Für die Hilti Art Foundation ist 2025 ein bedeutendes Jahr: Es markiert nicht nur das 10-jährige Jubiläum des Museumsgebäudes in Vaduz, sondern lässt die Stiftung bewusst nach vorne blicken. Mit der seit April 2024 aktiven Direktorin Karin Schick will sie in den kommenden Jahren neue Impulse setzen: für die Kunstsammlung, das Programm und lebendige Kooperationen.
16. Mai 2025 - 12. April 2026
Die erste von Karin Schick für die Hilti Art Foundation kuratierte Ausstellung "In Touch" versteht Kunst als kraftvollen Raum von Verbindungen, von Kontakt und Austausch. 40 bedeutende Gemälde und Skulpturen aus der Sammlung der Hilti Art Foundation umspannen rund hundert Jahre künstlerischen Arbeitens: 23 Künstler und Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts begegnen sich in ihren Werken und treten zugleich in einen Dialog mit dem Publikum.
Pablo Picasso (1881-1973), Femme dans un fauteuil, 1932, Öl auf Leinwand, 92,1 x 73 cm © Succession Picasso / 2024, ProLitteris, Zurich
Bild: Hilti Art Foundation / Foto: Günter KönigMit besonderer Freude zeigt die Hilti Art Foundation eine ihrer jüngsten Erwerbungen: Max Beckmanns Gemälde Clown mit Frauen und kleiner Clown aus dem Jahr 1950, eines der letzten vor seinem Tod entstandenen Bilder.
Politische wie gesellschaftliche Umbrüche prägen den Beginn des 20. Jahrhunderts in Europa. Naturwissenschaft und Technik stellen Traditionen in Frage, und auch in den Künsten kommt es zu radikalen Neuanfängen. Vereint im Glauben an die weltverändernde Kraft ihrer Arbeit bilden die Kunstschaffenden ein enges Netzwerk über die Ländergrenzen hinweg. Sie inspirieren sich in einem lebendigen Austausch und organisieren sich in zahlreichen Vereinigungen. Auffallend viele Werke dieser Zeit haben den menschlichen Kontakt zum Inhalt, so etwa Wassily Kandinskys Gemälde Entre Deux. In immer neuer Weise thematisiert die Kunst Harmonie und Gleichgewicht, aber auch Konflikt und Trennung.
Verena Loewensberg (1912-1986), Ohne Titel, 1948, Öl auf Leinwand, 88 x 60 cm © 2025 Verena Loewensberg Stiftung, Zürich
Bild: © Hilti Art Foundation / Foto: Günter KönigEine große Stilvielfalt ist ein wesentliches Merkmal der Moderne. Künstlerische Positionen entstehen zwar zur selben Zeit, bilden aber nicht selten Gegensätze. Führt man Werke mit vergleichbaren Motiven zusammen, wird dies augenfällig: So zeigen in der Ausstellung vier Gemälde von Emil Nolde, Otto Freundlich, Lyonel Feininger und Max Beckmann jeweils ein Schiff auf bewegter See, doch könnten die figürlich-abstrakten Darstellungen nicht unterschiedlicher sein. Drei Bronzefiguren von Germaine Richier, Max Beckmann und Willem de Kooning thematisieren seelisches Leid, finden dafür aber gänzlich verschiedene Formen und Haltungen.
Wassily Kandinsky (1866-1944), Entre Deux, 1934, Öl, Tempera und Sand auf Leinwand, 130 x 95 cm
Bild: © Hilti Art Foundation, Foto: Günter KönigZu jeder Zeit haben sich Kunstschaffende an ihren Vorgängern orientiert und von ihnen gelernt. Zum Ende des 20. Jahrhunderts sind sie sich der Errungenschaften der Moderne bewusst, die bereits als »klassisch« gilt, und knüpfen forschend an sie an. Die Ausstellung präsentiert exemplarisch eine Paarung: Gotthard Graubner und Lovis Corinth. Graubner befasste sich intensiv mit der Kunstgeschichte, mit Maltheorien und Malweisen. Seine besondere Neigung zu Corinth als Maler von Farbe, Licht und Haut wird spürbar in seinen »Farbraumkörpern«, die aus sich heraus zu leuchten scheinen. Im Herbst 2025 wird es einen Wechsel in der Ausstellung geben: mit Sean Scully und Paul Klee treten dann zwei weitere Künstler in einen überzeitlichen Dialog. (HAF)
Die Hilti Art Foundation erhält bald eine neue Website in neuem Look.
Bis dahin finden Sie alle relevanten Informationen auf den Websites der Hilti Art Foundation (hiltiartfoundation.li) und des Kunstmuseum Liechtenstein (kunstmuseum.li).
Das neue digitale Kunstmagazin berichtet über aktuelle Kunstmessen und Ausstellungen sowie über Kunst.
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