contemporary history, images of China (landscapes, architecture and dress), some staples of Chinese culture (language, litera- ture and the literati), the 'Three Teachings' (Buddhism, Daoism and Confucianism), Chinese porcelain (of which he was an expert of renown), and, finally, imperial art. The collection holds a number of masterpieces in this last area, inclu- ding an exceptional scroll, the Qing- ming shanzhe tu created for the Qi- anlong emperor. (MdL) Exhibition Curator: Jean-Baptiste Clais, curator at the Department of Decorative Arts, Musée du Louvre Catalogue: Edited by Jean-Baptiste Clais, co-published by Musée du Louvre Editions/RMN. 272 pages, 150 illustrations €45 [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

52 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Politik SPK einigt sich mit dem Haus Hohenzollern Eigentum an strittigen Beständen wird an privatrechtliche Stiftung übertragen – SPK gibt im Zuge einer Ausgleichsregelung Objekte ab – Parzinger: Den größten Gewinn von dieser Einigung haben die Museums- besucher Der Stiftungsrat der Stif- tung Preußischer Kulturbesitz unter Vorsitz von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat am 26.05.25 der Verständigung der Öffentlichen Hand mit dem Haus Hohenzollern über strittige Eigentumsfragen zu- gestimmt und den Präsidenten der SPK ermächtigt, alles Weitere zu tun, um diese Vereinbarungen umzusetzen. SPK-Präsident Hermann Parzinger erklärt: „Die Einigung mit dem Haus Hohenzollern ist wirklich ein großarti- ger Erfolg im Sinne unserer Musems- besucherinnen und -besucher. Sie profitieren davon am meisten, denn viele bedeutende Objekte sind damit nun endgültig und für immer für die Öffentlichkeit gesichert. Ich danke allen, die an diesem Verhandlungser- folg beteiligt waren – dem Haus BKM mit der vormaligen Kulturstaatsmi- nisterin Claudia Roth und dem jetzi- gen Amtsinhaber Wolfram Weimer, auch und ganz besonders dem frühe- ren Amtschef Andreas Görgen, und den Ländern Berlin und Branden- burg. Dem Haus Hohenzollern und Georg Friedrich Prinz von Preußen und natürlich meinen Kollegen Christoph Vogtherr von der SPSG und Raphael Gross vom DHM.“ Seit den 1990er Jahren gab es Ver- handlungen mit dem Haus Hohenzol- lern über die Rückgabe von Objek- ten, die sich in den Sammlungen der SPK, der Stiftung Preußische Schlös- ser und Gärten sowie des Deutschen Historischen Museums befanden. Die Hohenzollern hatten im Zuge der deutschen Einheit Anträge nach dem Entschädigungs- und Ausgleichsge- setz (EALG) gestellt. Es ging für die SPK dabei zunächst um Bestände aus dem Hohenzollernmuseum im Schloss Monbijou, die nach dem Krieg in die Sowjetunion abtrans- portiert worden waren und Ende der 1950er Jahre in die DDR zurückkehrten. (SPK) Storytelling von Albrecht Altendorfer bis Peter Paul Rubens Museen Alte Pinakothek, noch bis zum 05.07.2026 Michael Pacher (1435-1498): Kirchenväteraltar, Flügel- außenseite: Der Teufel weist dem hl. Augustinus das Buch der Laster vor, um 1480 Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Alte Pinakothek München Bild: BStGS, Sibylle Forster wirft die Sammlungspräsen- tation auf, in der manchmal alles anders ist, als es auf den ersten Blick scheint. Die flämischen Gemälde des 16. und 17. Jahrhunderts bil- den den glanzvollen Auftakt. Ein Porträt aus dem 16. Jahr- hundert – gemalt von Ru- bens. Jan Brueghels Johan- nispredigt, aber den Täufer muss man suchen. Eine vielfi- gurige Genreszene oder doch ein Historienbild mit der Be- rufung des späteren Evange- listen Matthäus? Die reichen Bestände der flämischen Ge- mälde des 16. und 17. Jahr- hunderts geben eine Vielzahl von Themen wieder. Hier lässt sich auf höchstem Ni- veau die zunehmende Ausdif- ferenzierung der Gattungen zwischen Historie, Genre und Landschaft nachvollziehen, wobei Überraschungen nicht Ein Wiedersehen mit alten Bekann- ten, aufregende Entdeckungen und die eine oder andere Überraschung - all das verspricht die neue Samm- lungspräsentation in der Alten Pina- kothek. Die nach Themen geordnete Hängung stellt Werke aus den Be- reichen der Altdeutschen und Altnie- derländischen sowie der Flämischen Malerei des 16. und frühen 17. Jahr- hunderts aus dem eigenen Bestand in einen neuen Kontext und be- leuchtet unterschiedliche Facetten eines Themas, das zu den Kernauf- gaben der Malerei schlechthin ge- hört: Dem Erzählen von Geschich- ten. Wie, was und durch wen wird erzählt? Welchen Zweck verfolgen Künstler:innen sowie Auftragge- ber:innen damit zu unterschiedli- chen Zeiten, und an welches Publi- kum richten sie sich dabei? Ist dies überhaupt immer eindeutig, oder werden die Betrachter:innen sogar manchmal bewusst in die Irre ge- führt? Diese und andere Fragen ausbleiben: Zunächst ähnlich Wir- kendes erweist sich als verschieden, und bei näherer Betrachtung wer- den inhaltliche Überschneidungen ebenso wie Ambivalenzen erkenn- bar. Das Publikum empfängt der „Große Blumenstrauß“, der sich erst auf den zweiten Blick als Produkt der Werkstatt von Jan Brueghel d. Ä. zu erkennen gibt. David Vinckboons‘ „Weg nach Golgatha“ zeigt den kreuztragenden Christus inmitten einer Menschen- menge, aber so klein dargestellt, dass man ihn buchstäblich suchen muss. Nachtstücke, präsentiert im anschließenden Kabinett, galten damals als Ausweis der Kunstfertig- keit, da die Erzählung erst durch gezielt gesetzte Lichtquellen aus dem Dunkel hervortritt. Der Brueghel-Dynastie ist ein weiteres Kabinett gewidmet. (AP) [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

54 Museen „work comes out of work“ Fotografien von Dirk Reinartz zur Entstehung von Skulpturen von Richard Serra „Die Fabriken und Stahlwerke sind mein erweitertes Atelier“: Mit diesen Worten verweist Richard Serra (1938—2024) auf die Pro- zesse, die zur Entstehung seiner oft großformatigen Skulpturen erforderlich sind. An die Stelle einsamer künstlerischer Handarbeit tritt ein komplexer, energieinten- siver und arbeitsteiliger Prozess in der Schwerindustrie. Aus industrieller Zusammenarbeit gehen jeweils einzigartige Kunst- werke hervor, und nicht selten führt die Auseinandersetzung mit den industriellen Arbeitsweisen zu neuen Werken: work comes out of work. Dirk Reinartz (1947-2004) hat über viele Jahre hinweg die Entstehung und den Aufbau von Serras Skulpturen fotografisch be- gleitet. Dabei entstanden Bilder, die weit über eine reine Dokumentation hinausgehen und eine eigene Bild- qualität entwickeln. Reinartz‘ subtil graduierte Schwarz-Weiß-Fotografie fängt die besondere Atmosphäre im Walzwerk, in der Schmiede und in der industriellen Weiterverarbei- tung ein, ohne auf vordergründige Effekte zu zielen. Die Ausstellung ist ein Projekt der Stiftung Situation Kunst, Bochum. Begleitend zur Präsentation zeigt das Museum Wiesbaden einen Saal mit skulpturalen Werken und groß- formatigen Ölkreide-Arbeiten Richard Serras. (MW) Museum Wiesbaden Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur Friedrich-Ebert-Allee 2 65185 Wiesbaden work comes out of work - Fotografien von Dirk Reinartz zur Entstehung von Skulpturen von Richard Serra Termin: 06.06. bis 14.09.25 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Museen Die Berliner Museums- insel wird 200 Kulturstaatsminister Wolfram Wei- mer, Berlins Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson und die neue SPK- Präsidentin Marion Ackermann ap- pellieren daran, das Welterbe Muse- umsinsel nicht nur zu bewahren, sondern für kommende Generatio- nen weiterzuentwickeln Mit einem Festakt im Kolonnadenhof wird am Welterbetag (1.6.) um 11 Uhr die Begründung der Berliner Muse- umsinsel vor 200 Jahren begangen – am 9.7.1825 wurde der Grund- stein für das Alte Museum gelegt. Seit über einem Vierteljahrhundert ist das Ensemble aus Alten Museum, Neuen Museum, der Alten National- galerie, dem Bode-Museum, Perga- monmuseum und der James-Simon- Galerie auch UNESCO-Weltkultur- erbe. Mit jährlich Millionen von Be- sucherinnen und Besucher gehört die „Insel“ zu den größten Publi- kumsmagneten Deutschlands. Kulturstaatsminister Wolfram Wei- mer: „Die Museumsinsel macht Ber- lin zu einer kulturellen Weltstadt – und das nicht erst, seitdem sie zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Denn hier begegnen wir auf engs- tem Raum einmaligen Kulturschät- zen wie der Nofretete, dem Ishtar- Tor oder dem ‚Mönch am Meer‘ so- wie eindrucksvoller Architektur aus vielen verschiedenen Epochen. Die Museumsinsel repräsentiert nicht nur preußisch-deutsche Geschichte, sie zeigt und erklärt auch das kultu- relle Selbstverständnis einer sich wandelnden Nation. Damit ist sie begehbare, erfahrbare Kulturge- schichte. Dieses Erbe zu schützen und es als Erfahrungsschatz für künftige Generationen zu bewahren, ist für die Bundesregierung eine Aufgabe mit hoher Priorität.“ Berlins Kultursenatorin Sarah Wedl- Wilson: „Die Museumsinsel ist ganz unbestritten ein Glanz- und Anzie- hungspunkt in unserer Hauptstadt und mehr als ein Bauensemble mit 200-jähriger Geschichte: Sie ist ein lebendiges kulturelles Zentrum der Stadt und stetig im Wandel. Ihr 200. Jubiläum feiern wir mit allen Berliner:innen und unseren Gästen. Beim Auftakt zum Inseljubiläum, bei dem viele Künstler:innen und Kultureinrichtungen aus Berlin beteiligt sind, zeigt sich, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in die Stadt hinein vernetzt ist und sich zu ihr öffnet. Dafür steht auch die wunderbare Aktion, jede Berliner Schulklasse in den kom- menden fünf Jahren einmal auf die Museumsinsel zu bringen. Frühes Erleben von Kunst und Kul- tur schafft und bewahrt ein lebens- langes Interesse, ein Bewusstsein für das, was uns ausmacht: Kreati- ves, künstlerisches Gestalten.“ Im Juni 1999 hatte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz einen be- reits im UNESCO-Antragsverfahren als Option eingebrachten Masterplan zur Wiederherstellung und zeitge- mäßen Entwicklung der Museumsin- sel beschlossen. Seitdem sind drei der fünf historischen Häuser grund- instandgesetzt und wiedereröffnet worden: 2001 die Alte Nationalgale- rie, 2006 das Bode-Museum und 2009 das Neue Museum. Aktuell wird das Pergamonmuseum saniert – der Nordflügel mit dem Perga- monaltar wird im Frühjahr 2027 mit einer spektakulären Neu- präsentation des Museums für Islamische Kunst wiedereröffnet. „Wir denken jetzt nicht mehr in Jahren, wir zählen schon die Mo- nate, bis wir endlich wieder durch den Altarsaal gehen können. Das wird ein großes Ereignis im 200- Jahre-Jubiläumsprogramm sein. Bei allem darf natürlich nicht ver- gessen werden, dass die Sanierung des Alten Museums noch aussteht. Hier muss dringend gehandelt wer- den und wir hoffen sehr, dass das Haus Karl Friedrich Schinkels, das in diesem Jahr so besonders m Fokus steht, von der ‚Kulturbauten-Offen- sive‘ des BKM profitieren kann. Wichtig ist mir, dass wir das Welt- erbe Museumsinsel nicht nur be- wahren, sondern weiterentwickeln und vor allem neue Schichten von Besucherinnen und Besuchern errei- chen. Genau das will das Jubiläums- programm erreichen“, sagt SPK-Prä- sidentin Marion Ackermann. (SPK) [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

[ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Fotografie Sammeln - Der Markt und die Preise Galerien in focus Galerie. Burkhard Arnold Zum 35. Geburtstag: in focus Gale- rie packt aus! Erinnerungen und Do- kumente aus 35 Jahren Galeriear- beit sowie überwiegend nicht ge- zeigte Kunstwerke aus der Samm- lung der Galerie und der privaten Sammlung des Galeristenpaares. art karlsruhe 2025: Hohes Interesse und zufriedene Galeristinnen und Bild: Nick Brandt, Matthew on termite mound and Mak, Simbabwe, 2020 56 Museen Adham Was Here Neue Spiegelarbeiten von Jochen Mühlenbrink Bild: Jochen Mühlenbrink Weserhalle freut sich, Adham Was Here zu präsentieren – eine Einzel- ausstellung mit neuen Arbeiten auf Spiegelglas des deutschen Künstlers Jochen Mühlenbrink. Seine Praxis knüpft an die Tradition der Trompe- l’œil-Malerei an und untersucht Wahr- nehmung, Oberfläche und das sich ständig wandelnde Verhältnis zwi- schen betrachtender Person und Bild. Im Kern kehrt Mühlenbrinks Werk im- mer wieder zu einem einfachen, tief verankerten menschlichen Impuls zu- rück: dem Wunsch, eine Spur zu hin- terlassen – eine stille Behauptung von Anwesenheit, so flüchtig sie auch sein mag. Von der in Stein gemeißelten Höhlenzeichnung bis zum vergängli- chen Strich auf beschlagenem Glas – solche Spuren reichen durch die Zeit, manche dauerhaft, andere flüchtig. Sie alle sagen dasselbe: Ich war hier. Für diese Ausstellung arbeitet Mühlen- brink direkt auf Spiegelglas. Er trägt weiche, durchscheinende Schichten ei- gens entwickelter Harze auf, die an Kondenswasser oder Nebel erinnern. Auf diesen teils verschleierten Oberflä- chen erscheinen einfache, gezielte Zei- chen: Smiley-Gesichter, Strichmänn- chen, Wischspuren. Was beiläufig wirkt, ist präzise gesetzt. Diese flüchti- gen Gesten werden dauerhaft – stille Eindrücke, eingefroren zwischen Sicht- barkeit und Verschwinden. Die Ausstellung beginnt, noch bevor man den Raum betritt. Die beschlage- nen Schaufenster der Galerie zeigen einen Totenschädel und die Worte Ad- ham was here – wie mit dem Finger hineingeschrieben. (WH) Bedeutende Ausstellungen und internationale Künstler In den vergangenen 35 Jahren hat die in focus Galerie mit über 170 Ausstellungen in ihren eigenen Räumlichkeiten sowie in renommier- ten Institutionen und Museen Maß- stäbe gesetzt. Zu den Highlights zählen wichtige Präsentationen berühmter Fotografen wie Elliott Erwitt, dessen farbige Fotografien in Köln ihre weltweite Premiere in einer Einzelausstellung feierten, so- wie Entdeckungen wie Willy Ronis oder Bernard of Hollywood, die in Deutschland durch die Galerie bekannt wurden. (ifg) in focus Galerie. Burkhard Arnold Fotografie Sammeln – Der Markt und die Preise Vortrag am Samstag, den 7.6.25 von 14 bis 15:30 Uhr Die in focus Galerie feiert in diesem Jahr ihr 35-jähriges Jubiläum und blickt auf eine beeindruckende Ge- schichte als eine der wegweisenden Galerien für Fotografie in Deutsch- land zurück. Seit ihrer Gründung im Januar 1990 hat sich die Galerie als einzigartige Plattform etabliert, die Fotografie in ihrer ganzen Band- breite präsentiert – von klassischer Reportage-, Portrait-, Akt- und Ar- chitekturfotografie bis hin zu kon- zeptionellen, experimentellen, inszenierten und abstrakten Wer- ken. Mit einem Fokus auf Fotografie ab 1945, sowohl Vintage- als auch Modern Prints, zählt die in focus Galerie zu den ältesten Galerien in Deutschland, die sich ausschließlich diesem Medium widmet. [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

58 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Personal is Grotesque / Das Private ist grotesk spiegelt Regos Auseinan- dersetzung mit den idealisierten Charakteren von Walt Disney wider. In ihren Bildern unterwandert Rego die Klischees und Schönheitsideale, die ganze Generationen von Menschen geprägt haben. Museen The Personal is Political Schonungslos, bewegend, politisch: Retrospektive Der britisch-portugiesischen Künstlerin Paula Rego im Museum Folkwang Mit der Ausstellung Paula Rego. The Personal and The Political widmet das Museum Folkwang vom 16. Mai bis zum 7. September 2025 der britisch- portugiesischen Künstlerin eine um- fassende Retrospektive. Paula Rego (1935–2022) gilt als einer der bedeu- tendsten Malerinnen unserer Gegen- wart. Ihr Werk verhandelt drängende Themen wie politische und sexuali- sierte Gewalt, Machtmissbrauch und soziale Ungerechtigkeit, körperliche Selbstbestimmung oder psychische Gesundheit. Im Mittelpunkt stehen die Rechte von Frauen und Kindern. Schonungslos legt Paula Rego in ihrem Werk gesellschaftliche Miss- stände offen. Vergleichbar mit den Methoden der Frauenbewegung schafft sie ein Bewusstsein für struk- turelle Missstände, die sich hinter ver- meintlich privaten Problemen verber- gen. Ihre Werke decken die Grauzo- nen und Abgründe des menschlichen Miteinanders auf und werden ausge- hend von persönlichen Momenten zu Bildern kollektiver Erfahrung. Kunst als politisches Instrument Der Titel der Ausstellung nimmt Bezug auf den berühmten feministi- schen Leitspruch „The Personal is Political“ („Das Private ist politisch“). Er wird am Übergang von den 1960er- zu den 1970er-Jahren zum Ausdruck für einen Paradigmenwechsel in Poli- tik und Gesellschaft. Die Formulierung dient als Klammer für die zehn Aus- stellungskapitel, die die vielfältigen Themen und künstlerischen Perspek- tiven Regos widerspiegeln. Der Rundgang durch die Ausstellung mit 130 Werken aus sieben Jahrzehn- ten zeigt eindrucksvoll, wie Rego ihre Kunst als politisches Instrument ver- steht. Maltechnik und Bildinhalt gehen dabei eine einzigartige Sythese ein. Rego experimentiert zeitlebens mit den unterschiedlichsten Medien. Charekteristisch für ihr Spätwerk ist das Pastel. Sie reaktiviert damit ein Malmittel, das lange Zeit als Medium von Ama- teurinnen galt und wertet es damit damit auf. Sie trägt es in vielen Schichten und unterschiedlichen Texturen auf, sodass ihre Bilder eine besonde Leuchtkraft entwickeln. Der Raum The Personal is Restrained / Das Private ist gezügelt versammelt beispielsweise repräsentative Werke der 1950er Jahre. Sie beschäftigen sich mit den Auswirkungen, die die Diktatur von António de Oliveira Sala- zar (1889–1970) auf die portugiesi- sche Gesellschaft hatte. Die Papierar- beiten aus den 1970er-Jahren im Saal The Personal is Entangled / Das Pri- vate ist verstrickt markieren einen Wendepunkt in Regos Œuvre. Durch die Beschäftigung mit Märchen und Volkserzählungen wendet sie sich dem kollektiven Bewusstsein zu. In The Personal is Territorial / Das Private ist territorial wird die Familie als kleinste politische Einheit thema- tisiert. Bewusst liegt der Fokus auf weiblichen Familienmitgliedern, die in patriarchalen Strukturen dem Mann beziehungsweise Vater untergeordnet sind. Bei Rego haben die Frauen die Gewalt in der Hand. Der Raum The Ihren Höhepunkt findet die Ausstel- lung in der bedeutenden Abortion- Serie (1998–2000), Regos persönli- chem Beitrag zum Diskurs um die Legalisierung von Schwangerschafts- abbrüchen in Portugal. Diese Gruppe von unbetitelten Bildern entstand ab 1998 als Reaktion auf einen geschei- terten Reformversuch des portugie- sischen Gesetzes. Die Ausstellung zeigt nicht nur den gesamten Radierzyklus, den Rego mit dem Gedanken an einen demokratischen Zugang zu ihren Bildern geschaffen hat. Dem Museum Folkwang ist es darüber hinaus gelungen, fünf von insgesamt elf Werken in Pastell zu vereinen. Fast alle Gemälde befinden sich in Privatbesitz und sind selten in größerer Anzahl zu sehen. (MFW) © Estate of Paula Rego. Courtesy Estate of Paula Rego and Victoria Miro Paula Rego, Love, 1995, Privatsammlung [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025

60 [ Kunst-News 33 Das digitale Kunstmagazin ] Liste 30 präsentiert 99 Galerien art Karlsruhe 2025 | Art Zürich 2025 | Salon du Dessin 2025 Frieze Los Angeles 2025 | Discovery Art Fair Cologne 2025 Art Düsseldorf 2025 | Art Dubai 2025 | Art Brussels 2025 Auktionen Die Kunstmesse für Galerien einer neuen Generation Vom 16.06. – 22.06.25 feiert die Liste Art Fair Basel ihre 30. Aus- gabe. Was 1996 als mutige Initia- tive junger Galerist:innen begann, hat sich zur führenden internationa- len Messe für zeitgenössische Kunst einer neuen Generation entwickelt. Auch in diesem Jahr wird die Liste zum zentralen Treffpunkt der inter- nationalen Kunstwelt. Ein zentrales Anliegen der Messe ist die Förderung junger Galerien. Seit drei Jahrzehnten unterstützt die Stif- tung Liste Basel gemeinsam mit dem Freundeskreis Friends of Liste beson- ders engagierte Präsentationen. In diesem Jahr erhalten 11 Galerien ge- zielte Produktionsbeiträge – darunter Bonny Poon / Conditions, Toronto; King's Leap, New York; und Parallel Oaxaca, Oaxaca. Das Fördermodell trägt massgeblich zur hohen künstle- rischen Qualität und zur internationa- len Ausstrahlung der Liste bei. Anzeige Die 30. Ausgabe ist zugleich die erste unter der Leitung von Nikola Dietrich, die zuvor unter anderem am Frank- furter Portikus, am Kunstmuseum Basel und am Kölnischen Kunstverein tätig war. Neben der kuratorischen Auswahl verantwortet siedas um- fangreiche Begleitprogramm, das als Plattform für Diskurs, Performance, Publikation, Architektur und Vermitt- lung dient. (LAFB) Liste Art Fair Basel Bild: © Moritz Schermbach Auftrag treu, Räume für zukunfts- weisende künstlerische Positionen zu schaffen. Zur Jubiläumsausgabe versammelt die Liste 99 Galerien aus 31 Ländern – darunter 48 erstmalig teilneh- mende – und zeigt eindrucksvoll die Relevanz und Diversität junger, un- abhängiger Kunstproduktion. Die überwiegend als fokussierte Einzel- ausstellungen konzipierten Stände eröffnen vielfältige Perspektiven auf die Kunst der Gegenwart. Mit ihrem Fokus auf aufstrebende Galerien ist die Liste ein bedeutender Ort, an dem viele der gezeigten Künstler:in- nen erstmals internationale Sichtbar- keit erlangen; damit bleibt sie ihrem Affordable Art Faie Berlin 2025 | Liste Art Fair 2025 Art Basel 2025 | photo basel 2025 | FRIEZE Seoul 2025 BERLIN ART WEEK 2025 | NEUE ArT Dresden 2025 [Kunst-News 33] | Ausgabe Nr. 03/2025