Kunst-Welt

Zurich Art Prize 2022: Kapwani Kiwanga

Der jährlich vom Museum Haus Konstruktiv und der Zurich Insurance Group Ltd vergebene Zurich Art Prizegeht 2022 an Kapwani Kiwanga(*1978 in Hamilton, CA, lebt und arbeitet in Paris). Die kanadisch-französische Künstlerin ist die 15. Gewinnerin dieser renommierten Auszeichnung. Der mit CHF 100'000 dotierte Preis setzt sich aus einem Budget von CHF 80'000 für die Produktion einer Einzelausstellung im Museum Haus Konstruktiv und einer Preissumme von CHF 20'000 zusammen.

Kapwani Kiwanga, Gewinnerin des Zurich Art Prize 2022 Bild: Bertille Chéret

Bevor sich Kapwani Kiwanga der Kunst verschrieb, studierte sie Anthropologie und vergleichende Religionswissenschaften in Kanada. Ihre Mitte der 2000er-Jahre aufgenommene künstlerische Praxis wurzelt denn auch in geistes- und sozialwissenschaftlichen Recherchetätigkeiten. Sie umfasst Skulpturen, Performances, Videos und installative Settings. Ihre Projekte führen Kiwanga in Archive, wobei sie ihren Blick auf Nebenschauplätze der Narrative zu unterrepräsentierten Geschichten richtet und sich insbesondere für Themen rund um historische und gegenwärtige Machtasymmetrien sowie für Wissensgenerierung interessiert. Daraus entstehen Werke, die sowohl durch ihre nach sozialgeschichtlichen Konnotationen ausgewählten Materialien - wie mit Perlen bestickte Textilien, Zuckerrohrpapier und Pflanzen - als auch durch ihre reduzierte Ästhetik und klare Formensprache bestechen.

Für ihr seit 2012 laufendes Projekt "Flowers for Africa"zum Beispiel durchsucht Kiwanga Archive nach Bildmaterial, das im Zusammenhang mit dem Weg afrikanischer Länder in die staatliche Unabhängigkeit entstand. Dabei gilt ihr Interesse den floralen Arrangements, die entsprechende diplomatische Treffen oder zeremonielle Feiern begleiten. Ausgehend von den historischen Aufnahmen beauftragt die Künstlerin Florist*innen, Blumengestecke aus-zuarbeiten, die später im Ausstellungsraum an den Wänden, auf Sockeln oder gar als freistehende Torbogen präsentiert werden. Während der Ausstellungsdauer welken diese, wodurch die Fragilität geschichtlicher Prozesse erlebbar wird. 

Quelle: Museum Haus Konstruktiv (MHK)

 

 

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