In einem Europa der fortschreitenden Industrialisierung und der modernen Stile hat Janus la Cour auf seiner ersten Italienreise eine Vision: Er will einen leeren dänischen Strand malen, karg und einsam.
Von diesem Moment an ist die künstlerische Entwicklung des dänischen Malers (1837 -1909) entschieden. Er macht sich auf die Suche nach der Macht der Stille, meidet dabei die Großstädte, die Bahnhöfe sowie die Menschen. La Cour entwirft in seiner Heimat, aber auch in der Schweiz und in Italien kühle Gemälde, die immer wieder die gleichen menschenleeren Naturorte und -motive umkreisen, vor allem Strände, Felsen, Steine. Fast konzeptuell wirkt sein Werk, welches der Moderne stilistisch ausweicht und bei realistischen Maltechniken bleibt.
Durch die Strenge und Kargheit seiner Bilder, durch seine unbedingte Monomanie ist sein Werk kühn, wird jedoch bislang deutlich weniger geschätzt als das von berühmteren Zeitgenossen wie Claude Monet oder seinem Landsmann Vilhelm Hammershøi.
La Cours großer Verdienst ist, dass er die Überformung der Natur durch den Menschen gespürt hat. Es scheint, als seien seine Gemälde letzte Denkmäler aus einer Zeit, in der man sie in Europa noch finden konnte: Stille.
Bild: Sandstein Verlag
Mit erzählerischem Schwung entdeckt und bewertet Simon Elson diesen vergessenen europäischen
Künstler neu, dessen Bedeutung selbst in seiner Heimat bis heute nicht richtig erkannt wird. Zugrunde liegen dabei insbesondere die mehr als sechzig Werke aus der Berliner Sammlung von Christoph Müller. (SV)
Macht der Stille
Janus la Cour und das Bild der Natur
Simon Elson
256 Seiten, 130 Abb.
27,5 × 23,5 cm, Klappenbroschur
etwa 38 € (D), 39,10 € (A), 51,30 CHF
ISBN 978-3-95498-680-4
Das neue digitale Kunstmagazin berichtet über aktuelle Kunstmessen und Ausstellungen sowie über Kunst.
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