Museen

Käthe Kollwitz Museum: Sonderausstellung zur Wiedereröffnung

Nach knapp drei Jahren umfassender Sanierung öffnet das Käthe Kollwitz Museum Köln am 11.10.25 wieder seine Türen - im Gedenkjahr zum 80. Todestag der Künstlerin (1867-1945) und zum 40-jährigen Bestehen des Hauses.


Käthe Kollwitz, 1867-1945, Selbstbildnis von vorn, 1922/23, Holzschnitt, 151 x 156 mm, Kn 193 XIV b, Käthe Kollwitz Museum Köln, Inv. Nr.: 70300/84032.

Bild: Käthe Kollwitz Museum Köln

Die Eröffnungsausstellung "Kollwitz neu sehen" präsentiert eine Auswahl von Zeichnungen, Druckgrafiken und Plastiken aus seiner international geschätzten Sammlung in einer neuen Hängung. Neu hinzugekommene Werke ergänzen die Schau und erweitern den Blick auf das Schaffen der Künstlerin. Darüber hinaus stellt das Museum zusätzliche Flächen für die Kunstvermittlung vor. Auch seine Adresse ändert sich: aus "Neumarkt Passage" wird "Kollwitz Forum" - ein klares Bekenntnis zur Ausstrahlung und Bedeutung der Künstlerin.

Das Motto der Eröffnungsausstellung, "Kollwitz neu sehen", ist Programm. Neben den berühmten Werken aus der Sammlung der Kreissparkasse Köln präsentiert das Haus rund 20 Neuerwerbungen und 10 neue Dauerleihgaben, die bislang nur selten oder noch nie der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Zu den besonderen Highlights zählen ein farbiges Pastell-Selbstbildnis von 1893/94 aus Familienbesitz, ein Porträt der Cousine Else Rupp von 1890 - eines von nur vier bekannten Ölgemälden -, ein frühes Doppelbildnis mit einer Studienkollegin von 1889 oder eine technische Probe zur Druckgrafik "Losbruch" aus dem Zyklus "Bauernkrieg" von 1902.


Käthe Kollwitz, 1867-1945, Lise, die Schwester der Künstlerin, im Bett, um 1890, Feder und Pinsel in schwarzer Tusche, laviert, auf festem, cremefarbenem Velin, 159 x 330 mm, NT 21, Käthe Kollwitz Museum Köln, Inv. Nr.: 70200/24007. Erworben im September 2024 aus dem Kunsthandel.

Bild: Käthe Kollwitz Museum Köln

Im Zentrum stehen Themen, die Kollwitz zeit ihres Lebens bewegten und die bis heute aktuell sind: soziale Ungleichheit, politische Umbrüche, Geschlechterrollen und das Leben von Frauen in schwierigen Zeiten. Die Ausstellung hebt dabei bewusst die weibliche Perspektive der Künstlerin hervor - in Hinblick auf Mutterschaft, Verlust, Trauer, aber auch auf Hoffnung und Solidarität. Darstellungen, die Wohnungsnot, schlechte Arbeitsbedingungen oder die Folgen von Krieg und Gewalt in den Fokus rücken, unterstreichen die bleibende gesellschaftliche Relevanz ihres Werks.

Ausstellungserlebnis mit Tiefgang

Die neu konzipierte Hängung bringt Werke in einen neuen, oft überraschenden Dialog. Thematische, technische und motivische Bezüge eröffnen neue Blickwinkel und erschließen neue Zusammenhänge innerhalb des Kollwitz-Werkes. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung können das Ringen der Künstlerin um die geeignete Technik für die jeweilige Botschaft ihrer Arbeiten nachvollziehen - und so ein tieferes Verständnis für ihren Arbeitsprozess, vor allem aber für ihr Werk erhalten. Ein neuer Multimedia-Guide bietet zusätzliche Informationen in Text, Bild, Audio und Video.

Neue Kunstvermittlungstools - spielerisch, kreativ, informativ

Unter dem Motto "Kollwitz erleben" erweitert das Museum seine Vermittlungsangebote. Neue interaktive Module laden dazu ein, Leben, Werk und Zeitgeschichte der Künstlerin eigenständig zu erkunden. Highlights sind ein Virtuelles Atelier, Medienstationen zum Tiefdruck und zur Plakatkunst sowie neue Informationen zur internationalen Rezeption von Kollwitz' Werk. (KKM)

   Quelle: Käthe Kollwitz Museum (KKM)

 

 

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